El Salvadors Bitcoin-Experiment als gesetzliches Zahlungsmittel ist weitgehend gescheitert, da nur wenige Unternehmen die strengen Lizenzanforderungen erfüllen und Bitcoin seit April 2025 diesen Status verloren hat. Trotz des Rückschlags und des Drucks des IWF hält die Regierung unter Präsident Bukele an ihrer Bitcoin-Strategie fest und investiert weiterhin in die Kryptowährung. Die Akzeptanz im privaten Sektor bleibt jedoch gering, wodurch die Zukunft von Bitcoin in El Salvador ungewiss ist.
El Salvador, der Pionierstaat in Sachen Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel, kämpft mit Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Wie BTC-ECHO berichtet, haben von 181 bei der Zentralbank gemeldeten Bitcoin-Dienstleistern lediglich 20 die erforderlichen Geschäftslizenzen erhalten. Das entspricht einer geringen Erfolgsquote von 11 Prozent. Hauptgrund für die fehlenden Lizenzen sind Mängel bei der Einhaltung der Vorschriften. Viele Unternehmen erfüllen die strengen Auflagen des 2021 verabschiedeten Bitcoin-Gesetzes nicht, welche unter anderem Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche, die Nachweispflicht der Herkunft von Vermögenswerten und Cybersicherheitsprogramme beinhalten. Zu den wenigen Unternehmen, die die Anforderungen erfüllen, zählen die staatlich unterstützte Chivo Wallet und das Krypto-Trading-Fintech Américas.
Die Probleme bei der Umsetzung des Bitcoin-Gesetzes verdeutlichen die komplexen Herausforderungen, die mit der Einführung einer Kryptowährung als nationales Zahlungsmittel verbunden sind. Obwohl Präsident Nayib Bukele weiterhin ein überzeugter Bitcoin-Verfechter ist und regelmäßig BTC für die Staatskasse kauft, musste El Salvador unter dem Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen bedeutenden Schritt zurückgehen. Seit dem 1. April 2025 ist Bitcoin nicht mehr gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador. Die Verpflichtung für Händler, Bitcoin zu akzeptieren, wurde aufgehoben. Dieser Schritt war Bestandteil einer Vereinbarung mit dem IWF, die El Salvador einen Kredit in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar sicherte. Cointelegraph berichtet, dass diese Gesetzesänderung zu einer rechtlichen Grauzone geführt hat, in der Bitcoin zwar weiterhin als Zahlungsmittel verwendet werden kann, jedoch nicht mehr den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels besitzt.
Trotz dieser Rückschläge hält El Salvador an seiner Bitcoin-Strategie fest. Die Regierung kauft weiterhin Bitcoin und verfügt laut bitcointreasuries.com über einen Bestand von 6.147 BTC im Wert von etwa 516 Millionen US-Dollar. Präsident Bukele bekräftigte auf X (ehemals Twitter) sein fortwährendes Engagement für Bitcoin und betonte die Fortsetzung der Käufe. Dieser anhaltende Erwerb von Bitcoin durch die Regierung steht im Gegensatz zur stockenden Akzeptanz im privaten Sektor. Crypto Insiders berichtet, dass El Salvador im Februar 2025 weitere 12 BTC erworben hat, was die fortwährenden Investitionen des Landes in die Kryptowährung unterstreicht.
Die Situation in El Salvador zeigt die Schwierigkeiten, die mit der Einführung von Bitcoin als nationales Zahlungsmittel einhergehen. Während die Regierung weiterhin auf Bitcoin setzt, bleibt die Akzeptanz im privaten Sektor zurück. Die strengen regulatorischen Anforderungen und die Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Bitcoin-Gesetzes stellen erhebliche Hürden für Unternehmen dar. Die Zukunft von Bitcoin in El Salvador bleibt ungewiss, doch die anhaltende Unterstützung durch die Regierung und die fortgesetzten Investitionen in BTC deuten darauf hin, dass das Land weiterhin eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Bitcoin-Ökosystems spielen wird. Blocktrainer.de merkt an, dass die Akzeptanz von Bitcoin in der Praxis stets freiwillig war und die neuen Reformen die Rolle von Bitcoin im öffentlichen Sektor weiter einschränken.
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