10.12.2024
Politik

Kryptobesteuerung in Südkorea: Neuer Starttermin auf 2027 festgelegt

Die Einführung der Kryptosteuer in Südkorea wurde erneut verschoben und tritt nun erst am 1. Januar 2027 in Kraft. Die regierende und oppositionelle Partei einigten sich auf die Verzögerung, um die heimische Kryptobranche nicht zu gefährden und der Regierung mehr Zeit für die Umsetzung zu geben. Die wiederholte Verschiebung unterstreicht die Schwierigkeiten bei der Regulierung digitaler Vermögenswerte.

Kryptosteuer in Südkorea erneut verschoben: Einführung erst 2027

Der Starttermin für die Besteuerung von Kryptowährungsgewinnen in Südkorea wurde abermals vertagt. Statt wie geplant am 1. Januar 2025 wird die Steuer nun erst am 1. Januar 2027 in Kraft treten, wie Cryptopolitan berichtet. Dies ist eine weitere Verzögerung in einem bereits mehrfach verschobenen Prozess. Ursprünglich für 2022 vorgesehen, wurde die Einführung zunächst auf 2023 und später auf 2025 verschoben. Die Einigung auf den neuen Termin 2027 erfolgte laut The Paypers zwischen der regierenden Demokratischen Partei Koreas (KDP) und der oppositionellen Partei der Volksmacht (PPP).

Das Thema der Krypto-Besteuerung ist in Südkorea seit langem Gegenstand kontroverser Diskussionen. Die PPP hatte ursprünglich eine Verschiebung bis 2028 gefordert, während die Regierung eine zweijährige Verzögerung anstrebte. Die KDP, die sich zuvor gegen eine Verschiebung ausgesprochen hatte, stimmte schließlich dem Regierungsvorschlag zu. Binance News zitiert die PPP mit der Begründung, eine zu frühe Besteuerung könnte Investoren vom heimischen Markt vertreiben und das Wachstum des Sektors behindern. Noch im November hatte die KDP den Vorschlag der PPP als politisches Manöver kritisiert und stattdessen eine Anhebung der Freigrenze von 1.800 US-Dollar auf 36.000 US-Dollar vorgeschlagen, um vorrangig größere Investoren zu belasten. DL News interpretiert die nun erzielte Einigung als Zeichen zunehmender parteiübergreifender Vorsicht gegenüber einer überstürzten Einführung der Krypto-Besteuerung.

Die wiederholten Verschiebungen verdeutlichen die Herausforderungen bei der Regulierung von Kryptowährungen. Laut IFC Review ist die südkoreanische Steuerinfrastruktur noch nicht ausreichend auf die Besonderheiten digitaler Vermögenswerte vorbereitet. Die Volatilität der Kryptomärkte, die globale Zugänglichkeit und die Schwierigkeiten bei der Nachverfolgung von Transaktionen über dezentrale Plattformen stellen die Steuerbehörden vor große Probleme. Südkorea zählt zu den weltweit aktivsten Kryptomärkten. Die Sorge, eine Überregulierung könnte die Branche ins Ausland abwandern lassen, spielt in der politischen Debatte eine zentrale Rolle, wie Hoka News betont.

Die Verschiebung verschafft Südkorea Zeit, die notwendigen Vorkehrungen für die Umsetzung der Steuer zu treffen. Digital Watch Observatory berichtet, dass sich die KDP nun darauf konzentriert, andere Steuerpläne der Regierung zu bekämpfen. Die Reaktionen der Krypto-Händler auf die erneute Verschiebung sind gemischt. Während einige die Verzögerung begrüßen, kritisieren andere den politischen Umgang mit der Situation und die damit einhergehende Unsicherheit. OneSafe hebt hervor, dass die Verzögerung Fintech-Startups im Land mehr Zeit gibt, sich auf die kommenden Regelungen einzustellen und Risikomanagementstrategien zu entwickeln.

Quellen:
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