Gouverneur Arnold Palacios der Nördlichen Marianen hat ein Gesetz blockiert, das Tinian die Ausgabe eines eigenen Stablecoins, des MUSD, erlaubt hätte. Palacios begründete sein Veto mit rechtlichen Bedenken und möglicher Verfassungswidrigkeit, insbesondere in Bezug auf die Regulierung von Online-Casinos, für die der Stablecoin vorgesehen war. Damit verpasst Tinian die Chance, einen staatlich gedeckten Stablecoin vor Wyoming einzuführen.
Der Gouverneur der Nördlichen Marianen, Arnold Palacios, hat ein Gesetz, das der Gemeinde Tinian die Ausgabe eines eigenen, an den US-Dollar gekoppelten Stablecoins ermöglicht hätte, mit einem Veto blockiert. Wie Cointelegraph berichtet, begründete Palacios seine Entscheidung in einem Schreiben vom 11. April mit "mehreren rechtlichen Problemen und möglicher Verfassungswidrigkeit".
Das Gesetz, das primär die Lizenzvergabe für Online-Casinos regeln sollte, hätte laut Palacios eine Aktivität reguliert, deren Beschränkung auf Tinian rechtlich problematisch sei. Die kleine Insel mit etwas über 2.000 Einwohnern und einer stark vom Tourismus abhängigen Wirtschaft ist eine von vier Gemeinden des Commonwealth der Nördlichen Marianen.
Im Februar hatte Senator Jude Hofschneider (Republikaner) den Gesetzentwurf eingebracht, der ein lokales Gesetz auf Tinian ändern und Lizenzen für reine Online-Casinos ermöglichen sollte. Ein Teil dieses Entwurfs sah vor, dass der Schatzmeister von Tinian einen "Tinian Stable Token" ausgeben, verwalten und einlösen darf. Die vierköpfige Delegation Tinians in der Gesetzgebung der Nördlichen Marianen hatte dem Entwurf am 12. März einstimmig zugestimmt. Laut einem Bericht von Marianas Variety News & Views vom 20. März 2025 sollte der "Tinian Stable Token" ähnlich dem Wyoming Stable Token Act funktionieren und öffentlichen Einrichtungen die Ausgabe von Stablecoins erlauben.
Palacios äußerte sich in seinem Veto nicht explizit zum Stablecoin-Vorschlag, kritisierte jedoch das Vorhaben, eine Branche zu regulieren, die über die lokalen Jurisdiktionen hinausgeht. Er bemängelte außerdem "robuste Durchsetzungsmaßnahmen zur Verhinderung illegaler Glücksspielaktivitäten".
Durch das Veto verpasst Tinian die Gelegenheit, Wyoming zuvorzukommen. Wie Cointelegraph berichtet, hatte Wyomings Gouverneur Mark Gordon im März angekündigt, dass der Stablecoin des Bundesstaates möglicherweise im Juli einsatzbereit sein könnte.
Der Stablecoin von Tinian sollte als Marianas US Dollar (MUSD) bezeichnet werden und vollständig durch Bargeld und US-Staatsanleihen gedeckt sein, die vom Finanzministerium der Gemeinde Tinian gehalten würden. Für die Bereitstellung der Infrastruktur zur Ausgabe und Einlösung von MUSD sowie die Entwicklung des zugehörigen Ökosystems hatte die lokale Regierung von Tinian die Technologiefirma Marianas Rai Corporation aus der Hauptstadt Saipan ausgewählt. Der Token sollte auf der eCash-Blockchain, einem Fork von Bitcoin Cash, starten. Der Start von MUSD sollte zeitgleich mit Googles im April angekündigtem Plan erfolgen, für eine Milliarde US-Dollar Glasfaserkabel vom US-Festland über Tinian nach Japan zu verlegen, um die Internetverbindung zu verbessern.
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