Der Bitcoin-Markt zeigt sich volatil, und trotz eines neuen Allzeithochs verhalten sich Großinvestoren (Wale) anders als in früheren Bullenmärkten, mit geringeren Gewinnmitnahmen und anhaltender Akkumulation. Experten diskutieren, ob dies auf einen fragileren Bullenmarkt hindeutet, während makroökonomische Faktoren und regulatorische Unsicherheiten den Bitcoin-Preis zusätzlich beeinflussen.
Der Bitcoin-Kurs zeigt sich volatil. Nach einem kurzen Ausflug über die 100.000-Dollar-Marke folgte ein Rücksetzer, der laut cryptonews.net die Schwierigkeiten des Bitcoins verdeutlicht, sich auf diesem Niveau zu etablieren. Gleichzeitig deuten Daten von Plattformen wie Glassnode und CryptoQuant auf ein verändertes Verhalten der Bitcoin Wale (Großinvestoren) in diesem Bullenmarkt hin. Im Gegensatz zu früheren Zyklen scheinen sie nach dem Erreichen neuer Allzeithochs zurückhaltender mit Gewinnmitnahmen zu sein. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob der Bullenmarkt an Dynamik verliert.
In früheren Zyklen explodierte der Bitcoin-Preis nach neuen Allzeithochs, angetrieben durch massive Nachfrage und hohe Volatilität. Laut Glassnode-Analysen präsentiert sich die aktuelle Situation anders. Die neue Nachfrage tritt eher schubweise als in Wellen auf, und der Anteil des in älteren Coins gehaltenen Vermögens ist geringer. Das deutet auf ein zwar vorhandenes, aber weniger aggressives Interesse hin.
Auch die Volatilität ist geringer. Während frühere Bullenmärkte Bitcoin-Preisschwankungen von 80% bis 100% aufwiesen, blieb dieser Zyklus mit einer Volatilität unter 50% vergleichsweise ruhig. Bitcoin scheint sich zu stabilisieren und verhält sich eher wie ein traditioneller Vermögenswert mit strukturierten Preisbewegungen anstatt dramatischen Sprüngen.
Ki Young Ju, Gründer der On-Chain-Analyseplattform CryptoQuant, beobachtet ungewöhnlich geringe Gewinnmitnahmen der Bitcoin Wale. Wie Mitrade berichtet, könnte dies darauf hindeuten, dass die Wale den Bullenmarkt noch nicht für beendet halten. Manche Analysten vermuten, dass Wale ihre BTC über verschiedene Adressen verteilen, was den Rückgang der Adressen mit 1.000 bis 10.000 BTC erklären könnte. Ju betont jedoch, dass die Rendite für Wale in diesem Zyklus, unabhängig von der Verteilung auf verschiedene Wallets, weiterhin die niedrigste aller Zyklen ist.
Anstatt Gewinne zu realisieren, scheinen die Bitcoin Wale weiterhin BTC zu akkumulieren und die nächste Phase des Bullenmarktes zu erwarten. CryptoQuant berichtete kürzlich über den größten Abfluss von Börsen seit November 2022. Gleichzeitig beobachtet Ju eine beispiellose Akkumulation durch neue Wale.
Die Prognosen für den Höhepunkt dieses Marktzyklus variieren. Während Analysten wie Rekt Capital den Höhepunkt für Mitte September oder Mitte Oktober 2025 erwarten, prognostiziert CoinMarketCap einen früheren Zeitpunkt zwischen Mitte Mai und Mitte Juni 2025. Die Plattform argumentiert, Bitcoin sei historischen Trends voraus, insbesondere angesichts des neuen Allzeithochs vor dem Halving. CoinMarketCap weist auf eine Beschleunigung dieses Marktzyklus um etwa 100 Tage hin, was einen früheren Höhepunkt als erwartet nahelegt.
Neben dem Verhalten der Wale spielen laut Fastbull weitere Faktoren eine Rolle bei der aktuellen Bitcoin-Kursentwicklung. Die Unsicherheit bezüglich zukünftiger Krypto-Regulierungen und makroökonomische Faktoren wie die Zinspolitik der Zentralbanken beeinflussen die Anlegerstimmung. Steigende Zinsen könnten zu niedrigeren Krypto-Preisen führen und umgekehrt.