Perplexity-Manager als Zeuge im Google-Kartellverfahren geladen

Das US-Justizministerium (DOJ) hat Dmitry Shevelenko, Chief Business Officer des KI-Suchmaschinenanbieters Perplexity, als Zeugen im laufenden Kartellverfahren gegen Google vorgeladen. Wie unter anderem Cryptopolitan berichtet, will das DOJ Shevelenko zu den Themen „Zusammenhang zwischen generativer KI und Suchzugangspunkten, Vertrieb, Marktzutrittsschranken, Expansionshemmnisse und Datenaustausch“ befragen. Mit „Suchzugangspunkten“ sind Orte gemeint, an denen Nutzer online suchen, wie zum Beispiel der Browser Google Chrome. TechCrunch berichtete am 17. Dezember 2024, dass das DOJ im Rahmen seiner Ermittlungen zu möglichen Strafmaßnahmen gegen Google, darunter die Abspaltung des Chrome-Browsers, auf die Aussage von Shevelenko setzt. Generative KI-Tools wie Perplexity und ChatGPT Search gelten als potenzielle Google-Alternativen, da sie direkte Antworten auf komplexe Fragen liefern können. Google hat darauf mit eigenen KI-Suchfunktionen wie den „KI-Overviews“ reagiert. Shevelenkos Aussage könnte dem DOJ Argumente dafür liefern, dass Google seine marktbeherrschende Stellung im Suchmaschinenmarkt missbraucht und potenzielle Wettbewerber ausgrenzt. Weder Perplexity noch Google haben bisher auf Anfragen von TechCrunch zu diesem Thema reagiert. Perplexity befindet sich in einer schwierigen Situation, da sowohl das DOJ als auch Google Informationen von dem Unternehmen benötigen, die ihre jeweiligen Argumentationen stützen könnten. Google hatte Perplexity bereits im Oktober aufgefordert, Unternehmensdokumente offenzulegen, um die eigene Wettbewerbsposition zu untermauern. Laut einem Gerichtsdokument hat Perplexity Google bis zum 11. Dezember jedoch "kein einziges Dokument" übergeben. Google beklagt eine "unbegreifliche Verzögerung". Perplexity hingegen erklärt, bereits 12 von 14 Dokumentenanfragen von Google zugestimmt zu haben, aber "den Aufwand für die Zusammenstellung eines potenziell so umfangreichen Dokumentenbestands noch zu evaluieren". Während Perplexity sich bereit erklärt hat, Kopien von Lizenzvereinbarungen "im Zusammenhang mit KI-Training" zur Verfügung zu stellen, fordert Google sämtliche Lizenzvereinbarungen von Perplexity. Perplexity hat Google zu einem Gespräch über diese Angelegenheit eingeladen. Auch Digiday berichtete am 11. November 2024 über die Rolle von KI in den Argumentationen beider Parteien im Kartellverfahren. Obwohl neuere KI-Bereiche wie LLMs oder KI-generierte Inhalte nicht im Mittelpunkt der laufenden Such- und Ad-Tech-Prozesse stehen, erwähnen beide Seiten andere große Online-Plattformen, die in KI investieren, wie TikTok, Reddit und Meta. AdExchanger berichtete am 9. September 2024 über den Beginn des Gerichtsverfahrens und die Hauptargumente von Google. Google argumentiert, der Ad-Tech-Markt sei von Wettbewerbern aller Größenordnungen bevölkert und verweist auf Medienunternehmen, Einzelhändler, Ad-Tech-Plattformen sowie Full-Stack-Anbieter. Quellen: - https://www.cryptopolitan.com/doj-calls-perplexity-testify-against-google/ - https://techcrunch.com/2024/12/17/the-doj-wants-a-perplexity-executive-to-testify-in-its-google-antitrust-case/ - https://digiday.com/media-buying/ai-briefing-how-google-and-dojs-latest-antitrust-arguments-address-ai/ - https://www.adexchanger.com/antitrust/doj-vs-google-day-one-whos-testifying-and-googles-main-arguments-in-brief/ - https://app.daily.dev/posts/the-doj-wants-a-perplexity-executive-to-testify-in-its-google-antitrust-case-b9fdn78mb - https://x.com/TechCrunch/status/1869149983531819247?mx=2 - https://www.threads.net/@bishhnubanerji/post/DDskssgMgWT