Donald Trumps Kryptoprojekt WLFI stößt auf breite Skepsis. Experten bezweifeln die Glaubwürdigkeit des Projekts aufgrund von Interessenkonflikten, der fragwürdigen Expertise der Beteiligten und undurchsichtiger Geschäftspraktiken. Es wird befürchtet, dass WLFI eher der persönlichen Bereicherung Trumps dient als der Stärkung der USA als Krypto-Nation.
Newsweek berichtet über die Skepsis in der Branche gegenüber dem Vorhaben, durch den Verkauf von Krypto-Token 300 Millionen Dollar einzunehmen. Experten warnen vor möglichen Interessenkonflikten und unzureichendem Anlegerschutz. Der ohnehin angeschlagene Ruf der Krypto-Branche könnte durch das Projekt weiter leiden. Michael Dowling von der Dublin City University Business School, zitiert von Newsweek, verweist auf Trumps vergangene "New Tech"-Investitionen, die für Anleger oft Verluste bedeuteten. Er erkennt zwar ideologische Überschneidungen zwischen Trump und libertären Krypto-Anhängern, findet es aber "bizarr", dass ein Präsidentschaftskandidat eine eigene "private Währung" lanciert.
Die New York Times beleuchtet die Geschichte der beiden Unternehmer hinter WLFI, Chase Herro und Zachary Folkman. Ihre berufliche Laufbahn ist geprägt von einer Reihe gegründeter und wieder aufgegebener Unternehmen, begleitet von Klagen, unbezahlten Schulden und Steuerrückständen. Experten bezweifeln die Kompetenz der beiden, ein Projekt dieser Größenordnung erfolgreich umzusetzen. Auch das Geschäftsmodell von WLFI bleibt undurchsichtig. Obwohl die Werbematerialien betonen, dass weder Trump noch die Trump Organization oder Familienmitglieder Eigentümer oder Manager von WLFI sind, wird eingeräumt, dass sie möglicherweise Zahlungen erhalten.
Die BBC berichtet über die wachsende Besorgnis von Ethikexperten hinsichtlich der zunehmenden Geschäftsaktivitäten Trumps und der damit verbundenen Gefahr von Interessenkonflikten. Trumps Team weist diese Bedenken zurück und argumentiert, dass Trump im Gegensatz zu anderen Politikern nicht aus finanziellen Gründen in die Politik gegangen sei. Kritiker sehen jedoch in der Verknüpfung von Trumps Geschäftsinteressen und seinen politischen Ambitionen ein erhebliches Problem. Dies gilt insbesondere für den Krypto-Bereich, in dem Trump sich persönlich engagiert und gleichzeitig verspricht, die Branche im Falle seiner Wahl zu fördern.
Cryptopolitan hinterfragt die Glaubwürdigkeit von Trumps Krypto-Venture. Die Website des Projekts brach kurz nach dem Start angeblich aufgrund hohen Trafficaufkommens zusammen. Blockchain-Daten zeigten jedoch eine deutlich geringere Anzahl von Wallet-Adressen mit WLFI-Token als von den Verantwortlichen behauptet.
Yahoo Finance berichtet über Trumps Pläne, das Weiße Haus in eine "Krypto-Geldmaschine" zu verwandeln. WLFI verspricht, die "Macht der Finanzen zurück in die Hände des Volkes" zu legen. Kritiker sehen darin jedoch eher ein Bereicherungsprogramm für Trump und seine Familie. 70 Prozent der Governance-Token, die den Inhabern Stimmrechte gewähren, sollen "Insidern" vorbehalten sein, was auf einen möglichen Zugriff auf die Gelder durch die Trump-Familie hindeutet.
Die Kontroverse um WLFI verdeutlicht die komplexe Verflechtung von Politik, Finanzen und neuen Technologien. Der Erfolg des Projekts und die Erreichung des versprochenen Nutzens bleiben abzuwarten. Die Zweifel an der Seriosität und den Motiven der Beteiligten sind jedoch berechtigt.
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