Die größte Gefahr für den US-Dollar geht laut Experten nicht von externen Faktoren wie dem Aufstieg Chinas oder den BRICS-Staaten aus, sondern von den USA selbst. Die interne wirtschaftliche und politische Instabilität, insbesondere die hohe Staatsverschuldung und das wachsende Haushaltsdefizit, schwächen die Position des Dollars, während die zunehmende weltwirtschaftliche Fragmentierung die Lage zusätzlich verschärft. Obwohl alternative Währungen und Handelsabkommen an Bedeutung gewinnen, wird ein vollständiger Verlust der Dollar-Dominanz laut J.P. Morgan noch lange dauern.
Die Vormachtstellung des US-Dollars wird zunehmend hinterfragt. Während manche Experten externe Faktoren wie den Aufstieg der BRICS-Staaten oder Chinas als größte Bedrohung sehen, argumentieren andere, dass die eigentliche Gefahr von den USA selbst ausgeht. Wie Cryptopolitan berichtet, sei die interne Situation der USA die Achillesferse der amerikanischen Währung.
Die wirtschaftliche und finanzielle Lage der USA ist angespannt. Die Staatsverschuldung erreicht Rekordhöhen, und das Haushaltsdefizit wächst stetig. Experten wie Steven Kamin, ehemaliger Direktor der Abteilung für Internationale Finanzen der Fed, und Mark Sobel, ehemaliger Ökonom des Finanzministeriums, warnen laut Markets Business Insider vor einer "schweren Verschlechterung" der US-Finanzen. Sie sehen in der anhaltenden politischen Polarisierung, der mangelnden Funktionsfähigkeit des Kongresses und dem fehlenden politischen Willen zur Bekämpfung des Haushaltsdefizits erhebliche Risiken. Sollte dies zu anhaltender Inflation, einer Verdrängung privater Investitionen, erhöhter Volatilität an den Finanzmärkten und einer Schwächung der US-Wirtschaft führen, wäre der Verlust der Dollar-Dominanz nur eine der Folgen.
Auch die zunehmende Fragmentierung der Weltwirtschaft in separate Blöcke stellt laut Kamin und Sobel (Markets Business Insider) ein Risiko dar. Dies könnte zu einem Rückgang des Welthandels, der Produktivität und des Wirtschaftswachstums führen und negative Auswirkungen auf die internationale politische und militärische Stabilität haben.
Die Bemühungen der BRICS-Staaten, den Dollar im Handel zu ersetzen, und Vorschläge von Ländern wie Russland und China zur Schaffung einer neuen Währung werden oft als Bedrohung für den Dollar dargestellt. J.P. Morgan’s Global Research betont jedoch, dass trotz des wachsenden Trends zur Diversifizierung weg vom Dollar die Faktoren, die seine Dominanz stützen, weiterhin stark sind. Ein bedeutender Wandel würde Jahrzehnte dauern.
Die zunehmende Verwendung alternativer Währungen im Rohstoffhandel, insbesondere im Energiebereich, ist ein sichtbares Zeichen für die abnehmende Bedeutung des Dollars. Wie J.P. Morgan weiter ausführt, werden russische Ölprodukte, die nach Osten und Süden exportiert werden, in den lokalen Währungen der Käufer oder in Währungen von Ländern verkauft, die Russland als freundlich betrachten. Auch Länder wie Indien, China und die Türkei suchen nach Alternativen zum Dollar.
Darüber hinaus erhöhen Zentralbanken, insbesondere in Schwellenländern, ihre Goldreserven, um sich von einem dollarzentrierten Finanzsystem zu lösen. Dies reduziert ihren Bedarf an Dollar-Reserven und US-Staatsanleihen und gibt Kapital frei, das für wachstumsfördernde Inlandsprojekte verwendet werden kann.
Auch im Zahlungsverkehr entwickeln sich neue Systeme, die grenzüberschreitende Transaktionen ohne Beteiligung von US-Banken ermöglichen. Ein Beispiel ist Project mBridge, eine Plattform für digitale Zentralbankwährungen, die Zentral- und Geschäftsbanken in China, Hongkong, Thailand, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien verbindet, ohne auf den Dollar angewiesen zu sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die größte Gefahr für den US-Dollar nicht von außen, sondern von den USA selbst ausgeht. Die wirtschaftliche und politische Instabilität, das wachsende Haushaltsdefizit und die Fragmentierung der Weltwirtschaft stellen erhebliche Risiken dar. Obwohl die Bemühungen um eine Abkehr vom Dollar zunehmen, wird ein grundlegender Wandel voraussichtlich noch lange dauern.
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