Die US-Notenbank Fed senkte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte, was Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik auslöst. Expertenmeinungen divergieren, wobei einige weitere aggressive Zinssenkungen aufgrund der schwächelnden Wirtschaft erwarten, während andere angesichts der Inflation einen vorsichtigeren Ansatz mit langsameren Senkungen befürworten. Die Marktpreise reflektieren diese Unsicherheit, und die Fed selbst hat ihre Prognose für Zinssenkungen im Jahr 2025 reduziert.
Die Entscheidung der Federal Reserve (Fed), die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte zu senken, hat Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung der US-Geldpolitik entfacht. Wie Crypto News berichtet, gehen viele an der Wall Street davon aus, dass dies der Auftakt zu weiteren Zinssenkungen ist. Manche Experten rechnen sogar mit Senkungen bei jeder Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) bis September 2025.
Luke Tilley, Chefökonom bei Wilmington Trust und ehemaliger Wirtschaftsberater der Fed von Philadelphia, rechnet laut Crypto News mit einem aggressiven Vorgehen der Fed aufgrund der schwächelnden Arbeitsmarktlage und des verlangsamten Wirtschaftswachstums. „Das Wachstum der privaten Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft hat sich deutlich abgeschwächt und lag in den letzten sechs Monaten im Durchschnitt bei nur 108.000“, so Tilley. Er erwartet kontinuierliche Zinssenkungen, bis Ende 2025 ein neutraler Zins erreicht ist.
Im Gegensatz zu Tilleys Erwartung aggressiver Zinssenkungen vertritt Guy LeBas, Leiter des Bereichs Fixed Income bei Janney Montgomery Scott, eine vorsichtigere Position. Crypto News zitiert ihn mit den Worten, dass die Fed das Tempo der Zinssenkungen aufgrund anhaltend erhöhter Inflationserwartungen bis 2025 möglicherweise drosseln wird. „Die zentrale Tendenz für die Kerninflation der persönlichen Konsumausgaben liegt derzeit zwischen 2,5 % und 2,7 %, was auf einen weniger aggressiven Kurs hindeutet.“
Die aktuellen Marktpreise spiegeln diese Unsicherheit wider, da drei Zinssenkungen im Jahr 2025 eingepreist sind. LeBas geht jedoch von einem gemäßigteren Ansatz der Fed aus, mit langsameren Zinssenkungen – möglicherweise eine pro Quartal – bis 2025.
Wie NBC News am 18. Dezember 2024 berichtete, senkte die Fed ihren Leitzins um einen Viertelprozentpunkt, um die scheinbar stabile, aber abkühlende Wirtschaft zu stützen. Dies war die dritte Zinssenkung des Jahres, wodurch der Leitzins der Zentralbank auf eine Spanne von 4,25 % bis 4,5 % sank. In ihrer Erklärung zur Zinssenkung prognostiziert die Fed nun nur noch zwei Zinssenkungen für 2025. Sie begründete dies mit der weiterhin niedrigen Arbeitslosenquote und einer "etwas erhöhten" Inflationsrate.
Auch die Startribune berichtete am 19. Dezember 2024, dass die Fed angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks und der Besorgnis über die möglicherweise inflationstreibende Politik des designierten Präsidenten Donald Trump signalisiert hat, die Zinsen im Jahr 2025 langsamer zu senken als noch vor drei Monaten prognostiziert. Die Entscheidungsträger rechnen nun mit zwei Zinssenkungen im nächsten Jahr, anstatt der im September vorhergesagten vier.
Ökonomen wägen die Risiken der Fed-Strategie ab. Tilley betonte, dass zu lange hohe Zinsen die wirtschaftliche Erholung behindern könnten. „Die realen Renditen sind im Vergleich zum letzten Jahrzehnt weiterhin hoch und wirken wie eine Bremse für die Wirtschaft“, warnte er. LeBas plädierte angesichts der fiskalischen Unsicherheit und der möglichen politischen Veränderungen unter einer neuen Regierung im Jahr 2025 für ein schrittweises Vorgehen.
Der Ansatz der Zentralbank könnte sich jedoch ändern, wenn sich der Arbeitsmarkt weiter abschwächt und der Inflationsdruck nachlässt. „Die Inflation sinkt trotz des starken Wachstums, angetrieben durch Produktivitätsgewinne und die Ausweitung der Erwerbsbevölkerung“, sagte Tilley und fügte hinzu, dass er aggressivere Senkungen erwarte.
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