10.1.2025
Politik

Pierre Poilievre und die Zukunft der Kryptowährungen in Kanada

Der konservative Oppositionsführer Kanadas, Pierre Poilievre, präsentiert sich als Krypto-Befürworter und sieht in digitalen Währungen ein Mittel gegen Inflation, stößt damit aber auf Skepsis und Uneinigkeit, sowohl in der Bevölkerung als auch innerhalb seiner Partei. Experten bezweifeln die Wirksamkeit seiner Vorschläge und verweisen auf die Volatilität von Kryptowährungen, während die Abgeordnete Michelle Rempel Garner einen regulierten Ansatz fordert.

Ist Pierre Poilievre Kanadas Krypto-Hoffnungsträger?

Pierre Poilievre, der konservative Oppositionsführer Kanadas, hat sich wiederholt als Befürworter von Kryptowährungen positioniert und diese als potenzielles Mittel zur Inflationsbekämpfung angepriesen. Ob er jedoch tatsächlich zum „Krypto-Retter“ Kanadas avanciert, ist fraglich. Branchenexperten äußern gegenüber Cointelegraph Skepsis hinsichtlich seiner populistischen Aussagen und warnen vor möglichen negativen Auswirkungen auf seinen Wahlkampf. Auch innerhalb der Konservativen Partei herrscht Uneinigkeit in der Krypto-Frage.

Poilievre betont die finanzielle Freiheit der Bürger und sieht in Kryptowährungen ein Instrument zur Bekämpfung der Inflation. Kritiker argumentieren hingegen, dass digitale Vermögenswerte keinen Schutz vor Preisschwankungen bieten. Der Ökonom Trevor Tombe von der University of Calgary, zitiert von CTV News, verweist auf die hohe Volatilität von Bitcoin und betont, dass die Hauptursache der aktuellen Inflation, der Anstieg der Ölpreise, durch Kryptowährungen nicht beeinflusst werde.

Die Debatte um Kryptowährungen in Kanada wurde durch die „Freedom Convoy“-Proteste im Januar 2022 weiter angefacht. Die Demonstranten nutzten digitale Vermögenswerte, um Spenden zu sammeln, nachdem Plattformen wie GoFundMe ihre Konten eingefroren hatten. CityNews Montreal berichtet, dass dieser Vorfall Kryptowährungen in den Fokus der Öffentlichkeit und der Politik rückte.

Die konservative Abgeordnete Michelle Rempel Garner, die im Wahlkampfteam von Poilievres Rivalen Patrick Brown arbeitet, hat laut CTV News einen Gesetzentwurf eingebracht, der die Regierung zu Konsultationen mit Experten und der Ausarbeitung eines Plans für Krypto-Assets innerhalb von drei Jahren verpflichten soll. Sie strebt parteiübergreifende Unterstützung an und plädiert für eine sachliche, weniger polarisierte Diskussion über Kryptowährungen.

Auch die BBC beleuchtet Poilievres Werdegang und seine politischen Positionen. Seine populistischen Botschaften, die sich gegen die etablierten Eliten richten und die individuelle Freiheit in den Vordergrund stellen, finden Anklang bei Teilen der Bevölkerung. Gleichzeitig wird ihm vorgeworfen, komplexe Sachverhalte zu vereinfachen und mit seiner Rhetorik zu spalten.

PANews berichtet, dass Poilievre zwar die Unterstützung prominenter Persönlichkeiten wie Elon Musk genießt, seine Popularität in der breiten Bevölkerung jedoch begrenzt ist. Umfragen zeigen eine kritische Haltung der Mehrheit der Kanadier ihm gegenüber.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Poilievres Haltung zu Kryptowährungen zwar Aufmerksamkeit generiert, aber nicht zwangsläufig als Erfolgsgarantie für die kanadische Kryptoszene betrachtet werden kann. Die Volatilität von Kryptowährungen, die anhaltende Inflation und die Skepsis in Teilen der Bevölkerung stellen seine Vision in Frage. Ob er tatsächlich Kanadas „Krypto-Retter“ wird, bleibt abzuwarten.

Quellen:

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