Ein nicht genannter Staat erwägt, Teile seiner in Fremdwährungs-Staatsanleihen gehaltenen Mittel in Bitcoin-ETFs umzuschichten, wie Bitwise CEO Hunter Horsley berichtet. Dies signalisiert wachsendes institutionelles Interesse an Bitcoin als Anlageklasse, unterstützt durch die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA und die steigenden Zuflüsse in Bitcoin- und Ethereum-ETFs.
Die Diskussion über den Einsatz von Kryptowährungen durch institutionelle Investoren nimmt weiter an Bedeutung zu. Wie BTC-ECHO berichtet, untersucht ein Nationalstaat die Möglichkeit, einen Teil seiner in Staatsanleihen angelegten Mittel in Bitcoin-ETFs umzuschichten. Diese Information stammt von Hunter Horsley, CEO von Bitwise, einem Anbieter von Krypto-Indexfonds. Horsley teilte auf Twitter mit, dass er Gespräche mit Regierungsvertretern dieses Staates über Bitcoin-ETFs geführt habe. Der Staat ziehe in Erwägung, Teile seiner Anlagen, die aktuell in Fremdwährungs-Staatsanleihen investiert sind, in Bitcoin zu transferieren. Horsley betrachtet dies als einen bedeutenden Schritt für Bitcoin und dessen weitere Etablierung im Mainstream.
Diese Entwicklung verdeutlicht das steigende Interesse institutioneller Anleger an Bitcoin als potenzielle Anlageklasse. justETF.com erläutert, dass in den USA bereits Anfang 2024 Bitcoin-Spot-ETFs zugelassen wurden, welche die Preisentwicklung von Bitcoin abbilden. Zu den Anbietern gehören bekannte Namen wie BlackRock und Fidelity. In Europa sind Bitcoin-Spot-ETFs aufgrund der UCITS-Richtlinien derzeit nicht verfügbar. Hier bieten sich stattdessen Bitcoin-ETNs an, die ebenfalls die Wertentwicklung von Bitcoin nachbilden. Viele dieser ETNs halten einen Großteil ihrer Anlagen in physischen Bitcoins.
Das Interesse an Bitcoin-ETFs und -ETNs ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Laut justETF.com erzielte Bitcoin im Jahr 2024 eine bemerkenswerte Performance von +158,74%. Seit der Einführung der ETFs und ETNs sind die Kapitalzuflüsse in den Bitcoin-Markt deutlich angestiegen. BTC-ECHO berichtet, dass Bitcoin-ETFs im Jahr 2024 Rekorde brachen und 36 Milliarden US-Dollar einsammelten. Auch Ethereum-ETFs verzeichnen seit November des letzten Jahres höhere Zuflüsse. Im Dezember flossen diesen 2,1 Milliarden US-Dollar zu, was im Vergleich zum allgemeinen ETF-Markt überdurchschnittlich ist.
Neben Bitcoin rückt auch Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, zunehmend in den Fokus institutioneller Anleger. Hunter Horsley berichtete ebenfalls via Twitter, dass eine New Yorker Vermögensverwaltungsgesellschaft ein Prozent des Kundenportfolios über Bitwise-ETPs in Ethereum investiert hat. Als Grund für das Ethereum-Investment nannte Horsley die Wahrnehmung von Ethereum als Technologieplattform mit Anwendungen und Nutzern, die bei vielen Anlegern positiv ankommt. Diese Sichtweise unterscheidet sich von der Betrachtung Bitcoins als "digitales Gold".
Die wachsende Akzeptanz von Bitcoin und Ethereum durch institutionelle Investoren und Nationalstaaten könnte weitreichende Konsequenzen haben. Wie Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds, in einem Interview mit Capital hervorhebt, vereinfachen ETFs den Zugang zu Kryptowährungen für ein breiteres Publikum, insbesondere für institutionelle Anleger wie Pensionskassen. Er sieht Bitcoin als Ergänzung zum traditionellen Finanzsystem und als möglichen Inflationsschutz. Gleichzeitig mahnt er zur Vorsicht angesichts der Volatilität von Bitcoin und empfiehlt eine langfristige Anlageperspektive sowie eine geringe Beimischung im Portfolio.
Die DWS, einer der größten ETF-Anbieter in Europa, bietet eine umfangreiche Palette an Anleihe-ETFs, die einen bequemen und transparenten Zugang zum globalen Anleihenmarkt ermöglichen. Diese ETFs bilden verschiedene Anleihenindizes ab und erlauben es Anlegern, mit einem einzigen Investment an der Entwicklung eines diversifizierten Anleihenportfolios teilzuhaben. Die DWS betont die Vorteile von Anleihe-ETFs, wie beispielsweise die breite Streuung, die niedrigen Gebühren und die laufende Anpassung an den Index.
Die Überlegung eines Nationalstaates, in Bitcoin-ETFs zu investieren, stellt einen weiteren Schritt in Richtung einer breiteren Anerkennung von Kryptowährungen als Anlageklasse dar. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Staaten diesem Beispiel folgen werden und welche Auswirkungen dies auf den Kryptomarkt und das traditionelle Finanzsystem haben wird.