Nach einer vorübergehenden Sperre aufgrund fehlender Registrierung und einer Geldstrafe von etwa 1 Million US-Dollar ist die Kryptobörse Bybit zurück auf dem indischen Markt. Bybit hat die Strafe beglichen, sich bei der FIU-IND registriert und arbeitet an der Einhaltung weiterer regulatorischer Anforderungen, während sie gleichzeitig ihr Engagement in der indischen Blockchain-Community verstärkt. Indiens Haltung gegenüber Kryptowährungen bleibt komplex, geprägt von strengen Regulierungen und hohen Steuern, aber auch einer hohen Akzeptanzrate im Land.
Die Kryptobörse Bybit, weltweit die zweitgrößte nach Handelsvolumen, ist nach einer vorübergehenden Sperre zurück auf dem indischen Markt. Wie cryptonews.net berichtet, hatte Bybit im Vormonat den Handel für indische Nutzer eingestellt, nachdem die indische Financial Intelligence Unit (FIU-IND) die Plattformen der Börse blockiert hatte. Grund dafür war die fehlende Registrierung bei der FIU-IND, die gemäß den indischen Anti-Geldwäsche-Bestimmungen vorgeschrieben ist. Die Behörde verhängte zudem eine Geldstrafe in Höhe von 9 Crore 27 Lakhs Rupien (etwa 1.058.512 US-Dollar).
Bybit hatte seine Nutzer bereits im Januar informiert, dass der volle Service wiederhergestellt werde, sobald die Registrierung bei der FIU abgeschlossen sei. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung bestätigte Bybit nun die offizielle Registrierung und die Begleichung der Geldstrafe. „Bybit hat die Geldstrafe beglichen und frühere regulatorische Angelegenheiten sorgfältig bearbeitet und gelöst, was sein Engagement für Transparenz und höchste Standards auf dem indischen Markt weiter unterstreicht“, so das Unternehmen. Bybit betonte außerdem, an der Einhaltung der notwendigen regulatorischen Anforderungen gearbeitet zu haben, einschließlich des Antrags auf Registrierung als Virtual Digital Asset Service Provider (VDASP), der am 26. Juni 2024 eingereicht wurde. "Wir glauben, dass unser Engagement und unsere Kooperation während des gesamten FIU-IND-Registrierungsprozesses unser Bekenntnis zur Compliance demonstrieren." (CoinDesk)
Über die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen hinaus engagiert sich Bybit auch in der lokalen Blockchain-Community. Die Börse arbeitet mit der Bharat Web3 Association zusammen, um die Akzeptanz von Web3 in Indien zu fördern und hat Bildungsinitiativen durch Partnerschaften mit den Blockchain-Gesellschaften von Universitäten wie IIT Delhi und IIT Kharagpur gestartet. (CoinDesk)
Die indische Regierung steht Kryptowährungen traditionell skeptisch gegenüber und hat strenge Vorschriften und hohe Steuern auf Gewinne aus digitalen Vermögenswerten eingeführt. Ein Teil der Meldepflichten der Börsen dient der Steuererhebung. Auch Kryptobörsen selbst unterliegen der Besteuerung. Im Dezember gab das Finanzministerium bekannt, dass inländische und ausländische Kryptobörsen insgesamt 8,24 Milliarden Rupien an Steuern nachzahlen müssen, wobei Binance den größten Anteil schuldete. (mitrade.com)
Im Mai gab es Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Regierung bezüglich der Regulierung von Kryptowährungen. Das Securities and Exchange Board of India empfahl, dass Regierungsbehörden Krypto regulieren sollten, während die Zentralbank Krypto für den Einzelhandel als makroökonomisches Risiko betrachtet. (Cryptopolitan)
Wirtschaftsminister Ajay Seth erklärte im Februar in einem Reuters-Interview, dass Indien seine Haltung zu Kryptowährungen angesichts der globalen Entwicklungen überdenke. Laut der jährlichen Chainalysis-Umfrage führte Indien 2023 und 2024 die weltweite Akzeptanz von Kryptowährungen an.
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