Der dezentrale Finanzmarkt (DeFi) steht laut Mike Wasyl vor der Herausforderung, den Kreislauf rein interner, inflationärer Renditen ("Ouroboros") zu durchbrechen und sich stärker an der Realwirtschaft zu orientieren. Schlüssel dazu sind die Integration realer Erträge durch die Tokenisierung traditioneller Finanzprodukte und die zunehmende Akzeptanz von Staking durch institutionelle Investoren. Für das Jahr 2025 prognostiziert Wasyl den Erfolg von DeFi durch die Verbindung mit realwirtschaftlichem Wert, verbesserte Benutzerfreundlichkeit und die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, traditionellen Finanzakteuren und Regulierungsbehörden.
Der dezentrale Finanzmarkt (DeFi) hat in den letzten Jahren einen beeindruckenden Aufstieg erlebt, kämpft aber gleichzeitig mit einigen problematischen Wirtschaftsmodellen. Wie CryptoSlate berichtet, bietet die dezentrale und unregulierte Natur von DeFi zwar enormes Potenzial, stellt aber auch eine Herausforderung dar, insbesondere in Bezug auf nachhaltige Renditen. Ein Gastbeitrag von Mike Wasyl, CEO von Bracket, auf CryptoSlate analysiert die Entwicklung von DeFi und skizziert mögliche Zukunftspfade, insbesondere mit Blick auf das Jahr 2025.
Wasyl vergleicht die aktuelle Situation im DeFi-Bereich mit einem "Ouroboros", einer Schlange, die sich selbst verzehrt. Kapital zirkuliert innerhalb des DeFi-Ökosystems, angetrieben von Staking-Belohnungen und anderen Anreizen, ohne jedoch jemals wirklich die Realwirtschaft zu erreichen. Dieses Phänomen wird durch "Restaking" verstärkt, wie es beispielsweise von Ether.fi angeboten wird. Dabei werden Liquid Staking Tokens (LSTs) erneut eingesetzt, um zusätzliche Renditen zu erzielen. Laut Wasyl basieren diese Renditen jedoch hauptsächlich auf inflationären Token-Belohnungen und belasten die zugrundeliegende Blockchain, wie Ethereum, zusätzlich.
Ein zentraler Aspekt für die Zukunft von DeFi ist laut Wasyl die Integration von "Real-Yield", also realwirtschaftlichen Erträgen. Anstatt sich auf spekulative Token-Belohnungen zu stützen, sollten DeFi-Protokolle verstärkt auf reale Vermögenswerte und Ertragsquellen zugreifen. Dies könnte durch die Tokenisierung traditioneller Finanzprodukte wie Geldmarkt- oder Kreditfonds erreicht werden. Auch hybride Modelle, die On-Chain- und Off-Chain-Elemente kombinieren, bieten laut Wasyl Potenzial. Wie BTCC berichtet, könnte die Tokenisierung traditioneller Finanzprodukte eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und DeFi schlagen und so neues Kapital in das Ökosystem lenken.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die zunehmende Akzeptanz von Staking und LSTs durch institutionelle Investoren. Wie CryptoSlate berichtet, verwenden bereits über die Hälfte der institutionellen Ethereum-Besitzer LSTs. Mit dem weiteren Eintritt traditioneller Finanzakteure in den On-Chain-Bereich dürfte die Bedeutung von LSTs weiter steigen. Dies könnte zu einem verstärkten Wettbewerb um Staking-Belohnungen führen und die Notwendigkeit innovativer Real-Yield-Strategien weiter unterstreichen.
Die Entwicklung von DeFi im Jahr 2025 hängt laut Wasyl maßgeblich davon ab, die Wissenslücke zwischen DeFi-Entwicklern, traditionellen Finanzakteuren und Regulierungsbehörden zu schließen. Nur durch Zusammenarbeit und Verständnis für die jeweiligen Bedürfnisse und Herausforderungen kann ein nachhaltiges und integratives DeFi-Ökosystem entstehen, das sowohl den Nutzern als auch der globalen Wirtschaft zugutekommt. Der Schlüssel zum Erfolg liegt laut Wasyl in der Schaffung einer Infrastruktur, die DeFi-Produkte mit realem wirtschaftlichem Wert verbindet.
Zusätzlich betont Wasyl die Notwendigkeit flexibler, mobiler und einfach zu bedienender DeFi-Produkte. Die Komplexität vieler bestehender Protokolle schreckt potenzielle Nutzer ab. Benutzerfreundliche Lösungen, die eine diversifizierte Anlage in verschiedene Anlageklassen ermöglichen, sind entscheidend für die Massenadoption von DeFi.