Künstliche Intelligenz (KI) beflügelt die Aktienmärkte, insbesondere im Technologiesektor, und beeinflusst zunehmend Bereiche wie algorithmischen Handel und Portfoliomanagement. Experten diskutieren jedoch die Nachhaltigkeit dieses Booms, da hohe Bewertungen von KI-Unternehmen und ungeklärte regulatorische Fragen bestehen bleiben. Die Zukunft des KI-Einflusses auf die Finanzmärkte bleibt somit ungewiss.
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Monaten einen starken Einfluss auf die Aktienmärkte gehabt. Unternehmen aus dem KI-Sektor konnten enorme Kursgewinne verzeichnen. Experten und Anleger fragen sich jedoch, ob dieser Boom nachhaltig ist. Wie Cryptopolitan berichtet, ist die Euphorie am Markt derzeit groß, gleichzeitig gibt es aber auch warnende Stimmen, die vor einer möglichen Blase warnen.
Die Integration von KI in den Aktienmarkt ist vielschichtig. Der algorithmische Handel, insbesondere der Hochfrequenzhandel (HFT), hat in den letzten zehn Jahren stark zugenommen. Suchismita Mishra, PhD in Finance an der Florida International University, beschreibt in einem Artikel, dass in den USA bereits etwa 70% des gesamten Handelsvolumens algorithmisch abgewickelt werden. Mishra erklärt weiter, dass KI im algorithmischen Handel die Geschwindigkeit und Effizienz des Wertpapierhandels erhöht. Maschinelles Lernen (ML) spielt dabei eine entscheidende Rolle, da es die Echtzeitanalyse großer Datenmengen aus verschiedenen Quellen ermöglicht.
KI-gestützte ETFs, wie der AIEQ, der laut Sam Masucci, CEO von ETF Managers Group, den S&P 500 konsistent schlägt, sind ein Beispiel für die Anwendung von KI im Portfoliomanagement. Auch KI-basierte Anlageberater gewinnen an Bedeutung. BlackRock, die größte US-Investmentfirma, setzt laut CEO Laurence Fink verstärkt auf KI-Algorithmen im aktiven Portfoliomanagement. Fink sieht in der Demokratisierung von Informationen und der damit verbundenen Schwierigkeit für aktives Management, eine Überrendite zu erzielen, einen Grund für den verstärkten Einsatz von KI.
Die steigende Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen beeinflusst auch den Energiebedarf. Matt DiLallo von The Motley Fool hebt die Bedeutung von Erdgas für die Energieversorgung von KI-Rechenzentren hervor. Er verweist auf Energy Transfer (ET), ein Unternehmen mit umfangreicher Erdgasinfrastruktur, das seiner Meinung nach von der steigenden Nachfrage nach Erdgas profitieren wird. Laut Thomas Long, Co-CEO von Energy Transfer, ist Erdgas aufgrund des Bedarfs an zuverlässiger Stromversorgung für Rechenzentren unerlässlich.
Ob der KI-Boom nachhaltig ist, bleibt jedoch abzuwarten. Die Technologie hat zwar das Potenzial, die Finanzmärkte grundlegend zu verändern, birgt aber auch Risiken. KI-Unternehmen werden derzeit hoch bewertet, und es ist unklar, ob diese Bewertungen langfristig gerechtfertigt sind. Auch die Regulierung des KI-Einsatzes im Finanzwesen befindet sich noch in der Entwicklung. Es bleibt abzuwarten, wie sich der KI-Boom in den kommenden Jahren entwickelt und welche langfristigen Auswirkungen er auf die Aktienmärkte haben wird.
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