Die amerikanische Finanzaufsicht hat nun Optionshandel auf Bitcoin-ETFs zugelassen, was den Zugang zu Bitcoin für institutionelle Anleger erleichtert und neue Spekulationsmöglichkeiten eröffnet. Experten sehen darin einen Schritt zur Normalisierung von Bitcoin im traditionellen Finanzwesen, warnen aber gleichzeitig vor erhöhter Volatilität und den Risiken des gehebelten Handels.
Die amerikanische Finanzwelt erlebt eine Zeitenwende: Alle Bitcoin (BTC) Spot Exchange-Traded Funds (ETFs) haben nun die Zulassung erhalten, auch Optionshandel anzubieten. Wie Newsbit.de berichtet, eröffnet dies Händlern neue Möglichkeiten, auf die Kursentwicklung der Kryptowährung zu spekulieren. Experten des Krypto-Vermögensverwalters Bitwise sehen darin sowohl Chancen als auch Herausforderungen.
Bereits im Vormonat erteilte die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC der Nasdaq die Genehmigung, Optionskontrakte für den Bitcoin-ETF von BlackRock anzubieten. Nun zogen die New York Stock Exchange (NYSE) und die Chicago Board Options Exchange (CBOE) nach. Damit stehen Optionen für alle US-amerikanischen Bitcoin-ETFs zur Verfügung.
Doch was genau sind Optionen? Im Wesentlichen handelt es sich um Finanzkontrakte, die dem Käufer das Recht einräumen, ein Asset zu einem festgelegten Zeitpunkt und Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Im Gegensatz zu Futures-Kontrakten besteht jedoch keine Verpflichtung zum Handel. Der Clou: Anleger müssen nicht den vollen Wert der Position im Voraus bezahlen, sondern lediglich einen Bruchteil. Dies ermöglicht einen gehebelten Handel.
Matt Hougan, CIO von Bitwise, sieht in den neuen Optionen auf Bitcoin-ETFs einen wichtigen Schritt zur weiteren Etablierung der Kryptowährung im traditionellen Finanzwesen. Gegenüber Newsbit.de betonte er: „Jedes Mal, wenn Bitcoin Dinge hinzufügt, die für andere Vermögenswerte normal sind, ist das langfristig ein Sieg. Ich betrachte dies vor allem als einen weiteren Baustein zur Normalisierung, und das sollte uns freuen.“
Juan Leon, Senior Investment Strategist bei Bitwise, erwartet durch den Optionshandel eine Zunahme der Handelsaktivität von Bitcoin. Dies wiederum könnte zu einer höheren Liquidität führen, was sich positiv auf den Bitcoin-Kurs auswirken dürfte. Allerdings warnt Leon auch vor den Schattenseiten: „Optionen sind im Wesentlichen eine gehebelte Position. Wenn es große konzentrierte Positionen zu einem bestimmten Preis und Ablaufdatum gibt, und diese auslaufen, kann dies zu Liquidationsspitzen führen.“
Wann genau der Handel mit Bitcoin-ETF-Optionen startet, ist derzeit noch offen. Die SEC-Genehmigung war ein wichtiger Schritt, doch nun müssen auch die Options Clearing Corporation (OCC) und die Commodity and Futures Trading Commission (CFTC) grünes Licht geben.
Die Zulassung von Optionen auf Bitcoin-ETFs markiert einen Wendepunkt für die Kryptowährung. Sie ebnet den Weg für eine stärkere Integration in den traditionellen Finanzmarkt und könnte zu einer höheren Akzeptanz bei institutionellen Investoren führen. Gleichzeitig birgt der Optionshandel aber auch Risiken, insbesondere im Hinblick auf die Volatilität. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird und ob die Vorteile die potenziellen Nachteile überwiegen werden.