MicroStrategy und die riskante Wette auf Bitcoin: Eine Finanzstrategie im Fokus
MicroStrategy hat massiv in Bitcoin investiert und hält nun etwa 2% des gesamten Umlaufs, angetrieben von der Überzeugung des Vorstandsvorsitzenden Michael Saylor, dass Bitcoin die Zukunft der Unternehmensfinanzierung ist. Diese Strategie birgt jedoch erhebliche Risiken, da das Unternehmen stark vom Bitcoin-Kurs abhängig ist und bei einem Preisverfall hohe Verluste drohen. Trotz Saylors Bemühungen, andere Unternehmen von Bitcoin-Investitionen zu überzeugen, bleibt die Strategie umstritten und ihr Erfolg ungewiss.
Das ehemals auf Software spezialisierte Unternehmen MicroStrategy hat sich in den letzten Jahren zu einem der weltweit größten Bitcoin-Investoren entwickelt. Seit 2020 hat das Unternehmen, wie unter anderem Cryptonews berichtet, etwa 25,6 Milliarden US-Dollar in Bitcoin investiert und besitzt nun 423.650 BTC, was ungefähr 2% des gesamten Bitcoin-Umlaufs entspricht. Diese Strategie, vorangetrieben von Mitbegründer und Vorstandsvorsitzendem Michael Saylor, basiert auf der Überzeugung, dass Bitcoin die Zukunft der Unternehmensfinanzierung darstellt. Saylors sogenannter "21/21-Plan" zielt darauf ab, weitere 42 Milliarden US-Dollar – jeweils zur Hälfte durch Fremd- und Eigenkapital – für Bitcoin-Käufe zu mobilisieren.
Der jüngste Anstieg des Bitcoin-Preises auf über 100.000 US-Dollar hat den Wert der Bitcoin-Bestände von MicroStrategy auf über 42 Milliarden US-Dollar steigen lassen und den Aktienkurs des Unternehmens im Jahr 2024 um 540% in die Höhe getrieben. Yahoo Finance berichtete am 9. Dezember 2024 über den jüngsten Zukauf von 21.550 BTC für 2,1 Milliarden US-Dollar durch MicroStrategy. Diese Entwicklung unterstreicht die starke Verknüpfung zwischen dem Bitcoin-Preis und der Performance von MicroStrategy.
Diese Strategie birgt jedoch erhebliche Risiken. Analysten warnen, dass MicroStrategy Teile seiner Bitcoin-Bestände verkaufen müsste, um Schulden zu begleichen, sollte der Bitcoin-Preis unter 30.000 US-Dollar fallen. Ein solcher Schritt könnte einen Dominoeffekt auslösen, der den Bitcoin-Preis weiter drücken und die Probleme von MicroStrategy verschärfen würde. Hinzu kommen fällige Wandelanleihen im Wert von 8 Milliarden US-Dollar, deren Rückzahlung in den nächsten Jahren ansteht und vom hohen Bitcoin-Wert abhängt.
Wie Investing.com am 11. Dezember 2024 analysierte, ist die auf Wandelanleihen basierende Finanzierungsstrategie von MicroStrategy riskant. Investoren zahlen einen deutlichen Aufschlag für die Bitcoin-Bestände des Unternehmens. Sollten die Erwartungen an die Bitcoin-Kursentwicklung nicht erfüllt werden, könnten erhebliche Verluste entstehen.
Saylors Bemühungen, andere Unternehmen von Bitcoin-Investitionen zu überzeugen, stießen bisher auf Widerstand. Auf der Microsoft-Aktionärsversammlung im Oktober 2024 plädierte er für eine Diversifizierung der Bilanz des Tech-Riesen mit Bitcoin. Wie diverse Medien berichteten, wurde dieser Vorschlag von den Aktionären abgelehnt.
MicroStrategys aggressive Bitcoin-Strategie ist ein hochriskantes Unterfangen. Während Saylor von einem Bitcoin-Preis von 13 Millionen US-Dollar bis 2045 träumt und enorme Renditen erwartet, besteht die Gefahr erheblicher Verluste, sollte der Bitcoin-Preis einbrechen. Ob sich Saylors Wette als genialer Schachzug oder als warnendes Beispiel erweisen wird, muss die Zukunft zeigen.
Quellen:
- https://cryptonews.net/news/bitcoin/30214917/
- www.cryptopolitan.com
- https://www.cryptopolitan.com/who-falls-first-bitcoin-or-microstrategy/
- https://finance.yahoo.com/news/hedge-funds-making-microstrategy-wall-000000560.html
- https://finance.yahoo.com/news/microstrategys-additional-2-1b-bitcoin-145508137.html
- https://www.investing.com/analysis/microstrategys-bitcoin-strategy-is-riskier-than-you-think-200655151
- https://www.blocktrainer.de/en/blog/microstrategy-now-holds-2-of-all-bitcoin-a-risk