Marktbeobachter erwarten mehrheitlich keine weitere Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember, trotz vorheriger Senkungen im September und November. Obwohl J.P. Morgan Research eine weitere Senkung prognostiziert, betont die Fed ihre datenorientierte Vorgehensweise und Unabhängigkeit von der Politik, beobachtet aber die möglichen Auswirkungen der Wahlen und der Wirtschaftspolitik der neuen Regierung.
Investoren rechnen im Dezember nicht mit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed. Laut Cryptopolitan erwarten Marktbeobachter, dass die Fed ihren Leitzins im Dezember unverändert beibehalten wird. Diese Einschätzung basiert auf verschiedenen Faktoren, darunter die aktuellen Wirtschaftsdaten und die politischen Entwicklungen nach den US-Wahlen.
Die Fed hatte ihren Leitzins im September überraschend um 0,5 Prozentpunkte und im November um weitere 0,25 Prozentpunkte gesenkt. CBS News zufolge begründete die Fed diese Schritte mit der nachlassenden Inflation und der sich abschwächenden Konjunktur. Der Leitzins liegt nun zwischen 4,5 und 4,75 Prozent. Trotz dieser Senkungen bleiben die Zinsen historisch gesehen hoch, wie die New York Times in einem Artikel vom November 2024 betont.
Die US-Wirtschaft präsentiert ein gemischtes Bild. Während das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal robust war und die Inflation nahe dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed liegt, gibt es am Arbeitsmarkt erste Anzeichen einer Abkühlung. Bankrate berichtet, dass die Fed bei ihren Entscheidungen auch die Auswirkungen der Hurrikans Milton und Helene sowie den Streik bei Boeing berücksichtigen muss.
Die US-Wahlen und der Wahlsieg von Donald Trump könnten die zukünftige Geldpolitik beeinflussen. Experten von CNBC weisen darauf hin, dass Trumps wirtschaftspolitische Pläne, wie Steuersenkungen und höhere Zölle, die Inflation erneut anheizen könnten. Dies könnte die Fed dazu zwingen, ihre lockere Geldpolitik wieder zurückzunehmen. Fundssociety zitiert Experten, die eine datenbasierte Vorgehensweise der Fed erwarten, wobei die politischen Entwicklungen genau beobachtet werden.
J.P. Morgan Research prognostiziert eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember, gefolgt von weiteren vierteljährlichen Senkungen im Jahr 2025. Das endgültige Zinsniveau wird laut J.P. Morgan Research voraussichtlich bei 3,5 Prozent liegen. Die Experten betonen jedoch, dass die politischen Entscheidungen der neuen Regierung die Inflation beeinflussen und somit die zukünftige Geldpolitik der Fed bestimmen könnten.
Die Fed betont ihre Unabhängigkeit von der Politik und die Orientierung an den Wirtschaftsdaten. Fed-Chef Jerome Powell betonte laut CBS News, dass die Wahlen kurzfristig keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Fed haben werden. Langfristig könnten die politischen Entwicklungen jedoch durchaus Auswirkungen auf die Geldpolitik haben, wie auch Aristotle Funds in einem Kommentar feststellt.
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