Marokko steht kurz vor der Einführung eines Gesetzes zur Regulierung von Kryptowährungen, wie Zentralbankgouverneur Abdellatif Jouahri bekannt gab. Trotz des bestehenden Verbots sind Kryptowährungen im Land verbreitet und die neue Regelung soll Innovation fördern, Verbraucherschutz gewährleisten und die Bekämpfung von Finanzkriminalität stärken. Die Zentralbank prüft zudem die Einführung einer eigenen digitalen Währung.
Wie der Gouverneur der marokkanischen Zentralbank, Abdellatif Jouahri, am Dienstag auf einer internationalen Konferenz in Rabat bekannt gab, steht Marokko kurz vor der Verabschiedung eines Gesetzes zur Regulierung von Kryptowährungen. Dies berichten unter anderem Reuters und Cryptopolitan. Demnach befindet sich der Gesetzesentwurf derzeit im Annahmeprozess. Für das nordafrikanische Land, das Kryptowährungen seit 2017 verboten hat, stellt dies einen bedeutenden Schritt dar.
Trotz des bestehenden Verbots ist die Nutzung von Kryptowährungen in Marokko weiterhin verbreitet. Bürger umgehen die Beschränkungen durch Handel auf dem grauen Markt. Laut Jouahri untersucht die marokkanische Zentralbank, Bank Al-Maghrib, auch die Möglichkeit der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC). Yahoo Finance zitiert ihn mit den Worten: "Wie viele andere Länder weltweit prüfen wir, inwieweit diese neue Form von Währung zur Erreichung bestimmter Ziele der öffentlichen Ordnung beitragen kann, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Inklusion." Im Gegensatz zu den meist dezentralisierten Kryptowährungen wird eine CBDC von der Zentralbank kontrolliert.
Jouahris Ankündigung bestätigt frühere Berichte, wonach die Zentralbank mit internationalen Finanzinstitutionen wie dem IWF und der Weltbank sowie den Zentralbanken Frankreichs, Schwedens und der Schweiz zusammenarbeitet, um Best Practices für die Krypto-Regulierung zu ermitteln. Dies berichtet news.bitcoin.com. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung von Innovation und dem Verbraucherschutz.
Technext berichtet, dass der neue Rechtsrahmen auch die Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aktualisieren soll. Obwohl Kryptowährungen in Marokko seit 2017 verboten sind, gehört das Land laut Insider Monkey zu den Top 20 Ländern mit der höchsten Bitcoin-Nutzung. Im Jahr 2022 besaßen 4,9 % der Bevölkerung Kryptowährungen. Es wird erwartet, dass die bevorstehende Regulierung Klarheit im Krypto-Sektor schaffen und die Akzeptanz digitaler Vermögenswerte weiter fördern wird.
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