Massenpsychologie und ihre Auswirkungen auf die Finanzmärkte

Rationale Faktoren wie Unternehmensgewinne und Wirtschaftsdaten sind nicht die einzigen Einflüsse auf das Finanzwesen, insbesondere die Börse. Psychologische Einflüsse, vor allem die Psychologie der Massen, spielen eine ebenso wichtige Rolle und beeinflussen das Anlegerverhalten, was oft zu Marktanomalien und weitreichenden Konsequenzen führt. Der Herdentrieb ist dabei ein zentrales Element, wie Cryptonews.com in einem Artikel zur Psychologie der Massen im Finanzwesen erläutert.

Bereits im 19. Jahrhundert analysierte Gustave Le Bon, der Begründer der Massenpsychologie, das Verhalten von Menschen in Gruppen. Seine Erkenntnisse, niedergeschrieben in seinem Werk "Psychologie der Massen", bleiben bis heute relevant für das Verständnis der Finanzmärkte. Le Bon argumentierte, dass Individuen in einer Masse ihre rationale Denkfähigkeit einbüßen und stattdessen emotional und instinktiv handeln. Dr. Felix Johnson greift diese Thesen auf und wendet sie in seinem Buch "Gustave Le Bon an der Börse: Die Psychologie der Massen für Aktionäre" auf den Finanzmarkt an. Wie intelligent-investieren.net berichtet, kommentiert und kontextualisiert Johnson Le Bons Originaltext für die Anwendung im Finanzbereich.

Le Bons "Ansteckungstheorie", die die rasche Verbreitung von Emotionen innerhalb von Gruppen beschreibt, lässt sich gut auf das Phänomen des Herdentriebs an der Börse übertragen. Angst vor Verlusten oder dem Verpassen von Gewinnen führt dazu, dass Anleger sich am Verhalten anderer Marktteilnehmer orientieren und Trends blind folgen. Diese Dynamik kann zu Blasenbildung, wie zum Beispiel der Dotcom-Blase, oder zu panikartigen Ausverkäufen in Krisenzeiten führen. Eine auf grin.com veröffentlichte Hausarbeit untersucht die Anwendbarkeit von Le Bons "Psychologie der Massen" auf das Herdenverhalten an der Börse und analysiert, wie massenpsychologische Phänomene Marktanomalien erklären können.

Die junge Forschungsdisziplin "Behavioral Finance" befasst sich explizit mit den psychologischen Faktoren, die das Anlegerverhalten beeinflussen. Sie berücksichtigt neben rationalen Faktoren auch Emotionen wie Angst und Gier. Wie Michael C. Kissig im Vorwort zu Johnsons Buch hervorhebt, ist die Massenpsychologie an der Börse omnipräsent. Anleger sollten sich dieser Dynamik bewusst sein und versuchen, ihre eigenen Emotionen zu kontrollieren, um nicht dem Herdentrieb zu verfallen. Eine langfristige Anlagestrategie und eine neutrale Betrachtung fundamentaler Daten können helfen, die Auswirkungen der Massenpsychologie zu minimieren.

Thomas Brasch betont in seinem Artikel auf glanzundelend.de über Le Bons Werk die fortwährende Relevanz der "Psychologie der Massen" und verdeutlicht, wie Massenphänomene auch in modernen Kontexten, wie den sozialen Medien, auftreten. Diese Erkenntnis ist auch für das Finanzwesen von Bedeutung, da die Verbreitung von Informationen und Meinungen im Internet das Herdenverhalten noch verstärken kann.

Quellen:

- Cryptonews.com: Die Psychologie der Massen im Finanzwesen - Der Herdentrieb und seine Auswirkungen (https://cryptonews.com/de/news/die-psychologie-der-massen-im-finanzwesen-der-herdentrieb-und-seine-auswirkungen/)

- Amazon.de: Gustave Le Bon an der Börse: Die Psychologie der Massen für Aktionäre (https://www.amazon.de/Gustave-Bon-B%C3%B6rse-Psychologie-Aktion%C3%A4re/dp/1720089957)

- Amazon.de: Psychologie der Massen (https://www.amazon.de/Psychologie-Massen-Kr%C3%B6ners-Taschenausgaben-KTA/dp/3520099152)

- Grin.com: Le Bons "Psychologie der Massen" an der Börse (https://www.grin.com/document/989265)

- Intelligent-investieren.net: Lese-Tipp: Gustave Le Bon an der Börse (https://www.intelligent-investieren.net/2018/09/lese-tipp-gustave-le-bon-der-borse.html)

- Glanzundelend.de: Keine geistige Immunität gegen Mitläufertum (https://www.glanzundelend.de/Artikel/abc/b/gustave-le-bon-psychologie-der-massen.htm)