Gary Gensler, der scheidende SEC-Vorsitzende, wird für kurzfristige Personalentscheidungen kritisiert, die darauf abzielen, die Krypto-Industrie auch nach seinem Abgang zu schwächen. John Reed Stark, ein ehemaliger SEC-Mitarbeiter, bezeichnet die Beförderungen innerhalb der Strafverfolgungsabteilung als Versuch, die zukünftige Krypto-Politik unter dem neuen Vorsitzenden Paul Atkins zu beeinflussen und den vermeintlich krypto-freundlicheren Kurs der neuen Trump-Administration zu untergraben. Diese Aktionen werden als Vermächtnispolitik interpretiert, um Genslers harte Linie gegen Kryptowährungen fortzusetzen.
Der scheidende SEC-Vorsitzende Gary Gensler steht aufgrund seiner jüngsten Personalentscheidungen in der Kritik. John Reed Stark, ehemaliger Leiter der Abteilung für Internet-Strafverfolgung der SEC, bezeichnet Genslers Beförderungen in einem Beitrag auf X als "Lame Duck"-Aktionen und wirft ihm vor, die Krypto-Industrie gezielt zu schwächen. Wie cryptonews.net berichtet, geschieht dies inmitten anhaltender Forderungen nach einer Lockerung von Genslers harter Linie gegenüber Kryptowährungen. Paul Atkins wird Genslers Nachfolger an der Spitze der SEC.
Stark kritisiert vor allem die Geschwindigkeit und die Motivation hinter den Beförderungen von fünf Mitarbeitern auf Führungspositionen innerhalb der SEC-Strafverfolgungsabteilung. Laut Stark dauert die Besetzung solcher Positionen normalerweise zehn Jahre und nicht nur einen Monat. Er betont, dass es sich um dauerhafte Positionen im öffentlichen Dienst handelt, die die Mitarbeiter im Gegensatz zu politischen Ernennungen vor Entlassung schützen. Wie aus dem Artikel von Fortune hervorgeht, verfestigt sich der Eindruck, dass Gensler versucht, die Ausrichtung der SEC auch nach seinem Abgang zu beeinflussen.
Stark hebt hervor, dass vier der fünf beförderten Mitarbeiter in den letzten Jahren maßgeblich an Maßnahmen gegen Krypto-Unternehmen beteiligt waren. DL News berichtet, dass dies als Versuch interpretiert wird, mögliche Untersuchungen des neuen SEC-Vorsitzenden Paul Atkins zu früheren Maßnahmen gegen die Krypto-Industrie zu erschweren. Die New York Post bestätigt Genslers Rücktritt zum 20. Januar, dem Tag des Amtsantritts der neuen Trump-Administration. Stark argumentiert, Gensler ignoriere mit seinem Vorgehen den Willen der Wähler, die Donald Trump und damit implizit auch dessen krypto-freundliche Haltung gewählt haben.
Trumps Wahlsieg wird von vielen als Vertrauensbeweis für den Krypto-Sektor gewertet. Coingape berichtet, dass Trump sich im Wahlkampf selbst als "Krypto-Präsident" bezeichnet und die Unterstützung vieler Krypto-Wähler gewonnen hat. Mit seiner Wiederwahl versucht er nun, seine Versprechen umzusetzen. Neben der Ernennung von Paul Atkins hat er David Sacks zum "Krypto-Zar" ernannt, um politische Veränderungen zugunsten der Branche voranzutreiben. Branchenexperten hoffen, dass diese ersten Schritte dem Markt helfen werden. Eine Möglichkeit, die "Säuberung des Sumpfes"-Kampagne zu untermauern, wäre eine Untersuchung der sogenannten "Operation Chokepoint 2.0". Dieser von Nic Carter geprägte Begriff beschreibt die systematische Ausgrenzung von Krypto-Firmen durch Banken, die zum Zusammenbruch von Banken wie Silvergate führte.
Während Gensler für seine aggressive Haltung gegenüber der Krypto-Branche bekannt ist, wird von seinem Nachfolger eine Kursänderung erwartet. Law.com berichtet, dass Gensler in einer Rede seine Arbeit verteidigt und die Notwendigkeit einer strengen Regulierung des Krypto-Marktes betont hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die SEC unter der neuen Führung positionieren und welche Auswirkungen dies auf die Krypto-Industrie haben wird.