Paolo Ardoino, CEO von Tether, sieht die Quantentechnologie als potenzielle Gefahr für Bitcoin, insbesondere für ältere, ungesicherte Wallets. Er erwartet jedoch, dass Bitcoin-Nutzer rechtzeitig auf quantensichere Adressen migrieren werden, bevor Quantencomputer die Kryptografie ernsthaft bedrohen. Verlorene Bitcoin, möglicherweise auch Satoshi Nakamotos Vermögen, könnten jedoch gefährdet sein.
Die zunehmende Leistungsfähigkeit von Quantencomputern wirft Fragen zur zukünftigen Sicherheit von Bitcoin auf. Paolo Ardoino, CEO von Tether, äußerte sich kürzlich zu den damit verbundenen Herausforderungen und Möglichkeiten. Wie Bitcoin News berichtet, ist Ardoino der Überzeugung, dass Bitcoin-Nutzer rechtzeitig auf quantensichere Adressen umsteigen werden, noch bevor Quantencomputer eine reale Gefahr für die bestehende Kryptografie darstellen. Trotzdem könnten Millionen von Bitcoin in verlorenen Wallets, möglicherweise einschließlich Satoshi Nakamotos Vermögen, gefährdet sein.
Ardoino betont, dass Quantencomputer "noch weit davon entfernt" seien, die Sicherheitsprotokolle von Bitcoin zu knacken. Er erwartet, dass Entwickler proaktiv quantensichere Adressstandards implementieren werden, um Nutzern eine sichere Migration ihrer Coins zu ermöglichen. "Alle lebenden Personen (mit Zugriff auf ihre Wallets) werden ihre Bitcoin auf neue quantensichere Adressen transferieren", zitiert Bitcoin News Ardoino.
Besonders anfällig ist der früheste Bitcoin-Adresstyp, Pay-to-Public-Key (P2PK), der 2009 eingeführt wurde. Diese Adressen enthüllten den vollständigen öffentlichen Schlüssel des Nutzers, vergleichbar mit der direkten Übergabe eines Hausschlüssels. Dies erhöht sowohl Datenschutz- als auch Quantenrisiken. Obwohl spätere Protokolle wie P2PKH die Sicherheit verbesserten, könnten ruhende P2PK-Wallets im Falle von Fortschritten in der Quantendechiffrierung Ziel von Angriffen werden.
Im Fokus steht dabei Satoshi Nakamotos geschätztes Vermögen von 1,2 Millionen BTC, das in frühen Wallets gespeichert ist und somit potenziell gefährdet sein könnte. Ardoino vermutet, dass auch andere inaktive Wallets, insbesondere solche mit verlorenen Schlüsseln oder verstorbenen Besitzern, kompromittiert werden könnten, wodurch die darin enthaltenen Bitcoin wieder in Umlauf kämen.
Der Übergang zu quantensicheren Systemen würde voraussichtlich ähnlich wie frühere Bitcoin-Upgrades ablaufen und einen breiten Konsens innerhalb der Community erfordern. Ardoinos Ausblick unterstreicht die Anpassungsfähigkeit von Bitcoin, verweist aber gleichzeitig auf die anhaltenden Unsicherheiten bezüglich "verlorener" BTC. Da Berichten zufolge mehrere Millionen Coins unwiederbringlich verloren sind, könnte ein Durchbruch in der Quantentechnologie die Marktdynamik von Bitcoin unvorhersehbar beeinflussen.
In einem separaten Beitrag auf X bekräftigt Ardoino das Grundprinzip von Bitcoin: "Es gibt sowieso nur 21 Millionen Bitcoin. Daran kann nichts geändert werden. Nicht einmal Quantencomputer. Das ist die wirklich wichtige Botschaft. Bitcoin ist das beste Asset der Welt." Auch andere Experten haben sich mit der potenziellen Bedrohung durch Quantencomputer auseinandergesetzt. DL News berichtete am 17. Dezember 2024, dass der Physiker Pierre-Luc Dallaire-Demers Bitcoin in etwa fünf Jahren durch Quantencomputer bedroht sieht. Ähnliche Befürchtungen wurden bereits in Artikeln von DL News am 10. Dezember 2024 und The Coin Republic am 11. Dezember 2024 geäußert.
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