Ein Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit führte zum Diebstahl von ETH und stETH im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar. Das mETH-Protokoll und Tether reagierten schnell und froren Teile der gestohlenen Gelder ein, während andere Akteure der Kryptobranche Bybit mit Darlehen unterstützten, um die Abhebungsanträge der Nutzer zu gewährleisten. Trotz des massiven Angriffs bleibt Bybit operativ und arbeitet an der Rückholung der Gelder.
Ein Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit, bei dem ETH und stETH im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar entwendet wurden, hat die Krypto-Community erschüttert. Im Gegensatz zu früheren Vorfällen dieser Art zeigte sich die Branche jedoch widerstandsfähig und reagierte schnell und koordiniert, wie unter anderem Cryptopolitan berichtet.
Der Angriff, der als der größte Krypto-Hack aller Zeiten gilt, löste zunächst Panik unter den Bybit-Nutzern aus, die ihre Gelder abziehen wollten. Die Befürchtungen eines FTX-ähnlichen Zusammenbruchs erwiesen sich jedoch als unbegründet. Die Krypto-Community zeigte Solidarität und die Lage stabilisierte sich schnell.
Das mETH-Protokoll, eine dezentrale Plattform auf der Ethereum-Blockchain für das Staking von ETH, veröffentlichte eine Analyse des Vorfalls. Demnach versuchte der Angreifer, Vermögenswerte über mehrere Transaktionen zu transferieren. 8.000 mETH wurden über eine dezentrale Börse (DEX) in ETH getauscht und ein Abhebungsantrag für 15.000 cmETH gestellt. Dank der Sicherheitsmaßnahmen des mETH-Protokolls, insbesondere einer 8-stündigen Verzögerung bei cmETH-Abhebungen, konnte diese Transaktion verhindert werden.
Das mETH-Protokoll sperrte die Adresse des Angreifers, reduzierte die cmETH-Liquidität im Mantle Network und transferierte die 15.000 cmETH auf eine Wiederherstellungsadresse, um die Integrität des cmETH-Angebots zu gewährleisten.
Neben dem mETH-Protokoll unterstützten auch andere Akteure der Kryptobranche Bybit. Tether-CEO Paolo Ardoino gab bekannt, dass sein Unternehmen in Zusammenarbeit mit ZachXBT USDT im Wert von 181.000 US-Dollar eingefroren hat, die mit den gestohlenen Geldern in Verbindung standen. Binance gewährte Bybit ein Überbrückungsdarlehen, um die Bearbeitung von Kundenabhebungen sicherzustellen. Bitget stellte ebenfalls ein Darlehen in Höhe von 64.452 ETH zur Verfügung, und MEXC überwies 12.652 stETH als Zeichen der Solidarität auf Bybits Cold Wallet.
Bybit bestätigte, dass Abhebungen weiterhin möglich sind, warnte jedoch vor möglichen Verzögerungen. Trotzdem konnten bereits 70 % der Abhebungsanträge bearbeitet werden. Das Unternehmen arbeitet daran, die restlichen Abhebungen abzuwickeln und konzentriert sich nun auf die Wiederbeschaffung der gestohlenen Gelder. Sicherheitsexperten, die bei der Rückgewinnung helfen, werden mit 10 % der wiedererlangten Gelder – bis zu 140 Millionen US-Dollar – belohnt. Bybit-Mitbegründer und CEO Ben Zhou betonte die Solidarität der Branche und appellierte an alle Bridges, die Konvertierung der gestohlenen Gelder in andere Blockchains zu blockieren. Er wies darauf hin, dass die Hacker einen Teil der Gelder über Chainflip.io in BTC umwandeln.
Wie Finance Magnates berichtet, befanden sich die meisten gestohlenen Gelder in nativem Ethereum, welches aufgrund des fehlenden zentralen Einfriermechanismus schwer zurückzuerlangen ist. Zusätzlich zu den bereits erwähnten mETH und USDT wurden auch etwa 8.000 bis 15.000 mETH gestohlen. Es wird erwartet, dass weitere Akteure wie Lido (stETH) und Ethereum (ETH) Maßnahmen ergreifen werden, um die Gelder einzufrieren.
Quellen: