Eine norwegische Expertenkommission rät von der sofortigen Einführung einer digitalen Zentralbankwährung ab und empfiehlt stattdessen, den Fokus auf die Entwicklung eines entsprechenden regulatorischen Rahmens zu legen. Obwohl Bargeld weiterhin als wichtig erachtet wird, wird das Potenzial einer digitalen Währung für die Zukunft anerkannt. Diese Empfehlung spiegelt die Haltung Schwedens wider und unterstreicht einen vorsichtigen Umgang mit dem Thema.
Eine norwegische Expertenkommission hat von der sofortigen Einführung einer staatlich kontrollierten digitalen Währung abgeraten, wie Bloomberg unter Berufung auf die Ergebnisse der Kommission berichtet, die Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum vorgelegt wurden. Der Bericht drängt die politischen Entscheidungsträger, sich auf die Entwicklung des notwendigen regulatorischen Rahmens für eine mögliche zukünftige Einführung zu konzentrieren. Wie crypto.news berichtet, betonte die Taskforce, dass Bargeld weiterhin entscheidend sei, um einen zugänglichen und sicheren Zahlungsverkehr zu gewährleisten, räumte aber ein, dass eine "digitale Zentralbankwährung in Zukunft ein relevantes Instrument sein könnte, um diese Aspekte zu gewährleisten".
Norwegen gehört zu den bargeldlosesten Gesellschaften Europas. Eine Umfrage der Norges Bank aus dem Jahr 2023 ergab laut Bloomberg, dass nur 2 % der Befragten bei ihrer letzten persönlichen Transaktion Bargeld verwendet haben.
Die Empfehlung der Taskforce spiegelt ähnliche Ergebnisse in Schweden wider, wo eine von der Regierung eingesetzte Untersuchungskommission zu dem Schluss kam, dass es keinen unmittelbaren Bedarf für eine E-Krona gibt, und die Riksbank aufforderte, ihre Pläne zu überdenken.
Von der Norges Bank wird erwartet, dass sie den Gesetzgebern im Jahr 2025 eine eigene Empfehlung dazu gibt, ob und in welcher Form eine digitale Zentralbankwährung eingeführt werden soll. Der stellvertretende Zentralbankgouverneur Pal Longva bestätigte kürzlich, dass die Bank sowohl Einzelhandels- als auch Großhandelsmodelle für digitale Zentralbankwährungen prüft, wobei letztere aufgrund ihrer Anwendungsmöglichkeiten bei Interbankentransaktionen weltweit an Bedeutung gewinnen.
Norwegens Untersuchung einer digitalen Zentralbankwährung ist in diesem Jahr in die fünfte Phase eingetreten, nachdem zwei Jahre lang gemeinsam geforscht wurde. Eine Entscheidung über die Umsetzung wird bis Ende 2025 erwartet.
Die norwegische Finanz-Taskforce betont die Notwendigkeit einer gründlichen Prüfung aller Aspekte einer digitalen Zentralbankwährung, bevor eine Entscheidung über deren Einführung getroffen wird. Die Expertenkommission unterstreicht die Bedeutung von Bargeld für die finanzielle Inklusion und die Sicherheit des Zahlungsverkehrs. Gleichzeitig erkennt sie das Potenzial einer digitalen Zentralbankwährung für die Zukunft an, insbesondere im Hinblick auf die sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft und die technologischen Entwicklungen. Die Empfehlung, zunächst einen soliden regulatorischen Rahmen zu schaffen, zeigt die vorsichtige und verantwortungsbewusste Herangehensweise Norwegens an dieses komplexe Thema.
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