Obwohl Bitcoin oft als "digitales Gold" bezeichnet wird, zeigt ein Vergleich mit dem Edelmetall, dass Bitcoin aufgrund seiner hohen Volatilität und Korrelation mit Risikoanlagen in Krisenzeiten eher als riskantes Investment denn als sicherer Hafen fungiert. Gold hingegen behält seinen Ruf als krisensicheres Asset aufgrund seiner langen Geschichte und physischen Existenz bei, wie die Wertentwicklung während des Ukraine-Krieges verdeutlicht. Experten sind sich uneinig über die Vergleichbarkeit der beiden Anlageklassen.
Bitcoin wird häufig als "digitales Gold" bezeichnet und als krisenfeste Anlage beworben. Doch hält diese Behauptung einem Vergleich mit dem traditionellen Edelmetall stand? Gold dient seit Jahrtausenden als Wertaufbewahrungsmittel, während Bitcoin, wie BTC-ECHO berichtet, eine vergleichsweise junge Erscheinung ist, entstanden als Reaktion auf die Finanzkrise 2008. Die dezentrale Struktur, die vertrauenslose Funktionsweise und die Begrenzung auf 21 Millionen Einheiten unterscheiden Bitcoin von traditionellen Anlagen wie Aktien, Anleihen und eben auch Gold.
Gold gilt in Krisenzeiten als "sicherer Hafen". Diese Rolle verdankt es seiner langen Geschichte als Währungs- und Wertaufbewahrungsmittel, seiner physischen Existenz und seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, z.B. in der Schmuckindustrie und Elektronik. Gold.de hebt den Unterschied hervor: Gold ist ein physischer Wertgegenstand, Bitcoin hingegen existiert nur digital. Dieser Unterschied lässt Gold in den Augen vieler Anleger sicherer erscheinen.
Bitcoin hingegen ist für seine starken Kursschwankungen bekannt. Boerse-am-sonntag.de berichtet, dass der Bitcoin-Kurs zwar mehrfach die 60.000-Dollar-Marke überschritten hat, aber auch immer wieder starken Kursschwankungen ausgesetzt war. Diese Volatilität macht Bitcoin zu einer riskanten Anlage, insbesondere im Vergleich zum relativ stabilen Goldpreis. Goldbroker.com deutet an, dass die Volatilität des Bitcoin-Kurses darauf hindeutet, dass er eher auf Spekulationen reagiert als auf langfristige Werterhaltung.
Die Expertenmeinungen zur Krisentauglichkeit von Bitcoin gehen auseinander. Während einige Bitcoin als "das bessere Gold" preisen, sehen andere das Edelmetall im Vorteil. Prof. Dr. Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Centers der Frankfurt School of Finance & Management, wird von boerse-am-sonntag.de mit der Aussage zitiert, Bitcoin sei ein digitaler Rohstoff, vergleichbar mit Gold. Goldexperte Bernd-Stefan Grewe argumentiert dagegen, Gold und Bitcoin seien nicht vergleichbar, da Gold jederzeit und überall in Landeswährung getauscht werden könne, Bitcoin jedoch nicht.
Ein weiterer Aspekt ist die Korrelation von Bitcoin mit anderen Anlageklassen. Eine von t3n.de zitierte Studie zeigt, dass Kryptowährungen in wirtschaftlich stabilen Zeiten eine gute Portfoliodiversifizierung darstellen können. In turbulenten Phasen wie der Corona-Pandemie litten Kryptowährungen jedoch ebenfalls stark. Dies legt nahe, dass Bitcoin in Krisenzeiten möglicherweise nicht die erhoffte Absicherung bietet.
Capital.de berichtet, dass Bitcoin, wie auch andere Kryptowährungen, im Zuge des Ukraine-Krieges massiv an Wert verloren hat. Dies unterstreicht die Anfälligkeit von Bitcoin für geopolitische Risiken. Gold hingegen gewann im gleichen Zeitraum an Wert. Salah-Eddine Bouhmidi, Head of Markets bei IG Europe, wird von Capital.de mit der Aussage zitiert, Bitcoin und Co. würden in Krisenzeiten "kläglich versagen", Gold sei deutlich sicherer.
Goldreporter.de argumentiert, Bitcoin sei aufgrund seiner Volatilität und Korrelation mit Risikoanlagen kein Wertspeicher, sondern ein riskantes Investment. Der Artikel empfiehlt Bitcoin-Besitzern, Investitionen in Gold zu erwägen, um ein Asset zu besitzen, das im aktuellen Umfeld die Funktion eines sicheren Hafens erfüllen kann.
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