7.2.2025
Bitcoin

EZB äußert Bedenken zur Integration von Bitcoin in Nationalbanken

Die EZB betrachtet Bitcoin als Reservewährung skeptisch und prüft mögliche Konsequenzen für Nationalbanken, die Bitcoin halten. EZB-Direktoriumsmitglied Cipollone sieht in Bitcoin keinen intrinsischen Wert und warnt vor den Risiken für Repo-Geschäfte und Swap-Linien. Er lehnt Bitcoin als Reserveanlage ab und betont die Bedeutung von Liquidität und Sicherheit, welche Bitcoin aufgrund seiner Volatilität nicht bieten könne.

EZB kritisch gegenüber Bitcoin als Reservewährung und prüft Umgang mit Nationalbanken, die Bitcoin halten

Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Entwicklungen rund um Bitcoin als potenzielle Reservewährung in europäischen Nationalbanken mit Skepsis und erwägt Konsequenzen für die Zusammenarbeit mit diesen Banken. Wie Cryptonews berichtet, äußerte EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone in einem Interview am 6. Februar 2025 Bedenken hinsichtlich der Risiken, die mit Bitcoin-Reserven für Repo-Geschäfte und Swap-Linien verbunden sein könnten. Sollte eine Nationalbank Bitcoin in ihre Reserven aufnehmen, würde die EZB eine Risikobewertung durchführen und anschließend entscheiden, ob die Zusammenarbeit mit dieser Bank in der bisherigen Form fortgesetzt werden kann. Cipollone wörtlich: "Wir müssten eine Risikobewertung durchführen. Mal sehen, ob eine Zentralbank diesen Schritt wagt, denn ich sehe die Begründung dafür nicht ganz. Wir werden es zu gegebener Zeit beurteilen, falls es passiert." Cipollone bekräftigte seine ablehnende Haltung gegenüber Bitcoin als Reserveanlage. Er argumentiert, dass Bitcoin keinen intrinsischen Wert besitzt und seine Attraktivität hauptsächlich auf Spekulationen über zukünftige Preissteigerungen basiert. Eine Investition in Bitcoin setze demnach den Glauben an einen kontinuierlich steigenden Preis voraus, da der Vermögenswert weder ein zugrunde liegendes Wertmodell noch Sicherheiten oder ein Ertragsmodell aufweise. "Ich versuche, rational zu sein und darüber nachzudenken, warum ich in Bitcoin oder einen anderen Krypto-Asset investieren sollte. Die einzige Begründung ist, wenn man glaubt, dass der Preis immer steigen wird. Es hat keinen inneren Wert, es gibt keine Vermögenswerte, die es stützen, es gibt kein Ertragsmodell," so Cipollone. Diese Äußerungen stehen im Kontext der aktuellen Diskussionen innerhalb der Tschechischen Nationalbank (CNB), die die Möglichkeit prüft, Bitcoin in ihre Reserveanlagen aufzunehmen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde zeigte sich jedoch laut einem Bericht von Euronews vom 30. Januar 2025 zuversichtlich, dass die CNB und andere große europäische Zentralbanken Bitcoin voraussichtlich nicht als Reserveanlage zulassen werden. Lagarde betonte die Notwendigkeit von Liquidität und Sicherheit bei Reserveanlagen und schloss Bitcoin aufgrund seiner Volatilität und der potenziellen Risiken im Zusammenhang mit Geldwäsche und illegalen Aktivitäten aus. Cipollone wies zudem Vergleiche zwischen Bitcoin und Gold zurück. Er argumentierte, dass sich die beiden Vermögenswerte hinsichtlich Marktstruktur, Transparenz und Akzeptanz deutlich unterscheiden. Obwohl Bitcoin einige Eigenschaften mit Gold teilt, wie Knappheit und eine von manchen angenommene Funktion als Wertaufbewahrungsmittel, hält Cipollone den Vergleich für unzutreffend. "Ich wäre vorsichtig mit der Analogie. Ich weiß nicht, wie tief der Markt für Gold ist, aber es gibt Zentralbanken in diesem Markt, und das nicht nur wegen eines traditionellen Systems. Wir sollten nicht bei einer oberflächlichen Analogie zwischen Gold und Bitcoin stehen bleiben." Im Gegensatz zu Bitcoin, so Cipollone, profitiere Gold von seiner historischen Bedeutung und etablierten kommerziellen und industriellen Nutzung. "[Zentralbanken investieren in Gold] teilweise aufgrund des traditionellen Systems, aber Gold hat einen inneren, kommerziellen und industriellen Wert. Bitcoin hat nichts davon." Er betonte außerdem die Unpraktikabilität von Bitcoin und Gold für alltägliche Transaktionen im Vergleich zu Fiat-Währungen, die Zahlungen erleichtern und relative Preisstabilität bieten. Wie Ledger Insights am 31. Januar 2025 berichtete, bestätigte die Tschechische Nationalbank, dass sie die Aufnahme weiterer Anlageklassen in ihre Reserven analysiert, aber erst nach Abschluss dieser Analyse konkrete Maßnahmen ergreifen wird. Alle Investitionen werden vierteljährlich und jährlich veröffentlicht. Quellen: - Cryptonews: https://cryptonews.net/news/bitcoin/30490451/ - Euronews: https://www.euronews.com/business/2025/01/30/lagarde-hints-at-further-ecb-rate-cuts-rules-out-bitcoin-reserves - Ledger Insights: https://www.ledgerinsights.com/ecb-lagarde-bitcoin-reserve/ - The Rio Times: https://www.riotimesonline.com/ecb-stands-firm-no-bitcoin-in-european-central-bank-reserves/ - PwC Legal Germany: https://legal.pwc.de/en/news/articles/ecb-declines-to-support-central-bank-accounts-for-crypto-assets-service-providers-for-now - Europäische Zentralbank: https://www.ecb.europa.eu/press/economic-bulletin/articles/2019/html/ecb.ebart201905_03~c83aeaa44c.en.html - Bitcoin Magazine: https://bitcoinmagazine.com/takes/forget-the-ecb-czechia-should-embrace-bitcoin-on-its-own-terms
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