Die Zahl der registrierten Kryptobörsen in Südkorea ist aufgrund strenger Regulierungen und erschwertem Bankzugang um über 26% gefallen. Viele Plattformen, insbesondere solche ohne Fiat-Anbindung, konnten die Anforderungen nicht erfüllen oder haben ihre Registrierung nicht erneuert, was zu Schließungen und einem Fokus auf ausländische Märkte führte. Die Zukunft des südkoreanischen Kryptomarktes bleibt angesichts der regulatorischen Unsicherheit ungewiss.
Die Anzahl der offiziell registrierten Krypto-Handelsplattformen in Südkorea ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Wie die südkoreanische Zeitung Dailian berichtet, sind laut einem Bericht der Financial Intelligence Unit (FIU) vom 7. Februar nur noch 31 Kryptobörsen registriert, verglichen mit 42 im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von über 26 %, wie auch crypto.news berichtet.
Unter den Börsen, die den südkoreanischen Markt verlassen haben, befinden sich unter anderem GDAC, ProBit, Huobi Korea und Bitrade. Der FIU-Bericht führt aus, dass die Mehrheit der abgegangenen Plattformen reine Token-Börsen ohne Fiat-Anbindung waren, die aufgrund der schwierigen Marktbedingungen und regulatorischen Hürden Schwierigkeiten hatten, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Ein Hauptgrund für den Rückgang ist der erschwerte Zugang zu Bankdienstleistungen und die Herausforderung, die strengen regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.
Zusätzlich zu den geschäftlichen Hürden haben viele Plattformen ihre Registrierung nicht erneuert, was zu ihrem Ausschluss aus dem offiziellen Register führte. Token-only-Börsen, die keine Bankkonten mit Echtnamen-Verifizierung besitzen, stehen schon länger unter Druck. Ohne die Möglichkeit, Fiat-Währungen wie US-Dollar oder koreanischen Won zu handeln, fällt es diesen Plattformen schwer, Nutzer zu gewinnen. Der FIU-Bericht konstatiert, dass "über 90 % dieser Börsen im letzten Jahr einen vollständigen Kapitalverlust erlitten haben". Viele dieser Börsen, darunter Qubit und Coinbit, mussten letztendlich schließen.
Der Bericht warnt zudem vor einem weiteren Rückgang der Kryptobörsen in Südkorea. Einige der noch registrierten Unternehmen haben bereits ihren Rückzug angekündigt, während andere ihren Fokus aufgrund der regulatorischen Unsicherheit auf ausländische Märkte verlagern. Wie Finance Magnates berichtet, steht auch die größte Kryptobörse Südkoreas, Upbit, vor Schwierigkeiten. Upbit droht eine mögliche Suspendierung, da dem Unternehmen Verstöße gegen die Know-Your-Customer (KYC)-Vorschriften vorgeworfen werden. Die FIU prüft derzeit die Erneuerung der Geschäftslizenz von Upbit und wird voraussichtlich am 21. Januar eine endgültige Entscheidung treffen.
Die regulatorischen Herausforderungen und der beschränkte Zugang zu Bankdienstleistungen stellen erhebliche Hindernisse für Kryptobörsen in Südkorea dar. Die Zukunft des südkoreanischen Kryptomarktes bleibt ungewiss, da die regulatorische Landschaft komplex und volatil ist.