Im US-Kongress wird ein Gesetzentwurf ("No CBDC Act") diskutiert, der die Einführung eines digitalen Dollars verhindern soll. Gegner befürchten staatliche Überwachung und Kontrolle über die Finanzen der Bürger, während andere Länder bereits digitale Währungen einführen. Der Ausgang der Debatte bleibt ungewiss.
Die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) in den USA ist Gegenstand heftiger politischer Auseinandersetzungen. Einige US-Kongressabgeordnete versuchen, die Entwicklung eines digitalen Dollars mit einem neuen Gesetzesentwurf, dem "No CBDC Act", zu stoppen. Dieser Entwurf, der von Senatoren wie Mike Lee, Ted Cruz und Rick Scott unterstützt wird und ein Pendant im Repräsentantenhaus hat, würde die Federal Reserve, das Finanzministerium und andere Bundesbehörden daran hindern, eine CBDC herauszugeben. Bitcoin News berichtet darüber.
Befürworter des Gesetzes, wie Senator Lee, argumentieren, ein digitaler Dollar gefährde die finanzielle Privatsphäre der Bürger und gebe der Regierung zu viel Kontrolle über deren Finanzen. Sie verweisen auf China und dessen digitalen Yuan als warnendes Beispiel. Berichten zufolge hat die chinesische Regierung in Testphasen digitale Guthaben ihrer Bürger nach einer gewissen Zeit für ungültig erklärt, um sie zum Ausgeben zu zwingen. "Die Vereinigten Staaten brauchen keine digitale Zentralbankwährung zu schaffen, um zu wissen, dass es eine schlechte Idee ist", so Lee. Der Gesetzesentwurf soll die Amerikaner vor ähnlicher staatlicher Kontrolle schützen.
Gegner des digitalen Dollars sehen in ihm ein Überwachungsinstrument. Sie befürchten, die Regierung könnte jede Transaktion verfolgen und so den freien Markt und die Rolle von Finanzinstituten als Kreditgeber schwächen. Die Skepsis gegenüber einem digitalen Dollar ist in den letzten Jahren gewachsen, insbesondere seit Präsident Biden im März 2022 die Forschung und Entwicklung eines möglichen US-CBDC zur Priorität erklärt hat, wie Reuters berichtet.
Die Diskussion um digitale Währungen ist nicht neu. Bereits 2020 startete die Federal Reserve Bank von Boston zusammen mit dem MIT das "Project Hamilton", um die technische Umsetzung eines digitalen Dollars zu erforschen. Wie MIT Technology Review berichtet, war die Idee eines digitalen Dollars damals weniger kontrovers. Die politische Landschaft hat sich jedoch verändert. Angetrieben von der verbreiteten Ablehnung staatlicher Überwachung in der Bevölkerung, hat sich eine Gruppe CBDC-kritischer Politiker gebildet, die den digitalen Dollar als Gefahr betrachten.
Während die USA zögern, schreiten andere Länder mit der Einführung digitaler Währungen voran. Euronews zufolge untersuchen fast 100 Länder aktiv CBDCs, und einige haben sie bereits eingeführt. Die Bahamas führten 2020 den "Sand Dollar" ein, die erste landesweite CBDC. Nigeria folgte 2021 mit dem eNaira. Auch die Ostkaribische Währungsunion hat eine eigene digitale Währung. Diese Entwicklungen erhöhen den Druck auf die USA, im globalen Rennen um digitale Währungen nicht den Anschluss zu verlieren.
Die Zukunft des digitalen Dollars in den USA bleibt ungewiss. Während Gegner versuchen, ihn zu verhindern, betonen Befürworter die Notwendigkeit, mit der globalen Entwicklung Schritt zu halten und die Vorteile digitaler Währungen zu nutzen. Die Debatte wird sicherlich weitergehen.
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