Italiens Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti warnt, dass Dollar-gestützte Stablecoins eine größere Gefahr für den Euro darstellen als Handelszölle, da sie die monetäre Souveränität der EU untergraben. Er befürchtet die Attraktivität dieser vermeintlich sicheren Anlagen für EU-Bürger und drängt auf die Stärkung des Euro, insbesondere durch die Einführung des digitalen Euro. Giorgetti sieht in der US-Kryptowährungspolitik eine strategische Herausforderung und fordert eine schnellere Entwicklung des digitalen Euro als Gegengewicht.
Der italienische Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti sieht in dollar-basierten Stablecoins eine größere Bedrohung für die europäische Wirtschaft und den Euro als in Handelszöllen. Laut news.bitcoin.com betrachtet er die US-Politik in Bezug auf Stablecoins als Gefahr für die wirtschaftliche Souveränität Europas. Auf einer Veranstaltung zum Thema Vermögensverwaltung in Mailand betonte er, dass der globale Einfluss von auf Dollar lautenden Stablecoins die monetäre Unabhängigkeit der Europäischen Union (EU) untergräbt.
Giorgetti äußerte Bedenken hinsichtlich der Attraktivität von Stablecoins für EU-Bürger. Dimsum Daily zufolge bieten diese vermeintlich risikoarme Anlagemöglichkeiten und ein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel für internationale Transaktionen, ohne dass ein US-Bankkonto benötigt wird. Giorgetti befürchtet, dass die Benutzerfreundlichkeit, die wahrgenommene Sicherheit und die grenzüberschreitenden Anwendungsmöglichkeiten Stablecoins besonders attraktiv für Bürger der Eurozone machen.
Die Konzentration auf Handelszölle lenke von der eigentlichen Gefahr ab, so Giorgetti. Wie Mitrade berichtet, sieht er in der neuen US-Kryptowährungspolitik, insbesondere in Bezug auf dollar-denominierte Stablecoins, eine größere Bedrohung. Diese erlaube es Einzelpersonen, in vermeintlich risikoarme und akzeptierte Anlagen zu investieren, ohne ein traditionelles US-Bankkonto zu benötigen.
Als Reaktion darauf drängt Giorgetti die europäischen Institutionen, die Rolle des Euro als internationale Reservewährung zu stärken. Er begrüßte die Entwicklung eines digitalen Euro durch die Europäische Zentralbank (EZB), der die finanzielle Unabhängigkeit der EU verbessern könnte. The Edge Malaysia berichtet, dass der digitale Euro es EU-Bürgern ermöglichen könnte, Konten direkt bei der EZB zu führen und alltägliche Transaktionen wie Online-Einkäufe, Zahlungen im Geschäft oder Peer-to-Peer-Überweisungen abzuwickeln. Giorgetti betonte die Notwendigkeit des digitalen Euro, um die Abhängigkeit europäischer Bürger von ausländischen Zahlungslösungen zu verringern.
Auch Finanzexperten heben die wachsende Bedeutung von Stablecoins hervor. Yellow berichtet, dass Standard Chartered prognostiziert, dass das Volumen der im Umlauf befindlichen Stablecoins bis Ende 2028 von derzeit 230 Milliarden Dollar auf 2 Billionen Dollar steigen wird. Diese Entwicklung wird durch neue regulatorische Rahmenbedingungen in den USA, wie den GENIUS Act und den STABLE Act, gefördert.
Giorgettis Bedenken spiegeln die wachsende Sorge in Europa wider, dass dollar-gestützte digitale Währungen die Position des Euro als globale Referenzwährung schwächen könnten. The Pinnacle Gazette zufolge betrachtet Giorgetti die zunehmende Verbreitung von Dollar-Stablecoins als finanzielle und strategische Herausforderung für die Eurozone. Er drängt die EU-Führung, die Entwicklung des digitalen Euro zu beschleunigen, um ein Gegengewicht zum wachsenden Einfluss von auf Dollar lautenden digitalen Vermögenswerten zu schaffen.
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