Angesichts wachsender Inflationsängste und Sorgen um die Arbeitslosigkeit stieg der Bitcoin-Kurs am Montag auf rund 85.000 US-Dollar, während Ethereum und Solana ebenfalls Zuwächse verzeichneten. Obwohl die Unsicherheiten bezüglich der US-Zölle und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft bestehen bleiben, zeigte sich Bitcoin relativ stabil und profitiert möglicherweise von der Suche nach alternativen Anlageformen. Die Marktteilnehmer warten gespannt auf die Aussagen des Fed-Chefs Jerome Powell am Mittwoch.
Der Bitcoin-Kurs bewegte sich am Montag um die 85.000 US-Dollar, während Anleger die Signale des Weißen Hauses zu den Zöllen und deren Auswirkungen auf eine mögliche Rezession bewerteten. Wie cryptonews.net berichtet, notierte die führende Kryptowährung zuletzt bei etwa 84.950 US-Dollar, was einem Tagesgewinn von 1,5 % entspricht. Auch Ethereum und Solana verzeichneten Zuwächse: Ethereum stieg um 3,4 % auf 1.650 US-Dollar und Solana um 2,4 % auf 131 US-Dollar.
Eine am Montag veröffentlichte Umfrage unterstrich die Inflationssorgen der Verbraucher. Laut BeInCrypto befürchten Ökonomen, dass die Zölle des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump die Inflation weiter anheizen könnten. Die Verbraucher erwarten laut der monatlichen Umfrage der Federal Reserve Bank of New York zu den Konsumerwartungen im kommenden Jahr eine Inflation von 3,6 %. Zusätzlich glauben 44 % der Befragten, dass die Arbeitslosenquote in einem Jahr höher sein wird. Dies ist der höchste Stand an wirtschaftlicher Besorgnis seit April 2020. Besonders in Haushalten mit einem Jahreseinkommen unter 50.000 US-Dollar stieg die Angst vor einem Jobverlust deutlich an.
Trotzdem legte der Bitcoin-Kurs am Wochenende zu, nachdem das Weiße Haus angedeutet hatte, Computerchips und Smartphones von "reziproken" Zöllen auszunehmen. Am Sonntag schwächte sich der Kurs jedoch ab, nachdem Trump klarstellte, dass "NIEMAND aus dem Schneider ist" und andere Zölle auf Elektronikprodukte weiterhin erhoben würden. Decrypt berichtet, dass die Aktien von Strategy um 4,3 % auf 312 US-Dollar und die Aktien von Coinbase um 1,4 % auf 178 US-Dollar stiegen. Die wichtigsten Aktienindizes schlossen im Plus, wobei der technologieorientierte Nasdaq und der S&P 500 jeweils um knapp einen Prozentpunkt zulegten.
Laut Carlos Guzman, Research-Analyst beim Krypto-Market-Maker GSR, werden die Marktteilnehmer am Mittwoch Fed-Chef Jerome Powell genau zuhören. Sie seien gespannt, wie die Zentralbank nun zu einer möglichen Rezession stehe, so Guzman gegenüber Decrypt. "Als die 'Liberation Day'-Zölle angekündigt wurden, gab es große Befürchtungen, dass sie einen starken Wirtschaftseinbruch auslösen würden", sagte er. "Man rechnete mit bis zu vier Zinssenkungen in diesem Jahr."
Nachdem Trump in der vergangenen Woche seine 90-tägige Pause bei den meisten Zöllen angekündigt hatte, sanken die Wahrscheinlichkeit einer Rezession und die Erwartungen an Zinssenkungen. Dennoch preisen die Marktteilnehmer jetzt mehr Zinssenkungen ein als vor Trumps "Liberation Day"-Ankündigung, bemerkte Guzman. "Wenn die weltweite Wirtschaftslage schlecht aussieht, würden wir wahrscheinlich eine stimulierendere Politik der Zentralbanken sehen", sagte er. "Das könnte mittelfristig positiv für Kryptowährungen sein, kurzfristig vielleicht nicht, angesichts der [jüngsten] Volatilität."
Wie CoinDesk berichtet, zeigte sich Bitcoin im Vergleich zur Volatilität der traditionellen Märkte widerstandsfähig und verzeichnete einen Anstieg von 5 %. Die zwischenzeitlichen Kurseinbrüche am 7. und 9. April beeinflussten den Bitcoin-Preis zwar vorübergehend, untergruben aber nicht die Gesamtstabilität. Steigende Inflations- und Arbeitslosenerwartungen aus der Umfrage der University of Michigan unterstützen das Potenzial von Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel.