Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise im Iran mit hoher Inflation und Sanktionen dient Bitcoin zunehmend als Schutzwert und Fluchtmöglichkeit für Kapital, wie eine Chainalysis-Studie zeigt. Krypto-Abflüsse aus dem Iran stiegen 2024 um 70% auf 4,18 Milliarden US-Dollar, wobei Bitcoin aufgrund seiner zensurresistenten Natur besonders beliebt ist und oft in Zeiten erhöhter geopolitischer Spannungen genutzt wird. Dies verdeutlicht die wachsende Bedeutung von Kryptowährungen in wirtschaftlich instabilen Ländern, wirft aber auch regulatorische Fragen auf.
Irans Wirtschaft leidet unter anhaltender Inflation, Währungsabwertung und internationalen Sanktionen. In diesem schwierigen Umfeld gewinnt Bitcoin als Schutz gegen wirtschaftliche Unsicherheit zunehmend an Bedeutung, wie eine Studie von Chainalysis belegt. Der Bericht, der die geografische Verbreitung von Kryptowährungen untersucht, beleuchtet die Nutzung von Kryptowährungen im Iran, um Kapitalflucht zu ermöglichen und die Auswirkungen der Sanktionen abzumildern.
Im Jahr 2024 stiegen die Krypto-Abflüsse aus dem Iran auf 4,18 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 70 % im Vergleich zum Vorjahr. News.bitcoin.com berichtet, dass iranische Bürger und Unternehmen verstärkt digitale Vermögenswerte nutzen, um Sanktionen zu umgehen und ihr Vermögen zu schützen. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Bedeutung dezentraler Finanzinstrumente (DeFi) in Volkswirtschaften, die vom globalen Bankensystem abgeschnitten sind.
Chainalysis führt diesen Trend auf die sich verschlechternde Wirtschaftslage im Iran zurück, darunter eine Abwertung des Rial um 90 % seit 2018 und Inflationsraten von fast 50 %. Trotz staatlicher Versuche im Dezember 2024, Krypto-Abhebungen einzuschränken und so die Kapitalflucht zu begrenzen, nutzten die Bürger weiterhin Börsen, um Gelder ins Ausland zu transferieren. "Für viele Iraner stellt Kryptowährung ein alternatives Finanzsystem dar, und die zunehmende Nutzung iranischer Krypto-Börsen deutet darauf hin, dass immer mehr Einzelpersonen und Institutionen auf Krypto zurückgreifen, um ihr Vermögen zu sichern und finanzielle Beschränkungen zu umgehen", so die Chainalysis-Studie.
Geopolitische Ereignisse haben die Krypto-Aktivitäten direkt beeinflusst, wie die Daten von Chainalysis zeigen. Die Abflüsse erreichten ihren Höhepunkt in Zeiten erhöhter Spannungen zwischen dem Iran und Israel, beispielsweise nach einem Raketenangriff im April 2024 und der Beschlagnahmung eines Frachtschiffs in der Straße von Hormuz. Wie news.bitcoin.com berichtet, stiegen die Bitcoin-Transaktionen allein am 14. April auf 13 Millionen US-Dollar, was mit einem Anstieg der weltweiten Suchanfragen nach "Iran Israel" bei Google Trends korreliert.
Bitcoin dominierte diese Abflüsse und übertraf Stablecoins und andere Vermögenswerte. Analysten von Chainalysis betonen, dass die zensurresistente Natur von Bitcoin es besonders in Krisenzeiten attraktiv macht, da es grenzüberschreitende Überweisungen ohne institutionelle Kontrolle ermöglicht.
Die Situation im Iran spiegelt einen breiteren Trend in der globalen Krypto-Landschaft wider. Wie im Thomson Reuters Special Report "Cryptos on the rise 2022" hervorgehoben wird, ringen politische Entscheidungsträger weltweit damit, mit den Risiken eines weitgehend unregulierten Sektors Schritt zu halten. Der Bericht betont die Notwendigkeit eines international abgestimmten politischen Ansatzes zur Regulierung von Kryptowährungen, um die Finanzstabilität zu gewährleisten und die Verbraucher zu schützen.
Während Länder wie China, Russland und Venezuela restriktive Maßnahmen oder sogar Verbote für Kryptowährungen ergriffen haben, untersuchen die G7-Staaten weiterhin das Potenzial von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs). Der Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) aus dem Jahr 2021 zeigt, dass viele Zentralbanken die Möglichkeiten von CBDCs aktiv erforschen.
Die zunehmende Akzeptanz von Kryptowährungen, wie auch in der Wikipedia-Definition von Kryptowährungen beschrieben, unterstreicht deren transformativen Einfluss auf das Finanzsystem. Von Bitcoin, der ersten dezentralen Kryptowährung, bis hin zu einer Vielzahl von Altcoins bieten diese digitalen Vermögenswerte neue Möglichkeiten für Finanztransaktionen und Investitionen.
Die Entwicklungen im Iran verdeutlichen die komplexen Wechselwirkungen zwischen geopolitischen Ereignissen, wirtschaftlicher Instabilität und der wachsenden Bedeutung von Kryptowährungen. Während Bitcoin als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheit an Bedeutung gewinnt, bleiben die regulatorischen Herausforderungen und die langfristigen Auswirkungen auf das globale Finanzsystem bestehen.
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