Die Fed-Präsidenten Goolsbee und Collins mahnen zur Vorsicht bei zukünftigen Zinsentscheidungen und betonen die Notwendigkeit einer gründlichen Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung. Beide äußern Bedenken hinsichtlich der inflationstreibenden Wirkung bestehender Zölle und deren negativem Einfluss auf das Wirtschaftswachstum. Ein Beibehalten des aktuellen Zinskurses wird als wahrscheinlichste Option angesehen, wobei Zinssenkungen frühestens 2025 in Betracht gezogen werden, abhängig von der Inflationsentwicklung.
Die Präsidenten der Federal Reserve Banken von Chicago und Boston, Austan Goolsbee und Susan Collins, haben sich jüngst zur aktuellen Geldpolitik, Inflation und den Auswirkungen von Zöllen geäußert. Wie en.bitcoinsistemi.com berichtet, plädieren beide für ein vorsichtiges Vorgehen bei zukünftigen Zinsentscheidungen.
Austan Goolsbee unterstrich die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Entwicklung genau zu analysieren, bevor weitere Zinsschritte erfolgen. Er betonte die hohe Hürde für Zinsanpassungen und die Notwendigkeit, alle Optionen abzuwägen. Goolsbee zeigte sich besorgt über die Folgen der bestehenden Zölle, die seiner Ansicht nach inflationstreibend wirken und das Wirtschaftswachstum kurzfristig beeinträchtigen. Er bezeichnete die Zollpolitik als "wichtiges Szenario" und bemerkte, dass die derzeitigen Zollniveaus, trotz einiger Ausnahmen durch die Trump-Administration, über den meisten Prognosen lägen.
Trotz des vorherigen Abverkaufs am Anleihenmarkt interpretiert Goolsbee die erfolgreiche Platzierung 10-jähriger Staatsanleihen als Zeichen für nachlassende Marktbeunruhigung, ein Trend, der seiner Meinung nach nicht auf die USA beschränkt ist. Angesichts der schwierigen Einschätzung der Finanzlage vermied Goolsbee Spekulationen über die Reaktionen der Fed auf Marktstress. Bezüglich der Inflationserwartungen vertraut Goolsbee angesichts robuster Beschäftigungsdaten eher auf die Markterwartungen als auf Umfragedaten.
Susan Collins sieht die aktuelle Zinspolitik als angemessen an und ein Beibehalten des derzeitigen Kurses als wahrscheinlich beste Option. Sie räumt zwar die Möglichkeit einer Zinssenkung im Jahr 2025 ein, schränkt diese aber durch den Hinweis auf einen möglicherweise steigenden Preisdruck ein. Auch Collins äußerte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Zöllen. Sie warnte vor einem erhöhten Inflationsdruck und einer Bremswirkung auf das Wirtschaftswachstum, was die Kerninflation in diesem Jahr deutlich über 3% treiben könnte. Collins betonte zudem die Bedeutung stabiler Inflationserwartungen.
Ähnliche Sorgen wurden auch in anderen Medienberichten geäußert. So berichtete Yahoo Finance am 9. April 2025, dass Vertreter der Fed nicht sofort mit Zinssenkungen eingreifen wollen, da sie höhere Zölle als inflationstreibend ansehen. Die National News berichtete am 8. Januar 2025 über den möglichen Einfluss der Trump-Zölle auf die Zinsentscheidungen der Fed. Reuters meldete am 9. April 2025 die Einschätzung von Fed-Mitglied Musalem, der ein unterdurchschnittliches Wachstum und ein erhöhtes Inflationsrisiko prognostiziert. CNN berichtete am 19. März 2025 über die Zinsentscheidung der Fed und die damit verbundenen Schwierigkeiten.
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