Trotz zwischenzeitlicher Pause und drohender finanzieller Schwierigkeiten setzt Michael Saylor mit MicroStrategy seinen Bitcoin-Einkauf fort und hält nun über 528.000 BTC. Obwohl unrealisierte Gewinne von über 8,6 Milliarden US-Dollar verzeichnet werden, könnte MicroStrategy aufgrund von Steuergesetzen und hohen Schulden gezwungen sein, Bitcoin zu verkaufen, um seinen Verpflichtungen nachzukommen.
Michael Saylor, Mitbegründer von MicroStrategy, plant weiterhin Bitcoin zu kaufen, nachdem die Käufe für knapp zwei Wochen pausiert hatten. Wie Cryptonews.net berichtet, erwarb das Unternehmen zuletzt am 31. März 22.048 Bitcoin und erhöhte damit seinen Gesamtbestand auf 528.185 BTC. Laut SaylorTracker hat sich die Bitcoin-Investition von MicroStrategy um etwa 24% im Wert gesteigert, was einem unrealisierten Gewinn von über 8,6 Milliarden US-Dollar entspricht.
MicroStrategy setzt seine Bitcoin-Akkumulation trotz des jüngsten Marktrückgangs fort, der den Bitcoin-Preis unter die 80.000-Dollar-Marke gedrückt hat. Das Unternehmen wird von Bitcoin-Investoren weiterhin aufmerksam beobachtet und gilt als Indikator für das institutionelle Interesse an Bitcoin.
Die derzeitige makroökonomische Unsicherheit, ausgelöst durch die anhaltenden Handelskonflikte zwischen den USA und China, hat sich negativ auf risikobehaftete Anlagen ausgewirkt. Die Aktienmärkte haben aufgrund von Trumps umfassenden Zollbestimmungen Billionen an Wert verloren, und auch die Kryptomärkte erlebten einen starken Ausverkauf. Daten von Total3, einem Indikator für die Marktkapitalisierung des gesamten Kryptosektors ohne Bitcoin und Ether, zeigen, dass Altcoins seit ihrem Höchststand im Dezember 2024 zusammen über 33% ihres Wertes eingebüßt haben. Im Vergleich dazu ist Bitcoin von seinem Höchststand von über 109.000 US-Dollar im Januar 2025 nur um etwa 22% gefallen und handelt derzeit im Bereich von 84.000 US-Dollar.
Der Bitcoin-Preis blieb inmitten eines Ausverkaufs von 5 Billionen US-Dollar am Aktienmarkt relativ stabil, was die These von Bitcoin als Wertspeicher im Gegensatz zu einer riskanten Investition stützt. Im Gespräch mit Cointelegraph auf der Paris Blockchain Week 2025 erklärte Adam Back, Cypherpunk und CEO des Digital-Asset-Infrastrukturunternehmens Blockstream, dass der makroökonomische Druck durch einen anhaltenden Handelskrieg Bitcoin zu einem immer attraktiveren Wertspeicher machen würde. Back prognostizierte, dass die Inflation im nächsten Jahrzehnt auf 10-15% ansteigen wird, was es den Marktteilnehmern erschweren wird, reale Anlagerenditen mit traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Immobilien zu erzielen.
Wie Cointribune berichtet, könnte MicroStrategy trotz der unrealisierten Gewinne aufgrund des Inflation Reduction Act von 2022 eine Mindeststeuer von 15% auf seine Gewinne zahlen müssen. Dies wäre ein Präzedenzfall für ein börsennotiertes Unternehmen. Ironischerweise trifft diese Regel, die eigentlich Technologiegiganten besteuern soll, einen Krypto-Pionier. Die Biden-Administration hat ihre Haltung gegenüber Krypto-Assets verschärft, aber die Wahlen im November könnten die Situation verändern. Unter Trump könnte die IRS Bitcoin von dieser umstrittenen Besteuerung ausnehmen. Eine Aussicht, die Saylors Beharrlichkeit rechtfertigen könnte: Indem er trotz der Risiken weiter Bitcoin kauft, setzt er auf einen politischen Wandel.
Investing.com berichtet, dass MicroStrategy laut einer Pflichtmitteilung vom 7. April möglicherweise einen Teil seiner Bitcoin-Bestände verkaufen muss, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, falls keine neue Finanzierung gelingt. Das Unternehmen erwartet für das erste Quartal 2025 einen unrealisierten Verlust von fast 6 Milliarden US-Dollar, trotz eines Steuervorteils von 1,7 Milliarden US-Dollar. Der Druck auf die Finanzen von MicroStrategy wächst. Das Unternehmen hat Schulden in Höhe von rund 8 Milliarden US-Dollar und muss jährliche Zinszahlungen in Höhe von rund 35 Millionen US-Dollar leisten. Zusätzlich dazu muss es jährliche Dividenden in Höhe von 150 Millionen US-Dollar ausschütten.
Um seine Liquiditätsprobleme zu lösen, kündigte MicroStrategy am 10. März Pläne an, 2,1 Milliarden US-Dollar durch den Verkauf von unbefristeten Vorzugsaktien mit einer Dividende von 8% zu beschaffen. Dieser Schritt würde dem Unternehmen helfen, Kapital zu beschaffen, ohne weitere traditionelle Schulden aufzunehmen. Die Mittel würden sowohl den Geschäftsbetrieb des Unternehmens als auch, überraschenderweise, den Kauf von weiterem Bitcoin unterstützen.
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