Justin Trudeau tritt als kanadischer Premierminister und Vorsitzender der Liberalen Partei zurück, bleibt aber bis zur Wahl eines Nachfolgers im Amt. Sinkende Umfragewerte, interne Konflikte und die angespannte wirtschaftliche Lage führten zu diesem Schritt. Der konservative Pierre Poilievre, ein Bitcoin-Befürworter, gilt als potenzieller Nachfolger.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat am Montag seinen Rücktritt als Vorsitzender der Liberalen Partei und als Premierminister bekannt gegeben. Er wird jedoch bis zur Wahl eines Nachfolgers im Amt bleiben, wie unter anderem CTV News berichtet. Das kanadische Parlament ist bis zum 24. März unterbrochen. Trudeau begründete seinen Schritt damit, dass es "offensichtlich" sei, dass er nicht die richtige Person sei, um die Liberalen in die nächste Wahl zu führen. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass ein anderer liberaler Parteivorsitzender seinen Hauptrivalen, den Vorsitzenden der Konservativen Partei, Pierre Poilievre, "absolut" besiegen könne.
Der Rücktritt erfolgt inmitten zunehmender politischer Spannungen und parteiinterner Konflikte. Aktuelle Umfragen, wie von Yahoo Finance zitiert, prognostizieren erhebliche Verluste für die Liberale Partei bei den nächsten Parlamentswahlen, die spätestens am 20. Oktober stattfinden müssen. Steigende Lebenshaltungskosten und die anhaltende Wohnungskrise haben in der kanadischen Bevölkerung zu wachsender Unzufriedenheit geführt. Ein Treffen mit 50 liberalen Abgeordneten aus Ontario, bei dem viele ihre Bedenken hinsichtlich Trudeaus Führungsqualitäten äußerten, beschleunigte seinen Rücktritt.
Pierre Poilievre, der Vorsitzende der Konservativen Partei, gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge Trudeaus. Cointelegraph berichtet, dass Poilievre in der Vergangenheit Unterstützung von Elon Musk und führenden Persönlichkeiten der Krypto-Branche erhalten hat. Poilievre ist ein langjähriger Befürworter von Bitcoin und hat seinen Wunsch geäußert, Kanada zur "Blockchain-Hauptstadt der Welt" zu machen. Bereits 2022 äußerte der konservative Politiker, dass "Kanadier die Freiheit haben sollten, anderes Geld wie Bitcoin zu verwenden", da die Regierung den kanadischen Dollar "ruiniere". Trudeau kritisierte diese Aussage damals als "rücksichtslos".
Die Reaktionen auf Trudeaus Rücktritt fielen unterschiedlich aus. US-Präsident Donald Trump bekräftigte seine Position, dass Kanada ein US-Bundesstaat werden sollte, wie CTV News berichtet. Elon Musk kommentierte die Ankündigung auf X (ehemals Twitter) mit den Worten: "2025 sieht gut aus." Fortunes Einschätzung zufolge war Trudeaus politische Zukunft bereits seit Monaten unsicher, da es ihm nicht gelang, den Abwärtstrend seiner Partei umzukehren. Die Inflation und die daraus resultierenden Zinssteigerungen belasteten die kanadischen Haushalte.
Der Rücktritt von Chrystia Freeland, Trudeaus langjähriger Stellvertreterin und Finanzministerin, am 16. Dezember, stellte einen weiteren Rückschlag für die Liberale Partei dar. Freeland kritisierte Trudeau indirekt für "kostspielige politische Spielereien" in einer Zeit, in der sich Kanada auf einen möglichen Handelskrieg mit den USA vorbereitet. Ihr Rücktritt verstärkte die bereits schwelende Unzufriedenheit in Trudeaus Partei und führte zu Rücktrittsforderungen.
Quellen: