Wall Street und Trump: Chancen und Risiken im politischen Wechselspiel
Die Wall Street reagierte ambivalent auf Trumps Wahlsieg: Während einige Sektoren wie Banken und fossile Brennstoffe auf Deregulierung und Steuersenkungen hofften, befürchteten andere, z.B. der Einzelhandel, negative Folgen. Trumps Fokus auf einen starken Aktienmarkt könnte jedoch extreme Maßnahmen verhindern.
Die Wall Street und Donald Trump: Eine ambivalente Beziehung
Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat stets heftige Reaktionen an der Wall Street ausgelöst. Die Beziehung zwischen der Finanzwelt und dem ehemaligen Präsidenten gestaltet sich komplex und von unterschiedlichen Erwartungen geprägt, wie diverse Medienberichte verdeutlichen.
So berichtete Cryptopolitan.com, dass die Finanzindustrie in den Tagen vor der Wahl 2024 verstärkt risikoavers agierte. Wetten auf Entwicklungen, die mit einer Trump-Präsidentschaft assoziiert werden, wie Investitionen in private Gefängnisse oder Bitcoin, gingen zurück. Auch der Dow Jones und der Bitcoin-Kurs verzeichneten Rückgänge. Diese Entwicklung lässt darauf schließen, dass die zuvor an der Wall Street vorherrschende Zuversicht in einen erneuten Wahlsieg Trumps abgenommen hat.
Euronews berichtete am 13. November 2024 in Zusammenarbeit mit APTN über die Spekulationen der Wall Street bezüglich der Gewinner und Verlierer einer zweiten Amtszeit Trumps. Investoren setzten auf Banken, Produzenten fossiler Brennstoffe und andere Unternehmen, die von niedrigeren Steuersätzen und einer lockereren Regulierung profitieren könnten. Für den Einzelhandel hingegen fielen die Prognosen aufgrund der Unsicherheit über die Auswirkungen von Zöllen weniger rosig aus. Experten mahnten zur Vorsicht vor einer Überbewertung der Wahlkampfrhetorik, da nicht alle Versprechen zwangsläufig umgesetzt würden.
Reuters berichtete am 13. November 2024, dass Banker der Wall Street ihren Optimismus nur eine Woche nach Trumps Wahlsieg dämpften. Dies unterstreicht die Volatilität der Marktreaktionen und die Unsicherheit hinsichtlich der langfristigen Folgen einer Trump-Präsidentschaft.
Yahoo Finance analysierte am 17. November 2024 die Bedeutung des Aktienmarktes für Trump. Die Entwicklung des S&P 500 sei für ihn ein wichtiger Erfolgsindikator. Daher bestehe die Hoffnung, dass Trump Maßnahmen, die einen Kursverfall auslösen könnten, vermeiden werde, selbst wenn diese Teil seiner politischen Agenda seien.
Plus500 hob Trumps wirtschaftsfreundliche Politik als treibende Kraft hinter den Kursgewinnen an der Wall Street hervor. Deregulierung und verstärkte Geschäftsaktivitäten unter Trump wurden als Gründe für den Optimismus der Anleger genannt. Gleichzeitig wurden die Risiken einer steigenden Inflation und steigender Anleiherenditen unter einer Trump-Administration thematisiert.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Reaktionen der Wall Street auf eine Trump-Präsidentschaft gemischt ausfallen. Während einige Sektoren, wie Banken und die Branche der fossilen Brennstoffe, von Deregulierung und Steuersenkungen profitieren könnten, sehen sich andere Branchen, wie der Einzelhandel, mit Unsicherheiten konfrontiert. Die Bedeutung des Aktienmarktes für Trump selbst könnte jedoch ein stabilisierender Faktor sein, der ihn von marktbelastenden Maßnahmen abhält.
Quellen:
- www.cryptopolitan.com/wall-street-is-confident-about-trump/
- https://nymag.com/intelligencer/article/wall-street-no-longer-looks-confident-about-a-trump-win.html
- https://www.euronews.com/business/2024/11/13/wall-street-bets-on-likely-winners-and-losers-in-a-second-trump-term
- https://www.reuters.com/business/finance/wall-street-bankers-temper-optimism-week-after-trump-victory-2024-11-13/
- https://www.politico.com/news/2024/11/25/why-wall-street-likes-scott-bessent-00191370
- https://finance.yahoo.com/news/trump-scoreboard-p-500-wall-140001802.html
- https://www.plus500.com/en-cz/newsandmarketinsights/wall-street-driven-by-trump-pro-business-policies