Die BaFin hat die Geschäftstätigkeit des Stablecoin-Emittenten Ethena GmbH in Deutschland aufgrund "gravierender Mängel" im Zulassungsprozess eingestellt und ein Zwangsgeld von 600.000 Euro verhängt. Ethena zieht seinen MiCAR-Lizenzantrag zurück und wickelt den Betrieb ab, während bestehende Nutzer auf die Tochtergesellschaft auf den Britischen Jungferninseln migriert werden. Der Fall verdeutlicht die Herausforderungen für Krypto-Unternehmen im Kontext der neuen europäischen MiCAR-Regulierung.
Der Stablecoin-Emittent Ethena GmbH, der hinter USDe steht, stellt seine Geschäftstätigkeit in Deutschland ein. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) entdeckte im Zulassungsprozess „gravierende Mängel“ und ordnete die Abwicklung des Geschäftsbetriebs sowie die Rückabwicklung der USDe-Token-Ausgabe an. Wie BTC-ECHO berichtete, versuchte Ethena zuvor, unter einer Übergangsregelung der europäischen Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) zu operieren. Diese erlaubt es Emittenten vermögenswertreferenzierter Token, die ihre Tätigkeit vor dem 30. Juni 2024 aufgenommen haben, diese bis zur Entscheidung über ihren Zulassungsantrag fortzusetzen. Ethena hatte einen solchen Antrag gestellt, ihn jedoch am 3. April 2025 zurückgezogen, wodurch das Verfahren endete.
Die BaFin verhängte außerdem ein Zwangsgeld in Höhe von 600.000 Euro gegen Ethena. Finance Magnates zufolge dient diese Maßnahme, zusammen mit einem Verbot von Zahlungen und Verkäufen, dem Schutz des Unternehmensvermögens für die Gläubiger. Ethena darf nun keine Geschäfte mehr innerhalb der Europäischen Union tätigen und muss unter BaFin-Aufsicht einen Plan zur Rücknahme der USDe-Token vorlegen. Crypto.news berichtete bereits im März 2025 über ein Verbot des öffentlichen Verkaufs von USDe durch die Ethena GmbH durch die BaFin aufgrund von "ernsthaften Mängeln" im Genehmigungsprozess.
Ethena Labs, das Unternehmen hinter USDe, bestätigte die Einstellung der deutschen Aktivitäten. In einem von news.bitcoin.com zitierten Beitrag auf X (ehemals Twitter) erklärte Ethena Labs, man habe sich mit der BaFin auf die Abwicklung aller Aktivitäten der Ethena GmbH verständigt und werde die MiCAR-Zulassung in Deutschland nicht weiter verfolgen. Bestehende Nutzer seien bereits auf die Dienste der Tochtergesellschaft auf den Britischen Jungferninseln, Ethena BVI, migriert, wo laut Ethena Labs seit dem 21. März 2025 alle Prägungs- und Einlöseaktivitäten für USDe abgewickelt werden.
Die Maßnahmen der BaFin verdeutlichen den steigenden regulatorischen Druck auf Stablecoin-Emittenten im Zuge der MiCAR-Umsetzung. Wie crypto.news anmerkt, zeigt der Fall Ethena die Schwierigkeiten, mit denen Krypto-Unternehmen in der sich wandelnden europäischen Regulierungslandschaft konfrontiert sind.
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