Die britische Inflation stieg im Oktober unerwartet auf 2,3%, getrieben durch höhere Energiekosten und übertraf damit die Prognose von 2,2% sowie das Ziel der Bank of England von 2%. Dies führte zu einem Anstieg des Pfund Sterling gegenüber dem US-Dollar. Experten erwarten eine graduelle Inflationssteigerung in den kommenden Monaten und halten eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr für unwahrscheinlich.
Die Inflation in Großbritannien ist im Oktober stärker als erwartet auf 2,3 % gestiegen. Wie Cryptopolitan berichtet, übertrifft dieser Wert die Prognosen von 2,2 % und liegt damit wieder über dem Zielwert von 2,0 % der Bank of England (BoE). Der Anstieg ist der höchste seit April und wurde laut dem Office for National Statistics (ONS) durch höhere Haushaltsenergiekosten verursacht.
FXStreet bestätigt diese Zahlen und präzisiert, dass der Anstieg der Gesamtinflation im Jahresvergleich von 1,7 % im September auf 2,3 % im Oktober erfolgte. Auch die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) stieg von 3,2 % auf 3,3 % und übertraf damit die Markterwartungen von 3,1 %. Die Inflation im Dienstleistungssektor legte im Jahresvergleich von 4,9 % auf 5,0 % zu. Monatlich betrachtet stieg der Verbraucherpreisindex im Oktober um 0,6 %, verglichen mit keinem Wachstum im September und übertraf damit die Prognose von 0,5 %. Diese Daten führten zu einem Kursanstieg des britischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar. Das Pfund Sterling konnte die Marke von 1,27 US-Dollar zurückerobern und notierte zum Zeitpunkt der Berichterstattung von FXStreet bei 1,2705 US-Dollar, ein Tagesplus von 0,21 %.
NBC New York berichtet ebenfalls über den Inflationsanstieg und betont die Auswirkungen auf die Erwartungen bezüglich einer Zinssenkung im Dezember durch die BoE. Der Anstieg auf 2,3 % übertrifft die Erwartungen und liegt über dem Zielwert der Zentralbank. Der Sender zitiert Experten, die eine graduelle Erhöhung der Inflation in den kommenden Monaten erwarten, unter anderem aufgrund steigender Energiepreise, der Auswirkungen des Haushalts und globaler Handelsspannungen. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung in diesem Jahr wird nach den Inflationsdaten als gering eingeschätzt.
Ein Artikel der BBC vom Mai 2024, der sich auf Daten aus dem April bezieht, zeigt, dass die Inflation damals auf 2,3 % gefallen war. Der Rückgang wurde hauptsächlich auf sinkende Energiepreise zurückgeführt. Premierminister Rishi Sunak sprach von einem wichtigen Moment für die Wirtschaft und blickte optimistisch in die Zukunft. Die BBC betont jedoch, dass die Inflation zwar nachgelassen hat, die Preise für Waren und Dienstleistungen aber insgesamt nicht sinken, sondern nur langsamer steigen. Auch die BBC diskutiert die Auswirkungen der Inflation auf unterschiedliche Haushalte und die anhaltende Belastung für Mieter durch steigende Mietpreise.
The Conversation analysiert die Auswirkungen der sinkenden Inflation auf die Löhne. Der Artikel erklärt die Begriffe Nominal- und Reallohn und betont, dass die Kaufkraft der Löhne durch die Inflation erodiert wird. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die sinkende Inflation zu höheren Reallöhnen führen kann. Die Autoren argumentieren, dass dies möglich ist, wenn das Lohnwachstum die Inflation übertrifft. Sie betonen jedoch auch, dass die anhaltende Inflation der letzten Jahre die Kaufkraft der Löhne stark beeinträchtigt hat und dass die Erholung Zeit braucht.
Der Guardian beleuchtet die Auswirkungen der Inflation der letzten drei Jahre auf die Lebenshaltungskosten in Großbritannien. Der Artikel hebt hervor, dass Lebensmittelpreise am stärksten gestiegen sind, insbesondere bei Produkten wie Olivenöl, Rindfleisch und Obst. Auch die Kosten für Freizeitaktivitäten und Haushaltswaren sind gestiegen. Der Artikel vergleicht die Situation in Großbritannien mit anderen europäischen Ländern und stellt fest, dass die Inflation in Großbritannien im G7 am höchsten war, was unter anderem auf die Abhängigkeit von Gas zurückgeführt wird.
Statista liefert Daten zum durchschnittlichen wöchentlichen Lohnwachstum im Vergleich zur Inflation im Zeitraum von 2001 bis 2024. Im September 2024 stiegen die durchschnittlichen Wochenlöhne im Vereinigten Königreich um 4,8 %, während die Inflation bei 1,7 % lag. Dies deutet darauf hin, dass die Löhne in diesem Monat schneller stiegen als die Preise. Statista berichtet auch über die Auswirkungen der hohen Inflation und des geringeren Lohnwachstums auf Arbeitskämpfe und Streiks im Vereinigten Königreich.
Reuters berichtet, dass die britischen Hauspreise im September 2024 stärker gestiegen sind als die Inflation. Dies führte zu einer Verbesserung der Erschwinglichkeit von Immobilien. Der Artikel erwähnt jedoch nicht die aktuelle Inflationsrate von 2,3 % im Oktober.
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