Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, wurde im US-Kongress zu diversen Themen befragt, von der Schwächung des Verbraucherschutzamtes CFPB bis hin zur Geldpolitik. Er bekräftigte die Notwendigkeit weiterer Inflationsbekämpfung und schloss eine quantitative Lockerung zum jetzigen Zeitpunkt aus, da die Zinsen noch nicht bei Null liegen. Während er die Bedeutung des Verbraucherschutzes anerkannte, betonte er die Sicherheit der Bankkonten und die bestehenden Regulierungen für Krypto-Aktivitäten innerhalb des traditionellen Bankensystems.
Der Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, musste sich diese Woche im US-Kongress erneut den Fragen der Abgeordneten stellen und einem intensiven Kreuzverhör unterziehen. Wie unter anderem blockworks.co berichtet, drehten sich die Fragen um ein breites Spektrum an Themen, von der Schwächung des Verbraucherschutzamtes CFPB bis hin zu Trumps Zollpolitik. Powells Antworten blieben meist kurz und diplomatisch, was die Anhörung für die Zuhörer stellenweise zäh machte.
Senatorin Elizabeth Warren, eine zentrale Figur bei der Gründung des CFPB nach der Finanzkrise 2008, verglich die aktuelle Situation ohne die Behörde mit einem Zustand "ohne Polizei auf Streife". Powell stimmte zu, dass es momentan keine andere Institution gibt, die explizit mit der Bankenaufsicht und dem Verbraucherschutz beauftragt ist. Er betonte jedoch, dass Bankkonten "sicher" seien. Im Repräsentantenhaus wurde inmitten der CFPB-Diskussion auch kurz das Thema Krypto-Banking angeschnitten. Der Abgeordnete Stephen Lynch erkundigte sich nach Schutzmechanismen für das traditionelle Bankensystem im Falle des Zusammenbruchs eines großen Krypto-Emittenten. Powell räumte ein, dass es "angemessen" sei sicherzustellen, dass Banken die mit Krypto-Aktivitäten verbundenen Risiken verstehen, wenn sie solche Kunden akzeptieren, man aber gleichzeitig "nicht zu weit gehen" sollte. Er ergänzte, dass viele Krypto-Aktivitäten bereits in von der Fed regulierten Banken stattfinden, jedoch unter einem Rahmen, der sicherstellt, dass sowohl die Bank als auch die Fed genau verstehen, was die Bank tut.
In Bezug auf die Geldpolitik, die ironischerweise am Dienstag und Mittwoch das am wenigsten diskutierte Thema war, wiederholte Powell lediglich, dass das Komitee sich mit Zinssenkungen Zeit lassen werde. "Die Wirtschaft ist in einer recht guten Verfassung", sagte Powell am Dienstag. "Wir wollen weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung sehen." Die Aussage am Mittwoch erfolgte nach der Veröffentlichung des jüngsten Verbraucherpreisindexes (VPI), der eine Inflation von 3 % auswies. Powell erklärte gegenüber den Abgeordneten, der VPI zeige, dass "wir nahe dran, aber noch nicht am Ziel bei der Inflation sind". "Deshalb wollen wir die Politik vorerst restriktiv halten", fügte er hinzu.
Für diejenigen, die auf eine quantitative Lockerung hoffen, war Powells kurze Bemerkung zu diesem Thema leicht zu überhören, aber er äußerte sich dazu: "Quantitative Lockerung ist ein Instrument, das wir nur einsetzen, wenn die Zinsen bereits bei Null liegen", sagte er. Es ist wichtig zu bedenken, dass quantitative Lockerung in Verbindung mit nahezu Nullzinsen fast immer negative Konsequenzen hat, wie beispielsweise eine schwächere Währung und langfristige Inflationsrisiken. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht so weit kommt.
Zusätzlich zu den Berichten von blockworks.co gibt es weitere Medienberichte über Powells Auftritt vor dem Kongress, darunter Videos auf YouTube und Artikel von Forbes, CBS News und dem Wall Street Journal, die die Anhörung und die Reaktionen darauf dokumentieren. Reuters berichtet, dass Powell mit guten Wirtschaftsdaten, aber auch zunehmender Unsicherheit vor den Kongress trat.
Quellen: