Marc Andreessen, einflussreicher Silicon-Valley-Investor, unterstützt Donald Trump im Wahlkampf 2024 und kritisiert die vermeintlich "tech-feindliche" KI-Politik der Biden-Administration, die er als zu restriktiv und innovationshemmend empfindet. Besorgt über die politische Entwicklung und nach einem "alarmierenden" Treffen mit Regierungsvertretern sieht er in Trump die Hoffnung auf einen positiven Wandel für die Tech-Branche.
Der einflussreiche Silicon-Valley-Investor Marc Andreessen, Mitbegründer der Risikokapitalfirma Andreessen Horowitz, hat Donald Trump im US-Wahlkampf 2024 öffentlich unterstützt und mindestens 4,5 Millionen US-Dollar an Pro-Trump Super PACs gespendet, wie "The Free Press" berichtet. In einem Podcast-Interview mit Bari Weiss und einem weiteren mit Joe Rogan begründete er seine Entscheidung und beschrieb die veränderte politische Landschaft im Silicon Valley. Einst eine Hochburg der Demokraten, würden nun viele Tech-Größen Trump offen unterstützen.
Andreessen selbst habe sich von den Demokraten abgewandt, weil er die Biden-Administration als "tech-feindlich" wahrnimmt, eine Haltung, die er nach einem "alarmierenden" Treffen mit Regierungsvertretern im Frühjahr 2024 entwickelte. Gulf Insider berichtet, dass Andreessen insbesondere die KI-Pläne der Biden-Administration als besorgniserregend empfand. Die Strategie, die ihn an die kommunistische Politik Chinas erinnere, würde die KI-Entwicklung auf wenige große Unternehmen unter strenger staatlicher Kontrolle beschränken und Startups keine Chance lassen.
Andreessen, der in der Vergangenheit Demokraten wie Bill Clinton, Al Gore, John Kerry, Barack Obama und Hillary Clinton unterstützt hatte, äußerte sich im Podcast-Interview mit Weiss besorgt über die politische Entwicklung der letzten Dekade. Er beschrieb die Zeit als "emotional dunkel und repressiv" und sah Silicon Valley an der Spitze einer "weichen autoritären sozialen Revolution" mit negativen Auswirkungen auf die Tech-Industrie, das Land und die junge Generation. Mit Trumps Wahlsieg verbinde er die Hoffnung auf einen Wandel, vergleichbar mit dem Übergang von den 1970er zu den 1980er Jahren und dem Wahlkampf zwischen Carter und Reagan.
Wie TechCrunch berichtet, bezeichnete Andreessen seine Treffen mit der Biden-Administration als "absolut entsetzlich". Er warf den jungen Mitarbeitern vor, "radikalisiert" und "auf Blut aus" zu sein. Ihre politischen Ideen seien "schädlich" für seine und die Interessen des Silicon Valley. Er habe den Eindruck gewonnen, dass die Regierung die KI so stark kontrollieren wolle, dass sie zum Marktmacher werde und nur wenigen, regierungskonformen Unternehmen das Überleben ermögliche. Seine Investitionen in KI seien entmutigt worden. "Sie haben uns direkt gesagt: 'Macht keine KI-Startups, finanziert keine KI-Startups'", sagte er.
Bereits im Juni 2023, lange vor diesen Treffen, veröffentlichte Andreessen auf der a16z-Website ein KI-Manifest mit dem Titel "Warum KI die Welt retten wird", in dem er vor einer Regulierung der KI warnte. Breaking Points with Krystal and Saagar berichtet, dass Andreessen diese Position im Juli 2023 bekräftigte. Öffentlich habe die Biden-Administration weniger drastische Maßnahmen in Bezug auf KI ergriffen, als Andreessen in Erinnerung hatte. Im Oktober 2023 erließ Präsident Joe Biden eine Durchführungsverordnung mit freiwilligen Verpflichtungen für KI-Unternehmen, darunter die Aufforderung, Sicherheitstestergebnisse mit der Regierung zu teilen, und die Bitte an den Kongress, die Datenerfassung von KI-Unternehmen zu prüfen. Die Verordnung wurde im Silicon Valley gemischt aufgenommen. Sam Altman von OpenAI twitterte, dass die Initiative zwar "einige großartige Teile" habe, es aber "wichtig sein wird, die Innovation kleinerer Unternehmen/Forschungsteams nicht zu bremsen". Trump hingegen signalisierte, eng mit KI-Startups zusammenarbeiten zu wollen und ernannte den Investor David Sacks zu seinem KI- und Krypto-Zaren. Sowohl Altman als auch Perplexity bestätigten daraufhin, je 1 Million US-Dollar an Trumps Amtseinführungsfonds zu spenden. "Präsident Trump wird unser Land in das Zeitalter der KI führen, und ich bin bestrebt, seine Bemühungen zu unterstützen, damit Amerika die Nase vorn behält", sagte Altman gegenüber Bloomberg News.
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