Ethereum-Kernentwickler sind sich uneinig über die Einbindung des EVM Object Format (EOF) im Fusaka-Upgrade, obwohl dieses bereits getestet wird. Das Geth-Team lehnt EOF aufgrund seiner Komplexität ab, während andere Entwickler und Client-Teams die Integration befürworten und beschleunigte Upgrade-Zyklen priorisieren. Dieser Konflikt wirft Fragen über das Tempo der Entwicklung und die Priorisierung von Neuerungen im Ethereum-Netzwerk auf.
Die Ethereum-Kernentwickler arbeiten intensiv an zwei wichtigen Netzwerk-Upgrades, wobei der erste Meilenstein in greifbarer Nähe ist. Trotz des Fortschritts herrscht Uneinigkeit über die Implementierung des EVM Object Format (EOF), einem Containerformat zur besseren Trennung von Code und Daten in Smart Contracts, wie Cryptonews.net berichtet.
EOF ermöglicht Sicherheitsüberprüfungen des EVM-Bytecodes vor der Ausführung, anstatt währenddessen. Bytecodes sind die Maschinenbefehle der Ethereum Virtual Machine (EVM). EOF soll Anwendungen im Netzwerk schneller und kostengünstiger machen und gleichzeitig bestimmte Validierungsfehler verhindern, die zu Problemen führen könnten.
Der Konflikt entzündete sich während des All Core Developers Execution Call (ACDE) am 13. Februar. Das Geth-Team, verantwortlich für Lightclient, die am weitesten verbreitete Client-Software von Ethereum, sprach sich gegen die Integration von EOF im Fusaka-Upgrade aus, obwohl dieses bereits seit Monaten in Vorbereitung und im Test ist. "Wir glauben nicht, dass EOF überhaupt im Mainnet eingesetzt werden sollte", schrieb das Geth-Team im Zoom-Chat, was darauf hindeutet, dass sie EOF eher ganz aus dem Fusaka-Upgrade entfernen möchten.
Diese Ansicht repräsentiert jedoch keinen allgemeinen Konsens. Geth-Entwickler Marius van der Wijden betonte, dass das Geth-Team "hauptsächlich als Einzelpersonen" agiert. "Ich denke nicht, dass wir Teammitglieder zwingen sollten, 'sich der Parteilinie anzuschließen'", sagte Van der Wijden während des Calls. Van der Wijden hatte sich bereits zuvor kritisch zur EOF-Implementierung für das kommende Pectra-Upgrade geäußert. "Das größte Problem, das ich sehe, ist die extreme Komplexität von EOF", schrieb Van der Wijden letztes Jahr in einem Blogbeitrag. Er argumentierte, dass EOF "bestehende Dinge nur etwas schneller oder etwas billiger macht", während "die Nachteile die potenziellen Vorteile stark überwiegen".
Wie Cointelegraph berichtet, gab es während eines "All Core Devs"-Meetings am 13. Februar jedoch eine starke Zustimmung für beschleunigte Upgrade-Zyklen. Tim Beiko, Protocol Support Lead der Ethereum Foundation, bestätigte, dass das bevorstehende Pectra-Upgrade am 24. Februar bzw. 5. März in die öffentlichen Testnetze Holesky und Sepolia überführt wird. Der Start im Mainnet ist für den 8. April geplant. Um den Spannungen zu begegnen, schlug Beiko einen erweiterten Zeitplan für das Fusaka-Upgrade vor: eine neue Frist für die Einreichung neuer Verbesserungsvorschläge (13. März), eine weitere für die Einigung auf Upgrade-Präferenzen (27. März) und eine endgültige Entscheidung über den Inhalt von Fusaka (10. April).
Der Widerstand des Geth-Teams gegen EOF wirft grundsätzliche Fragen zur Geschwindigkeit von Veränderungen im Ethereum-Netzwerk auf. "Wir müssen herausfinden, welche [Vorschläge] am besten zu unseren Zielen der nächsten 12 Monate passen und von dort aus weitermachen", sagte ein Geth-Entwickler während des Calls und plädierte für einen moderateren Ansatz. Reth-Entwickler Roman Krasiuk betonte hingegen die Wichtigkeit, die Dynamik aufrechtzuerhalten: "Wir würden niemals ein schnelleres Tempo erreichen, wenn wir uns nicht im Voraus auf den Umfang festlegen." Unabhängige Entwickler und andere Client-Teams unterstützen weiterhin die Integration von EOF. Laufende Tests in dedizierten Entwicklungsnetzwerken finden parallel zu anderen geplanten Verbesserungen der Datenverfügbarkeit im Netzwerk statt.
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