In Schweden wird die Aufnahme von Bitcoin in die nationalen Währungsreserven diskutiert, angestoßen durch einen Antrag des Reichstagsabgeordneten Dennis Dioukarev. Während die USA bereits Bitcoin-Reserven halten und weitere aufbauen, zeigt sich die EU, insbesondere die EZB, skeptischer. Die schwedische Regierung soll nun eine Strategie zur Bildung von Bitcoin-Reserven aus beschlagnahmten Vermögenswerten entwickeln.
In Schweden gewinnt die Diskussion um Bitcoin als Bestandteil der nationalen Währungsreserven an Fahrt. Der Reichstagsabgeordnete Dennis Dioukarev von den Schwedendemokraten hat, wie Cryptopolitan berichtet, Finanzministerin Elisabeth Svantesson offiziell aufgefordert, eine nationale Strategie zum Aufbau einer Bitcoin-Reserve zu entwickeln. Diese soll durch beschlagnahmte Vermögenswerte finanziert werden, nicht durch öffentliche Gelder.
Dioukarev begründet seinen Vorschlag mit dem weltweit wachsenden Interesse an Bitcoin und verweist auf die bereits bestehende strategische Bitcoin-Reserve der USA. Die Adaption von Bitcoin als Reserve-Asset sei ein globaler Trend, dem Schweden folgen sollte, um seine Währungsreserven neben Fiatgeld und Gold zu diversifizieren und zu stärken, argumentiert er.
Dioukarevs Initiative ist nicht die erste in Schweden. Bereits im April hatte der Abgeordnete Rickard Nordin (Centerpartiet) die Finanzministerin, laut Decrypt, in einem offenen Brief dazu aufgefordert, Schwedens konservative Haltung zu seinen Reserven angesichts der steigenden globalen Bedeutung von Bitcoin zu überdenken. Nordin betonte die Wahrnehmung von Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel und Inflationsschutz durch viele internationale Akteure und hob die Bedeutung von Bitcoin als Zahlungsmittel für Freiheitskämpfer in autoritären Regimen hervor.
Die Diskussion um nationale Bitcoin-Reserven wird auch in anderen europäischen Ländern geführt. Aleš Michl, Gouverneur der Tschechischen Nationalbank, schlug beispielsweise vor, bis zu 7 Milliarden US-Dollar in Bitcoin zu investieren, um die Devisenreserven seines Landes breiter aufzustellen. Gleichzeitig herrscht in der Europäischen Union weiterhin Skepsis gegenüber Bitcoin. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, äußerte sich laut Cointelegraph skeptisch darüber, ob große Banken in absehbarer Zeit Bitcoin in ihren Bilanzen halten werden.
Während Europa in der Bitcoin-Frage gespalten ist, verfolgt Washington, D.C. weiterhin einen Kurs der Förderung von Kryptowährungen. Im März erließ der ehemalige US-Präsident Donald Trump eine Durchführungsverordnung zur Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve aus beschlagnahmten Bitcoins. Laut Bitcoin Treasuries umfasste die Anordnung auch eine Überprüfung der aktuellen Bestände Amerikas, die sich auf 207.000 BTC belaufen und damit die größten aller souveränen Nationen darstellen. Auch auf Ebene der Bundesstaaten gibt es in den USA entsprechende Initiativen. So hat das Repräsentantenhaus von New Hampshire, wie Decrypt berichtet, einen Gesetzentwurf zur Schaffung einer staatlichen Bitcoin-Reserve verabschiedet.
Die Debatte um Bitcoin als nationales Reserve-Asset unterstreicht die wachsende Bedeutung von Kryptowährungen im globalen Finanzsystem. Es bleibt abzuwarten, ob Schweden dem Beispiel der USA folgen wird. Die Antwort der schwedischen Finanzministerin auf Dioukarevs Anfrage wird mit Spannung erwartet.
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