Kryptowährungen werden weltweit unterschiedlich besteuert, von strengen Regulierungen in Ländern wie den USA und Großbritannien bis hin zu Steuerbefreiungen in Portugal. Viele Länder, darunter auch Deutschland, besteuern Kryptogewinne abhängig von der Haltedauer, während andere, wie China, Kryptowährungen gänzlich verboten haben.
Kryptowährungen etablieren sich zunehmend im Finanzsystem und unterliegen, wie andere Vermögenswerte auch, der Besteuerung. Als relativ junge und dynamisch wachsende Anlageklasse erregen sie die Aufmerksamkeit von Investoren und Regierungen gleichermaßen. Während sich die Weltwirtschaft an diese digitale Innovation anpasst, verfolgen Länder unterschiedliche Strategien zur Regulierung und Besteuerung von Kryptowährungen.
In den USA ist die Steuerpflicht auf Kryptowährungen quasi unumgänglich. Die Behörden verfolgen einen strengen Kurs und besteuern nahezu alle digitalen Vermögenswerte. Kryptowährungen werden als Eigentum, nicht als Währung behandelt. Verkäufe von Kryptowährungen unterliegen der Kapitalertragssteuer, deren Höhe (kurzfristig oder langfristig) von der Haltedauer (unter oder über einem Jahr) abhängt. Ähnlich verhält es sich in Großbritannien. Auch hier werden Kryptowährungen analog zu anderen Vermögenswerten besteuert. Die Kapitalertragssteuer (Capital Gains Tax, CGT) greift, sobald die Einkünfte aus Krypto-Handel eine bestimmte Schwelle überschreiten, was eine Steuererklärungspflicht auslöst.
Auch das australische Finanzamt klassifiziert Kryptowährungen als Vermögenswerte. Gewinne aus dem Verkauf von Token unterliegen der Kapitalertragssteuer. Eine Ausnahme besteht für den Kauf von Waren und Dienstleistungen mit Kryptowährungen: Bei Transaktionen unter 10.000 $ kann eine Steuerbefreiung greifen.
Innerhalb Europas existieren unterschiedliche Regelungen. Die Schweiz nimmt eine Vorreiterrolle ein: Manche Einwohner können nicht nur mit Kryptowährungen bezahlen, sondern auch ihre Steuern damit entrichten. Die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) stellt klar: "Wenn der Lohn oder Nebenlohn dem Arbeitnehmer in Form von Payment Token ausbezahlt wird, sind diese als Einkommen aus Erwerbstätigkeit steuerbar und im Lohnausweis auszuweisen."
Einige Länder fördern die Nutzung von Kryptowährungen durch Steuerbefreiungen, um Investoren anzulocken und die Gründung von Krypto-Startups zu stimulieren. Portugal gehört zu den wenigen Ländern, die Einkünfte aus Krypto-Handel nicht besteuern. Ausnahmen gelten für berufliche oder geschäftliche Nutzung von Kryptowährungen.
In Deutschland sind Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen nach einer Haltedauer von mehr als einem Jahr steuerfrei. Dies fördert langfristige Investitionen. Bei einem Verkauf innerhalb dieser Frist fällt jedoch Kapitalertragssteuer an. Malta baut seine Krypto-Industrie aktiv aus und bietet attraktive steuerliche Bedingungen. Kryptowährungen werden nur bei Verkauf oder Tausch gegen Fiat-Währung besteuert.
In einigen Ländern entfällt die Besteuerung von Kryptowährungen aufgrund eines generellen Verbots. China ist ein prominentes Beispiel. 2021 wurden alle Krypto-Transaktionen verboten und Mining-Aktivitäten aktiv unterbunden, was zu erheblichen Schwierigkeiten für Investoren und Krypto-Unternehmen führte.
Wie Hackernoon berichtet, variieren die Kryptosteuern weltweit stark. Manche Länder haben strenge Steuerregelungen für digitale Vermögenswerte eingeführt, andere verfolgen einen liberaleren Ansatz. Investopedia hebt hervor, dass die Entwicklung von Kryptowährungen von einer spekulativen Investition zu einer etablierten Anlageklasse Regierungen weltweit dazu veranlasst, Regulierungsmöglichkeiten zu prüfen. Stand September 2024 haben einige Regierungen Schutzmechanismen für Nutzer geschaffen, während andere abwarten.
Der Atlantic Council dokumentiert in seinem "Cryptocurrency Regulation Tracker", dass von 60 untersuchten Ländern Kryptowährungen in 33 legal, in 17 teilweise verboten und in 10 vollständig verboten sind. In zwölf G20-Ländern, die über 57 % des globalen BIP generieren, sind Kryptowährungen legal. Alle G20-Länder erwägen Regulierungsmaßnahmen.