11.1.2025
Politik

Kenia plant Regulierung von Kryptowährungen zur Stärkung der digitalen Wirtschaft

Kenia plant die Legalisierung von Kryptowährungen und erarbeitet derzeit einen Gesetzesentwurf zur Regulierung virtueller Vermögenswerte. Ziel ist es, Innovation zu fördern, gleichzeitig Risiken wie Geldwäsche zu bekämpfen und den Verbraucherschutz zu gewährleisten. Der Entwurf orientiert sich an internationalen Standards und soll Kenias Position im globalen digitalen Finanzökosystem stärken.

Kenia erarbeitet Gesetz zur Regulierung von Kryptowährungen

Kenia beabsichtigt, Kryptowährungen zu legalisieren und seine digitale Wirtschaft auszubauen. Wie Finance Magnates berichtet, hat der kenianische Finanzminister John Mbadi die Ausarbeitung eines Gesetzesentwurfs zur Regulierung virtueller Vermögenswerte angekündigt. Dies stellt einen bedeutenden Wandel in der Finanzpolitik des Landes dar, das Kryptowährungen bisher verboten hatte. Trotz des Verbots florierte die Nutzung von Kryptowährungen im Untergrund. Die Regierung möchte nun die Vorteile digitaler Vermögenswerte durch einen soliden regulatorischen Rahmen nutzen, wie The Standard berichtet.

Mbadi betonte die Notwendigkeit, Innovation und regulatorische Aufsicht in Einklang zu bringen. Er erklärte, dass das Aufkommen und Wachstum virtueller Vermögenswerte (VA) und Anbieter virtueller Vermögenswerte (VASPs) Innovationen im Finanzsystem vorangetrieben und sowohl Chancen als auch Herausforderungen geschaffen haben. Der Gesetzesentwurf zielt darauf ab, einen fairen und wettbewerbsfähigen Markt für Kryptowährungen zu schaffen und gleichzeitig Risiken wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Verbraucherbetrug zu bekämpfen. Cointelegraph berichtet, dass sich Kenia dabei an anderen Ländern orientiert und eine wichtige Rolle im globalen digitalen Finanzökosystem anstrebt.

Kenias Vorreiterrolle bei mobilen Gelddiensten, wie der Einführung von M-Pesa im Jahr 2007, könnte als Grundlage für seine Krypto-Ambitionen dienen. Mbadi hob die bahnbrechende mobile Geldrevolution für robuste Finanzsysteme hervor, mit der das Land finanzielle Inklusion angestrebt hat. Die Regierung hofft nun, diesen Erfolg durch die Nutzung der Blockchain-Technologie und digitaler Währungen zur Förderung des Wirtschaftswachstums zu wiederholen. Die dezentrale Natur von Kryptowährungen bringt jedoch einzigartige Herausforderungen mit sich.

Kenias nationale Risikobewertung aus dem Jahr 2023 zeigte Schwachstellen auf, darunter Steuerhinterziehung, Cyberkriminalität und schwache Regierungsführung. Der Gesetzesentwurf zielt darauf ab, diese Risiken durch nationale und internationale Zusammenarbeit, Compliance-Rahmenwerke und verbesserte Finanzbildung zu mindern. Mbadi betonte, dass Kryptowährungen aufgrund ihrer Effizienz bei grenzüberschreitenden Transaktionen und ihrer Attraktivität für Investitionen an Bedeutung gewonnen haben. Der unregulierte Markt hat jedoch zu Bedenken hinsichtlich Betrug und unkontrollierter Kapitalflucht geführt.

Kenia reiht sich in eine wachsende Liste von Nationen ein, darunter Marokko und Südafrika, die Kryptowährungsregulierungen prüfen. Die rasche Verbreitung virtueller Vermögenswerte in ganz Afrika unterstreicht die Notwendigkeit von Rechtsklarheit. Daten zeigen, dass insbesondere junge Kenianer im Alter von 18 bis 40 Jahren von Kryptowährungen angezogen werden und sie als praktikable Alternativen für Investitionen und Werttransfer betrachten. Kenias Gesetzesentwurf ist ein wichtiger Schritt, um das Land an die globalen Krypto-Standards anzupassen. "Die Annahme dieses Gesetzesentwurfs schafft ein sicheres und gut reguliertes Umfeld für VAs und VASPs in Kenia", erklärte Mbadi. Der Rahmen soll die Regulierungsbehörden anleiten, die Verbraucher schützen und Innovationen verantwortungsvoll fördern.

Wie ein Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom 8. Januar 2025 ausführt, wurde auf Anfrage der kenianischen Kapitalmarktbehörde ein Bericht erstellt, der den aktuellen Stand und die zukünftigen Ziele für die Regulierung von Krypto-Vermögenswerten in Kenia darlegt. Der Bericht betont die Notwendigkeit eines klaren Rechtsrahmens mit spezifischen Definitionen und Klassifizierungen von Krypto-Vermögenswerten, einer effektiven behördenübergreifenden Zusammenarbeit und einer kontinuierlichen Marktüberwachung. Er hebt die Bedeutung des Verbraucherschutzes durch verbesserte Finanzbildung und regulatorische Klarheit hervor.

Mariblock berichtet, dass das kenianische Finanzministerium die Öffentlichkeit zur Stellungnahme zu dem Entwurf aufgerufen hat. Die Eingaben sollen bis zum 24. Januar 2025 eingereicht werden. Zusätzlich sind vom 20. bis 29. Januar öffentliche Foren im ganzen Land geplant.

Quellen:

  • https://cointelegraph.com/news/kenya-drafts-legislation-to-regulate-cryptocurrencies
  • https://www.financemagnates.com/cryptocurrency/kenya-drafts-policy-to-legalize-cryptocurrencies-expand-digital-economy/
  • https://www.mariblock.com/kenya-issues-draft-policy-on-virtual-assets-regulation/
  • https://techlabari.com/kenya-drafts-policy-for-virtual-assets-including-cryptocurrency/
  • https://cryptorank.io/news/feed/b8047-kenyan-kickstarts-crypto-regulation
  • https://www.imf.org/en/Publications/technical-assistance-reports/Issues/2025/01/08/Kenya-Technical-Assistance-Report-Crypto-Regulation-and-Legislation-560702
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