Vitalik Buterin befürwortet eine Erhöhung des Gaslimits im Ethereum Layer-1-Netzwerk, um die Anwendungsentwicklung zu vereinfachen und die Sicherheit zu verbessern, selbst wenn die meisten Anwendungen auf Layer-2-Lösungen laufen. Er argumentiert, dass eine Verzehnfachung des Gaslimits langfristig Vorteile bringen könnte, und analysiert verschiedene Anwendungsfälle, um den Bedarf abzuschätzen. Über 50% der Ethereum-Validatoren unterstützen eine Erhöhung.
Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin spricht sich für eine Erhöhung des Gaslimits im Layer-1-Netzwerk von Ethereum aus, selbst wenn der Großteil der Anwendungen auf Layer-2-Lösungen läuft. Wie Cointelegraph berichtet, argumentiert Buterin in einem kürzlich veröffentlichten Artikel, dass eine Erhöhung des Gaslimits die Anwendungsentwicklung vereinfachen und die Sicherheit verbessern könnte.
Die Diskussion über die Erhöhung des Gaslimits ist ein zentraler Punkt der aktuellen Ethereum-Roadmap. Das Gaslimit wurde vor kurzem von 30 Millionen auf 36 Millionen angehoben, was einer Kapazitätssteigerung von 20% entspricht. Viele befürworten weitere Erhöhungen in der nahen Zukunft. Ermöglicht werden diese Erhöhungen durch technologische Fortschritte, darunter Effizienzsteigerungen bei Ethereum-Clients, reduzierte Anforderungen an die Speicherung alter Daten durch EIP-4444 und die spätere Umstellung auf Stateless Clients.
Bevor diese Erhöhungen jedoch umgesetzt werden, wirft Buterin die Frage auf, ob höhere Gaslimits im Layer-1-Netzwerk im Kontext der Rollup-zentrierten Roadmap langfristig sinnvoll sind. Gaslimits lassen sich zwar einfach erhöhen, aber nur schwer wieder senken. Eine Senkung könnte dauerhafte Auswirkungen haben, insbesondere im Hinblick auf die Zentralisierung.
Buterin argumentiert, dass eine Erhöhung des Gaslimits im Layer-1-Netzwerk, selbst in einer Welt, in der die meisten Anwendungen auf Layer-2-Lösungen basieren, Vorteile bietet, da sie einfachere und sicherere Muster der Anwendungsentwicklung ermöglicht. Er betont jedoch, dass er nicht grundsätzlich für oder gegen das Hosten von mehr Anwendungen auf Layer 1 argumentiert, sondern dass eine Skalierung von Layer 1 um etwa das Zehnfache langfristige Vorteile bieten könnte, unabhängig vom Ausgang dieser Debatte.
Um den Gasbedarf im Layer-1-Netzwerk abzuschätzen, analysiert Buterin verschiedene Anwendungsfälle. So schätzt er beispielsweise, dass für Zensurresistenz der Gasbedarf im Layer-1-Netzwerk mit der aktuellen Technologie weniger als 0,01x beträgt, während er mit optimaler Technologie gleich bleibt. Um Layer-1-Gas erschwinglich zu machen, schätzt er die Notwendigkeit einer Skalierung um etwa das 4,5-fache. Bei der Analyse von Asset-Transfers zwischen Layer-2-Netzwerken stellt Buterin fest, dass der Gasbedarf mit der aktuellen Technologie etwa 278x beträgt, während die ideale Technologie ihn auf 5,5x reduziert, und um erschwinglich zu bleiben, liegt der Bedarf bei etwa 6x.
Im Falle von Massenabwanderungen aus Layer-2-Netzwerken geht er davon aus, dass der Gasbedarf mit der heutigen Technologie zwischen 3x und 117x liegen könnte, während er mit idealer Technologie zwischen 1x und 9x liegt, und um ihn erschwinglich zu halten, könnte der Bedarf zwischen 1x und 16,8x liegen. Für die Ausgabe von ERC-20-Token liegt der Gasbedarf mit der aktuellen Technologie bei weniger als 0,01x, genau wie bei der idealen Technologie, aber um erschwinglich zu sein, könnte er zwischen 1x und 18x liegen.
Buterin weist darauf hin, dass der Gasbedarf im Layer-1-Netzwerk sowohl mit der aktuellen als auch mit der idealen Technologie additiv ist. Wenn beispielsweise Keystore-Wallet-Operationen die Hälfte der aktuellen Gaskapazität verbrauchen, muss genügend Platz vorhanden sein, um einen Massenexodus aus Layer 2 zu bewältigen. Darüber hinaus sind seine kostenbasierten Schätzungen Näherungswerte, und es ist schwierig vorherzusagen, wie die Gaspreise auf Änderungen des Gaslimits reagieren werden, insbesondere langfristig. Es besteht erhebliche Unsicherheit darüber, wie sich der Gebührenmarkt selbst unter stabilen Nutzungsbedingungen entwickeln wird.
Wie PANews berichtet, sieht Buterin in einer Verzehnfachung der Layer-1-Gaslimits einen erheblichen Wert, selbst in einer von Layer-2-Lösungen dominierten Welt. Dies bedeutet, dass die kurzfristige Skalierung von Layer 1 in den nächsten 1-2 Jahren unabhängig von der langfristigen Entwicklung von Vorteil wäre. Auch Markets Business Insider berichtet, dass über 50% der Ethereum-Validatoren eine Erhöhung des Gaslimits unterstützen.
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