10.1.2025
Stablecoins

USD0++: Herausforderungen durch neue Rücknahmeregelungen und Marktvolatilität

Der vermeintliche Stablecoin USD0++ des Emittenten Usual verlor nach einer Änderung des Rücknahmemechanismus stark an Wert und fiel auf 0,92 US-Dollar. Die neuen Rücknahmeoptionen führten zu einem Ausverkauf, da Nutzer nun zwischen einem 1:1-Umtausch mit Belohnungsverlust oder einem gestaffelten Mindestrücknahmepreis wählen müssen. Diese Änderung macht USD0++ riskanter und weniger liquide, was die Attraktivität im Vergleich zu anderen Anlagen mindert.

Usuals Stablecoin USD0++ unter Druck nach Änderung des Rücknahmemechanismus

Der Emittent des Stablecoins USD0, Usual, sieht sich nach einer Anpassung des Rücknahmemechanismus für seinen verzinslichen Token USD0++ einem Ausverkauf gegenüber. USD0++ ist an den Stablecoin USD0 gekoppelt. Wie Cointelegraph berichtet, fiel der USD0++ auf 0,92 US-Dollar, 8 % unter seinen vorherigen Rücknahmewert, nachdem neue vorzeitige Ausstiegsmöglichkeiten einen Ausverkauf auslösten und den größten Curve-Pool beeinträchtigten.

USD0++ ist im eigentlichen Sinne kein Stablecoin, sondern eine gestaked Version von USD0. Durch das Staking werden Gelder für vier Jahre gebunden, während gleichzeitig USUAL-Token als Belohnung ausgeschüttet werden. Ursprünglich konnte USD0++ 1:1 gegen USD0 getauscht werden. Nun müssen sich Nutzer jedoch zwischen zwei Rücknahmeoptionen entscheiden: einem bedingten Ausstieg, bei dem zwar ein 1:1-Umtausch gegen USD0 möglich ist, aber ein Teil der angesammelten Belohnungen verfällt, oder einem unbedingten Ausstieg zu einem Mindestpreis, der bei 0,87 US-Dollar beginnt und über vier Jahre schrittweise auf 1 US-Dollar ansteigt.

Durch diese Änderungen wurde USD0++ zu einer Kombination aus Anleihe und Yield-Farming-Instrument. Risikofreudige Nutzer können USD0 in USD0++ staken, um USUAL-Token mit hohen Renditen zu farmen. Konservativere Anleger können ihre Gelder für vier Jahre binden, um eine feste jährliche Rendite von 4 % zu erzielen. Das Systemdesign führt somit zu verschiedenen Abwägungen: USD0-Inhaber opfern Rendite für Stabilität, USD0++-Inhaber binden Gelder und hoffen, dass USUAL-Belohnungen die entgangene Rendite kompensieren, und USUAL-Staker erzielen Renditen von anderen, während sie auf die Wertsteigerung des Tokens spekulieren.

Die jüngsten Aktualisierungen haben USD0++ riskanter und weniger attraktiv gemacht. Lange Sperrfristen und sich ändernde Rücknahmeregeln verringern die Attraktivität im Vergleich zu liquideren Anlagemöglichkeiten. Dies führte zu einer Verkaufswelle, als Händler und Yield-Farmer versuchten, auszusteigen. Infolgedessen geriet der größte Curve-Pool aus dem Gleichgewicht, und der Preis von USD0++ wurde unter 1 US-Dollar gedrückt.

Die Regulierung von Stablecoins ist ein wichtiges Thema, das die zukünftigen Regeln für Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologien prägen könnte, wie ein Bericht von Binance Research vom Oktober 2024 darlegt. Die Regulierung begann 2019 mit dem Libra-Projekt von Facebook und beschleunigte sich nach dem Zusammenbruch von TerraUSD im Jahr 2022. Es gibt verschiedene Arten von Stablecoins, darunter solche, die an reale Vermögenswerte, digitale Vermögenswerte oder Algorithmen gekoppelt sind. Die Regulierung variiert je nach Region, wobei die EU, Dubai und Singapur bereits Rahmenbedingungen eingeführt haben.

Ein Bericht der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstreicht die Bedeutung von Stablecoins im Krypto-Ökosystem. Obwohl sie nur einen kleinen Teil des gesamten Kryptomarktes ausmachen, spielen die größten Stablecoins eine entscheidende Rolle im Krypto-Handel und als Liquiditätsgeber im dezentralen Finanzwesen (DeFi). Die EZB betont auch die Notwendigkeit einer effektiven Regulierung, Aufsicht und Überwachung von Stablecoins, da deren Wachstum und zunehmende Nutzung potenzielle Ansteckungsrisiken für den Finanzsektor darstellen.

Ein weiterer Bericht des Blockchain and Cryptoasset Council (BCAS) vom Januar 2024 untersucht die verschiedenen Arten von Stablecoins, ihre Vertragsgestaltung und Transaktionskosten. Der Bericht analysiert die 50 größten Stablecoins nach Marktkapitalisierung und präsentiert eine Taxonomie, die sie nach Sicherheitenart, Peg, Stabilisierungsmechanismen und Governance-Struktur klassifiziert. Die Analyse zeigt, dass zentralisierte Stablecoins im Vergleich zu dezentralen Stablecoins eher Proxy-Verträge verwenden und strengere Transaktionsprüfungen durchführen.

Quellen:
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