4.1.2025
Politik

Trump und die Zollpolitik als Lösungsansatz für die Staatsverschuldung

Donald Trump schlägt erneut die Einführung von 10% Zöllen auf Importe aus China und 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada vor, um die US-Staatsverschuldung zu bekämpfen und die amerikanische Wirtschaft zu stärken. Experten kritisieren diesen Vorschlag und warnen vor einem Handelskrieg und negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft, während Trump auf die vermeintlichen Erfolge ähnlicher Maßnahmen im 19. Jahrhundert verweist.

Trump schlägt erneut Zölle zur Bekämpfung der US-Staatsverschuldung vor

Donald Trump, der ehemalige US-Präsident, bringt erneut die Idee von Zöllen zur Bewältigung der immensen US-Staatsverschuldung ins Gespräch. Wie Bitcoin.com berichtet, äußerte sich Trump auf Social Media dahingehend, dass Zölle in der Vergangenheit "enormen Reichtum" für die USA generiert hätten und nun zur Schuldentilgung eingesetzt werden sollten. Diese Aussage steht im Einklang mit früheren Äußerungen Trumps, in denen er die Abschaffung der Einkommensteuer zugunsten von Zöllen befürwortete. Er verweist dabei auf das Ende des 19. Jahrhunderts, als die USA hauptsächlich durch Zölle finanziert wurden und seiner Meinung nach wirtschaftlich florierten. In einem von Fox News ausgestrahlten Interview sagte er zum Beispiel: "Als wir in den 1890er Jahren ein kluges Land waren ... das war die Zeit, in der das Land relativ am reichsten war. Es hatte nur Zölle. Es hatte keine Einkommensteuer."

Konkret schlägt Trump Zölle von 10% auf Importe aus China und 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada vor. Seine Argumentation lautet, dass diese Zölle amerikanische Industrien schützen, Staatseinnahmen generieren und das Handelsdefizit reduzieren würden. Cryptopolitan zufolge beläuft sich die US-Staatsverschuldung aktuell auf über 36 Billionen US-Dollar und ist allein in den letzten 18 Monaten um 4,7 Billionen US-Dollar gestiegen. Finanzministerin Janet Yellen warnte bereits vor einer möglichen Überschreitung der Schuldenobergrenze. Sollte der Kongress die Obergrenze nicht anheben oder aussetzen, droht den USA ein Zahlungsausfall, der weltweite Finanzmärkte, einschließlich Kryptowährungen, in Turbulenzen stürzen könnte.

Trumps Vorschlag erntet jedoch Kritik. Experten warnen vor den Gefahren eines Handelskrieges, da andere Länder mit Gegenmaßnahmen und eigenen Zöllen auf US-Güter reagieren könnten. Wie ein Artikel von The Nation darlegt, sehen viele Ökonomen in Trumps Plänen eine Bedrohung für die Wirtschaft. Sie befürchten, dass Zölle die Kosten für Unternehmen erhöhen und diese die höheren Preise an die Verbraucher weitergeben würden, was zu einem erneuten Anstieg der Inflation führen könnte. Auch Trumps Steuersenkungspläne werden kritisch betrachtet, da sie die Staatsverschuldung weiter erhöhen könnten. Sechzehn Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften haben einen Brief unterzeichnet, in dem sie sich gegen Trumps Pläne aussprechen.

Neben der Kritik an den wirtschaftlichen Auswirkungen der Zollpolitik wird auch die Finanzierung von Trumps Wahlkampf durch die Kryptobranche hinterfragt. The Nation berichtet, dass im Wahlkampf 2024 über 230 Millionen US-Dollar aus der Kryptobranche in die Wahlkampfkassen geflossen sind, davon 22 Millionen US-Dollar an Trumps Kampagne. Krypto-nahe Super PACs zielten erfolgreich auf Kritiker der Branche im Kongress ab. Trumps Kabinett ist mit Krypto-Verbündeten besetzt, darunter sein Kandidat für das Handelsministerium, Howard Lutnick, und sein Kandidat für den Vorsitz des Council of Economic Advisers, Stephen Miran. Auch die Ernennung von Paul Atkins zum SEC-Vorsitzenden, der sich für eine lockerere Regulierung der Kryptobranche ausgesprochen hat, wurde von Bitcoin-Anhängern begrüßt und führte zu einem Kursanstieg der Kryptowährung, wie Al Jazeera berichtet.

Während Trump Bitcoin als Teil seiner Wirtschaftsstrategie sieht, äußern sich andere, wie Elon Musk, kritisch zur Staatsverschuldung und suchen nach alternativen Lösungen. Finance Magnates berichtet, dass Musk vor einem "de facto Bankrott" der USA warnte, sollte das Schuldenproblem nicht angegangen werden. Er schlug unter anderem die Einrichtung eines "Doge Department of Government Efficiency" vor, um verschwenderische Ausgaben zu reduzieren. Musk sieht in der hohen Staatsverschuldung ein ernsthaftes Problem, während Trump Bitcoin als möglichen Lösungsansatz betrachtet.

Quellen:

  • https://news.bitcoin.com/trump-insists-tariffs-are-the-answer-to-36-trillion-national-debt-crisis/
  • https://www.mitrade.com/insights/news/live-news/article-3-551962-20250103Login
  • https://www.binance.com/en/square/post/18472410436794URL
  • https://www.financemagnates.com/trending/dogecoin-over-bucks-elon-musks-bold-solution-for-americas-debt-crisis/
  • https://www.thenation.com/article/economy/trump-federal-crypto-reserve/
  • https://www.aljazeera.com/economy/2024/12/21/governments-and-banks-once-mocked-bitcoin-now-they-want-in-on-it
  • https://www.coingecko.com/en/news
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