New York behauptet seine führende Rolle in der Krypto-Regulierung mit strengen Vorgaben für Unternehmen, insbesondere durch die BitLicense und neue Richtlinien für Listing, Delisting und Kundenbeschwerden. Die Finanzaufsichtsbehörde NYDFS unter Adrienne Harris betont die Wichtigkeit proaktiver Kommunikation und Transparenz der Unternehmen, um Verbraucherschutz und Marktstabilität zu gewährleisten. Trotz des strengen Regulierungsrahmens bleibt New York ein attraktiver Standort für die Kryptobranche und dient als Vorbild für andere Staaten und den US-Kongress.
New York festigt seine Position als Vorreiter bei der staatlichen Regulierung von Kryptowährungen. Die New Yorker Finanzaufsichtsbehörde (NYDFS) unter Superintendent Adrienne Harris unterstreicht die Bedeutung eines proaktiven Austauschs zwischen Unternehmen und Behörden. "Überraschen Sie niemals Ihre Aufsichtsbehörde", mahnte Harris auf dem Blockchain Association Policy Summit. Sie betonte, dass Unternehmen frühzeitig mit den Behörden in Kontakt treten sollten, idealerweise vor der Einreichung von Anträgen. Blockworks zufolge hob Harris die risikoscheue Haltung von Aufsichtsbehörden und die Notwendigkeit von Transparenz hervor.
New Yorks Vorreiterrolle begann 2014 mit der Einführung des "BitLicense"-Programms, das 2015 in Kraft trat. Dieses Programm verpflichtet Unternehmen, die mit digitalen Vermögenswerten arbeiten, sich bei der DFS zu registrieren. Harris betonte, dass dieses Rahmenwerk als "Goldstandard" gilt und von anderen Ländern sowie dem US-Kongress als Vorbild dient, wie Cryptonews.net berichtet.
Anfangs stieß die BitLicense in der Branche auf Widerstand, und einige Unternehmen verließen den Staat. Die DFS betrachtet die Regulierung jedoch als notwendigen Schritt zum Schutz von Verbrauchern und Märkten sowie für ein verantwortungsvolles Branchenwachstum. "Es ist nicht unsere Aufgabe als Aufsichtsbehörde zu entscheiden, was der Markt will oder nicht", erklärte Harris. "Diese Instrumente existieren. Diese Technologie existiert. Unsere Aufgabe ist es, die Verbraucher zu schützen, die Märkte zu schützen und ein verantwortungsvolles Wachstum der Branche zu gewährleisten."
Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James legte im Mai 2023 einen Gesetzesentwurf, den "Crypto Regulation, Protection, Transparency, and Oversight (CRPTO) Act", vor, der die Regulierung der Kryptoindustrie weiter verschärfen soll. Der Entwurf sieht unter anderem unabhängige Prüfungen von Krypto-Börsen, die Vermeidung von Interessenkonflikten und die Rückerstattung von Kundengeldern im Betrugsfall vor (ag.ny.gov). Diese Maßnahmen zielen auf mehr Transparenz und Aufsicht in der Branche sowie einen stärkeren Anlegerschutz ab.
Auch die NYDFS hat ihre Richtlinien für Krypto-Unternehmen verschärft. Im November 2023 veröffentlichte sie neue Richtlinien für das Listing von Kryptowährungen mit strengeren Anforderungen an die Listing- und Delisting-Praktiken von Unternehmen (Lexology). Im Mai 2024 wurden zudem Richtlinien für den Umgang mit Kundenbeschwerden erlassen, die unter anderem vorschreiben, dass Unternehmen während der Geschäftszeiten menschliche Kundendienstmitarbeiter bereitstellen müssen (bakermckenzie.com).
Trotz der strengen Regulierung bleibt New York ein attraktiver Standort für Krypto-Unternehmen. Mit dem Auslaufen des Moratoriums für Bitcoin-Mining im November 2024 könnte der Staat wieder zu einem Zentrum für Mining-Aktivitäten werden, insbesondere wenn die ausstehende Umweltverträglichkeitsstudie des Department of Environmental Conservation (DEC) positive Ergebnisse liefert (sherwood.news). Die Entwicklungen in New York werden weiterhin landesweit Beachtung finden, wie Experten von Mayer Brown betonen. Sie weisen darauf hin, dass staatliche Gesetze und Regulierungsbehörden, unabhängig von den Entwicklungen auf Bundesebene, eine wichtige Rolle spielen werden (mayerbrown.com).
Die Regulierungslandschaft in New York zeigt, dass ein Ausgleich zwischen Innovation und Verbraucherschutz möglich ist. Die strengen Vorschriften bieten Unternehmen einen klaren Rahmen und können das Vertrauen der Anleger stärken. Gleichzeitig bleibt New York ein wichtiger Standort für die Kryptobranche und gestaltet die zukünftige Regulierung maßgeblich mit.