Donald Trump hat seine anfänglich kritische Haltung gegenüber Kryptowährungen aufgegeben und präsentiert sich nun als deren Befürworter, mit dem Ziel, die USA zur "Krypto-Hauptstadt" zu machen. Dieser Wandel erfolgte zeitgleich mit dem Start seiner eigenen NFT-Kollektion und seiner Präsidentschaftskandidatur, was auf wahltaktische Motive hindeutet, insbesondere die Gewinnung von Wählern und Spenden aus der Kryptobranche. Obwohl er konkrete Pläne ankündigte, bleibt die Umsetzung unklar, und es bestehen Zweifel, ob er seine Versprechen im Falle einer Wiederwahl einhalten würde.
Donald Trump hat im Laufe seiner politischen Karriere eine bemerkenswerte Wandlung in seiner Haltung zu Kryptowährungen vollzogen. Während er Bitcoin und andere digitale Vermögenswerte einst als "Betrug" bezeichnete und strengere Regulierungen befürwortete, präsentiert er sich nun als glühender Verfechter der Kryptobranche und verspricht, die USA zur "Krypto-Hauptstadt der Welt" zu machen. Wie Cointelegraph berichtet, kündigte Trump im August 2024 an, einen Plan vorzulegen, um dieses Ziel zu erreichen. Bislang blieb die konkrete Umsetzung jedoch aus.
Diese Kehrtwende in Trumps Rhetorik begann, wie CNBC berichtet, kurz nach dem Start seiner eigenen NFT-Kollektion Ende 2022. Der Zeitpunkt kurz nach der Ankündigung seiner Präsidentschaftskandidatur für 2024 legt nahe, dass die neue Krypto-Affinität auch wahltaktische Gründe haben könnte. Die NFTs generierten Einnahmen und Trump positioniert sich zunehmend als pro-Krypto Kandidat, um Wähler und Spender aus dieser Branche anzulocken. Laut CNBC behauptet das Trump-Lager, 25 Millionen Dollar an Krypto-Spenden erhalten zu haben. Diese Zahl konnte jedoch nicht unabhängig verifiziert werden.
Trumps Söhne, Donald Jr. und Eric Trump, sind ebenfalls in die Kryptowelt eingestiegen und haben eine eigene Plattform namens "World Liberty Financial" lanciert. Details über die Funktionsweise und den aktuellen Status des Projekts sind jedoch rar. Laut der New York Post sprach Eric Trump von digitalen Immobilien, was auf die Tokenisierung realer Vermögenswerte oder den Verkauf digitaler Versionen im Metaverse hindeuten könnte. Donald Jr. wiederum betonte in einem Interview die Vorteile der dezentralen Finanzen für Menschen, die von traditionellen Banken ausgeschlossen wurden. Das Projekt unterstreicht das Engagement der Trump-Familie im Kryptobereich, auch wenn es, wie CNBC betont, keine offizielle Verbindung zu Trumps Wahlkampf hat.
Die Frage, ob Trump seine vollmundigen Versprechen im Falle einer Wiederwahl tatsächlich einlösen kann, bleibt offen. Wie The Conversation analysiert, reagieren Krypto-Märkte stark auf politische Ereignisse und die damit verbundenen Erwartungen. Trumps positive Äußerungen haben bereits zu Kurssteigerungen bei Bitcoin geführt. Anleger sollten sich jedoch der Volatilität des Kryptomarktes und der damit verbundenen Risiken bewusst sein. Die Erfolgsgeschichten von Bitcoin-Millionären, so The Conversation, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Krypto-Investitionen spekulativ und mit Verlusten verbunden sein können.
Sollte Trump Präsident werden, dürfte er sich, wie CoinGeek berichtet, gegen die Einführung eines digitalen Zentralbankgeldes (CBDC) in den USA einsetzen. Er hat wiederholt seine Ablehnung eines solchen digitalen Dollars geäußert und versprochen, alle Schritte in diese Richtung zu stoppen. Darüber hinaus hat er sich für das Bitcoin-Mining in den USA ausgesprochen und die Schaffung eines "Bitcoin and crypto presidential advisory council" angekündigt. Diese Positionen sollen die Attraktivität der USA für die Kryptobranche steigern. Ob diese Versprechen jedoch in konkrete politische Maßnahmen umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.
Wie die New York Times berichtet, hat Trump nicht nur die Kryptobranche umworben, sondern auch anderen Industriezweigen wie der Öl- und Gasindustrie sowie der Vaping-Industrie Zusagen gemacht. Diese expliziten Versprechen an bestimmte Branchen sind ungewöhnlich in der modernen Präsidentschaftspolitik. Kritiker, wie Dennis Kelleher von Better Markets, werfen Trump vor, politische Entscheidungen gegen Wahlkampfspenden zu "verkaufen". Die Trump-Kampagne weist diese Kritik zurück und betont, dass die Vorschläge den Interessen der amerikanischen Bevölkerung dienen.
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