Das Anlagevolumen in gehebelten ETFs hat ein Rekordhoch von 100 Milliarden Dollar erreicht, angetrieben durch verstärktes Engagement von Privatanlegern. Experten diskutieren die Risiken dieser Anlageform kritisch, da die Hebelwirkung zwar höhere Gewinne, aber auch entsprechend höhere Verluste, besonders in volatilen Marktphasen, ermöglicht. Anleger sollten sich der Komplexität und Risiken bewusst sein und vor einer Investition gründlich informieren.
Das in gehebelten Exchange Traded Funds (ETFs) angelegte Vermögen hat ein neues Rekordhoch von 100 Milliarden Dollar erreicht. Ein signifikanter Anteil dieses Wachstums wird dem verstärkten Engagement von Privatanlegern zugeschrieben. Gehebelte ETFs ermöglichen eine überproportionale Partizipation an Marktbewegungen – sowohl an Gewinnen als auch an Verlusten. Sie nutzen Derivate und andere Finanzinstrumente, um die Rendite eines zugrundeliegenden Index oder Vermögenswerts zu vervielfachen. Beispielsweise würde ein zweifach gehebelter ETF bei einem Anstieg des Basiswerts um 1% einen Gewinn von 2% erzielen, umgekehrt aber auch einen Verlust von 2% bei einem Rückgang des Basiswerts um 1% erleiden.
Die steigende Popularität gehebelter ETFs unter Privatanlegern wird von Experten kontrovers diskutiert. Während einige die Chance auf höhere Renditen mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz betonen, warnen andere vor den damit verbundenen, erhöhten Risiken. Verluste können, insbesondere in volatilen Marktphasen, schnell eskalieren. Zudem ist das Verständnis der Funktionsweise und der Risiken von gehebelten ETFs für unerfahrene Anleger oft komplex. Eine gründliche Informationssammlung und die Berücksichtigung der eigenen Risikobereitschaft vor einer Investition sind daher unerlässlich.
Die weitere Entwicklung des Marktes für gehebelte ETFs wird von Experten genau beobachtet. Es ist noch offen, ob das hohe Anlagevolumen nachhaltig ist und wie sich die zunehmende Beteiligung von Privatanlegern auf die Marktstabilität auswirken wird. Aufsichtsbehörden prüfen derzeit, ob zusätzliche Regulierungen zum besseren Schutz der Anleger notwendig sind.
Neben den Risiken der Hebelwirkung sollten Anleger bei gehebelten ETFs auch weitere Faktoren berücksichtigen. Dazu gehören die Kosten, die in Form von Verwaltungsgebühren und anderen Auslagen anfallen, sowie die Liquidität des ETFs. Ein illiquider ETF kann den schnellen Verkauf von Anteilen erschweren, was besonders in turbulenten Marktphasen problematisch sein kann. Darüber hinaus ist es wichtig, die Anlagestrategie des ETFs und die Zusammensetzung des zugrundeliegenden Index oder Vermögenswerts zu verstehen.
Die steigende Nachfrage nach gehebelten ETFs spiegelt das aktuelle Marktumfeld wider, das durch niedrige Zinsen und die Suche nach höheren Renditen geprägt ist. Anleger sollten sich jedoch bewusst sein, dass höhere Renditechancen stets mit höheren Risiken verbunden sind. Eine sorgfältige Abwägung von Chancen und Risiken ist daher vor einer Investition in gehebelte ETFs unabdingbar.
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