MicroStrategy, bekannt für seine Bitcoin-Käufe, plant eine Änderung seiner Finanzierungsstrategie. Anstelle von Aktienemissionen und Wandelanleihen will das Unternehmen verstärkt auf festverzinsliche Wertpapiere setzen, um zukünftige Bitcoin-Investitionen zu finanzieren und seine Verschuldung zu optimieren. CEO Michael Saylor begründete den Wechsel mit dem Wunsch nach einer "intelligenteren Hebelwirkung" für die Aktionäre.
Das Softwareunternehmen MicroStrategy, bekannt für seine umfangreichen Bitcoin-Investitionen, plant eine strategische Neuausrichtung seiner Finanzierungsaktivitäten. Wie Bloomberg berichtet, beabsichtigt das Unternehmen, nach Ausschöpfung des aktuellen Finanzierungsprogramms verstärkt auf festverzinsliche Wertpapiere zu setzen, um zukünftige Bitcoin-Käufe zu finanzieren. CEO Michael Saylor äußerte diese Absicht in einem Interview mit Bloomberg Television. Bisher finanzierte MicroStrategy die Käufe durch eine Kombination aus Aktienemissionen und dem Verkauf von Wandelanleihen. Letztere erwiesen sich als lukrativ für Investoren, da der Aktienkurs in Richtung des Umtauschpreises der Anleihen stieg.
„Wir haben Wandelanleihen im Wert von 7,2 Milliarden Dollar, aber 4 Milliarden davon sind im Wesentlichen Eigenkapital, da sie über dem Ausübungspreis und dem Call-Preis liegen und mit einem Delta von etwa 100 % gehandelt werden – sie verhalten sich wie Aktien“, so Saylor. „Wir wollen zurückgehen und eine intelligentere Hebelwirkung zum Vorteil unserer Stammaktionäre aufbauen.“
ChainCatcher News berichtet, dass MicroStrategy in den vergangenen sechs Wochen jeden Montag milliardenschwere Bitcoin-Käufe bekannt gab, was sowohl den Aktienkurs des Unternehmens als auch den Bitcoin-Preis in die Höhe trieb und in einigen Kreisen Fragen zur Nachhaltigkeit dieser Strategie aufwarf. Laut Saylor nutzt das Unternehmen regulierte Börsen wie Coinbase für den Kauf von Bitcoin. Die Aktien von MicroStrategy sind in diesem Jahr um rund 500 % gestiegen und haben damit die Bitcoin-Gewinne von rund 150 % deutlich übertroffen.
Hedgefonds haben die festverzinslichen Wertpapiere von MicroStrategy für Convertible-Arbitrage-Strategien genutzt – sie kaufen die Anleihen und verkaufen die Aktien leer, spekulierend auf die Volatilität der zugrunde liegenden Aktie. Diese Nachfrage trug dazu bei, dass MicroStrategy in diesem Jahr Wandelanleihen im Wert von 6,2 Milliarden US-Dollar emittieren konnte. Das Unternehmen plant, sich im ersten Quartal 2025 stärker auf festverzinsliche Wertpapiere wie Wandelanleihen zu konzentrieren, da Saylor einräumt, dass MicroStrategy möglicherweise zu stark verschuldet ist. „Wir werden unseren Kapitalplan überarbeiten und einen neuen Plan erstellen, der den dann herrschenden Marktbedingungen entspricht“, erklärte Saylor.
Cointribune berichtet, dass MicroStrategy zwischen dem 9. und 15. Dezember 2024 15.350 Bitcoins für insgesamt 1,5 Milliarden Dollar erworben hat. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Bitcoin lag bei 100.386 Dollar. Damit erhöht sich der Gesamtbestand von MicroStrategy auf 439.000 BTC, die für insgesamt 27,1 Milliarden Dollar gekauft wurden. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Bitcoin liegt bei 61.725 Dollar. Michael Saylor betonte die beeindruckende Bitcoin-Performance des Unternehmens und verwies auf eine Rendite von 46,4 % im laufenden Quartal und 72,4 % im laufenden Jahr.
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