Krypto-Skandal erschüttert Präsident Milei
Der argentinische Präsident Javier Milei sieht sich schwerwiegenden Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Memecoin Libra gegenüber. Wie Bitcoin.com berichtet, prahlte Hayden Davis, CEO von Kelsier Ventures, einem der Unternehmen hinter Libra, damit, Geld an Karina Milei, die Schwester des Präsidenten, überwiesen zu haben. Diese Zahlungen sollen Monate vor dem umstrittenen Launch des Tokens erfolgt sein, der Kelsier 100 Millionen Dollar Gewinn einbrachte und Javier Milei in eine tiefe politische Krise stürzte, die sogar zu Ermittlungen des FBI führte. CoinDesk zitiert Textnachrichten von Davis, in denen er behauptet, Milei "kontrollieren" zu können, da er dessen Schwester bezahlt habe. "Ich kontrolliere diesen N****", soll Davis geschrieben haben. "Ich schicke seiner Schwester Geld, und er unterschreibt, was ich sage, und tut, was ich will." Weder Davis noch Javier oder Karina Milei haben auf die Anfrage von CoinDesk nach einer Stellungnahme reagiert.
Die Vorwürfe werfen Fragen nach Korruption und Vetternwirtschaft auf. Die argentinische Opposition erwägt ein Amtsenthebungsverfahren gegen Milei. In den lokalen Medien wird die Affäre bereits als "Criptogate" bezeichnet. Der Skandal belastet den argentinischen Aktienmarkt und zwingt Milei zu Schadensbegrenzung, so ein Beobachter der nationalen Krypto-Szene.
Der Buenos Aires Herald berichtet, dass der Libra-Token kurz vor Mileis Social-Media-Post über eine Plattform erstellt wurde, die keine Identitätsprüfung erfordert. Der Preis des Tokens schoss innerhalb von 45 Minuten nach Mileis Post auf 5,54 US-Dollar hoch, bevor er um über 95 % abstürzte. In einem Interview mit dem YouTuber Coffeezilla gab Davis zu, rund 100 Millionen US-Dollar Gewinn erzielt zu haben. Über 75 % der Libra-Investoren erlitten Verluste.
Wie Associated Press berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Betrugs gegen Präsident Milei erhoben. Die Kläger werfen Milei vor, eine sogenannte "Rug-Pull"-Operation durchgeführt zu haben, bei der Entwickler einen Token lancieren, um Investoren anzulocken, und ihn dann fallen lassen, nachdem die Gelder überbewertet wurden. Milei behauptet, er sei über die Details des Projekts nicht informiert gewesen und habe den Beitrag gelöscht, um weitere Spekulationen zu vermeiden. Sein Büro erklärte, dass das der Exekutive unterstehende argentinische Antikorruptionsbüro unverzüglich tätig werden würde.
Der Fall Libra verdeutlicht die Risiken von Memecoins und den Einfluss von Social-Media-Influencern bei der Bewerbung solcher Projekte. Die extremen Kursschwankungen zeigen die Volatilität des Kryptomarktes und die Gefahren für uninformierte Anleger.
Quellen:
- https://news.bitcoin.com/libras-hayden-davis-says-he-sent-money-to-javier-mileis-sister/
- https://www.coindesk.com/business/2025/02/18/libra-token-s-co-creator-bragged-of-sending-money-to-argentine-president-milei-s-sister
- https://apnews.com/article/argentina-milei-cryptocurrency-fraud-charges-c0321f320a00cdb58edfb365ba8ce0f8
- https://buenosairesherald.com/politics/libra-the-timeline-of-a-crypto-scandal-thats-rocking-the-milei-government
- https://en.bitcoinsistemi.com/libra-token-exposed-allegations-against-argentine-president-javier-milei/
- https://www.tradingview.com/news/coindesk:5c8140c10094b:0-libra-token-s-co-creator-claimed-he-paid-argentinian-president-milei-s-sister/