ConsenSys kritisiert die geplante Erweiterung der Börsendefinition durch die SEC, da diese DeFi-Plattformen unrechtmäßig einschließen würde und gegen US-Recht verstoße. Das Blockchain-Unternehmen argumentiert, dezentrale Plattformen funktionierten anders als traditionelle Börsen und die strengen Regulierungen würden Innovation im US-Kryptomarkt hemmen. ConsenSys fordert die SEC auf, den Vorschlag zurückzuziehen und hat seine Bereitschaft zur Kooperation mit der Crypto Task Force signalisiert.
Das Blockchain-Unternehmen ConsenSys hat in einem Schreiben an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC seine Bedenken bezüglich der geplanten Erweiterung der Definition von "Börse" zum Ausdruck gebracht. Wie Cryptonews.net berichtet, richtet sich das Schreiben an Kommissarin Hester Peirce und die Crypto Task Force der SEC und plädiert für die Rücknahme des Änderungsvorschlags.
ConsenSys argumentiert, dass die geplante Einbeziehung von dezentralen Finanzplattformen (DeFi) in die Definition von "Börse" die gesetzlichen Befugnisse der SEC überschreitet und sowohl dem Administrative Procedure Act (APA) als auch der US-Verfassung widerspricht. Das Unternehmen betont den Unterschied zwischen DeFi-Plattformen und traditionellen Börsen: DeFi-Transaktionen werden nicht zentral abgewickelt, sondern basieren auf Smart Contracts und Peer-to-Peer-Netzwerken. Diese Position vertritt ConsenSys bereits seit längerem, wie frühere Eingaben im April 2022 und Juni 2023 zeigen, in denen das Unternehmen argumentierte, dass Blockchain-basierte Systeme nicht mit traditionellen Finanzintermediären gleichzusetzen sind. Cryptobriefing.com berichtet, dass ConsenSys ähnliche Bedenken bereits 2022 gegenüber der SEC geäußert und darauf hingewiesen hatte, dass die vorgeschlagene Änderung dezentrale Netzwerke betreffen könnte, die Kryptowährungen verwalten, welche fälschlicherweise als Wertpapiere eingestuft werden.
Die SEC hatte die Änderungsvorschläge im Januar 2022 veröffentlicht. Bereits in der damaligen Kommentierungsphase gab es erheblichen Widerstand, unter anderem von ConsenSys. Das Unternehmen warnt nun erneut vor den Folgen einer Regulierung dezentraler Technologien als Wertpapierbörsen: Die damit verbundenen Compliance-Anforderungen wären mit der Struktur dieser Technologien unvereinbar. ConsenSys befürchtet außerdem negative Auswirkungen auf die Blockchain-Entwicklung und die DeFi-Adaption in den USA. Die vorgeschlagene Regelung könnte Innovationen bremsen und dezentrale Plattformen vom US-Markt verdrängen, da Entwickler mit erhöhten rechtlichen Risiken konfrontiert wären.
Die Eingabe an die Task Force von Hester Peirce erfolgt wenige Wochen nach dem Start einer Webseite, die die Rolle der Task Force bei der Entwicklung klarer Krypto-Regulierungen erläutert. Diese Plattform ermöglicht es Branchenakteuren wie ConsenSys, Input zu geben und mit den Regulierungsbehörden zu kommunizieren. Coingape.com berichtet, dass die kürzlich erfolgte Entscheidung, die Klage der SEC gegen Binance für 60 Tage auszusetzen, durch die pro-Krypto Task Force beeinflusst wurde. Die Überprüfung der Krypto-Regulierungen könnte zu klareren Richtlinien führen, von denen möglicherweise auch DeFi-Plattformen profitieren.
ConsenSys bekräftigt seine Forderung, die geplante Regelung von der Agenda der SEC zu nehmen und betont die Notwendigkeit einer Angleichung der Blockchain-Regulierungen an die technologischen Gegebenheiten und den rechtlichen Rahmen. Das Unternehmen hat seine Bereitschaft zum weiteren Dialog mit der Crypto Task Force der SEC signalisiert.
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